32. Rückkehr nach Hogwarts

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,,Ich hab eine Frage wegen Morgen." platze es aus Hermine heraus. Sie musste den Plan von Ginny durchziehen, ehe sie den Mut verlor.
,,Was gibt es da für Fragen?", wollte Severus wissen, klang aber unbeteiligt. Hermine war nervös und ihr war heiß. Severus desinteressierter Tonfall machte es nicht besser.
,,Bezüglich uns beiden.", fügte sie hastig hinzu und sprach weiter, ehe er sie durch ein Kommentar vollkommen aus der Bahn werfen würde. Oder auch die Abwesenheit eines seiner beißenden Kommentare, die manchmal mehr sagten, als Worte.
,,Wir sind beide alleine morgen. Wir könnten ja zusammen hingehen. Als Freunde."
Sie starrte ihn an, damit ihr nicht eine Regung von Severus Miene entging. In etwa so, wie Ginny es bei ihr gemacht hatte.
Severus reagierte zuerst erst einmal gar nicht.
,,Warum sollten wir das tun?", fragte er schließlich skeptisch und verzog seine Mundwinkel zu seiner üblichen mürrischen Miene.
Hermine lief unruhig vor ihm hin und her. ,,Naja, weil es schön ist, wenn man einen Partner hat. Außerdem wäre es gut für dein Image, bei den Schülern und Lehrern." Dass sie beide Gruppen meinte, betonte sie besonders. Es war allgemein bekannt, das auch Lehrer ihn nicht als angenehmen Kollegen wahrnahmen und ihn daher mieden. Zugegeben, es war kein starkes Argument, denn normalerweise war es Severus ziemlich egal, was die anderen Lehrer von ihm dachten. Aber ein anderes Argument hatte sie nicht wirklich.
Severus Miene war unergründlich. Je länger er schwieg, desto nervöser wurde Hermine und sie war kurz davor ihren Vorschlag zurückzuziehen, als er etwas sagte.
,,In Ordnung."
Obwohl sie gefragt hatte, war sie von seiner Zustimmung mehr als überrascht. ,,Das ist..toll. Cool, dann gehen wir zum Ball.", stammelte sie etwas perplex und versuchte ihre Miene genauso undurchsichtig zu halten, wie er. Aber Severus konnte in ihr lesen, wie ein Buch.
,,Du wirkst überrascht.", bemerkte er trocken, ,,Warum hast du gefragt, wenn du wusstest, dass ich wahrscheinlich nein sagen würde?"
Sie zuckte ertappt und verlegen mit den Schultern. ,,Keine Ahnung. Fragen kann man ja mal." Ein unsicheres Grinsen begleitete ihre Aussage, weshalb sie noch erbärmlicher rüberkam. Aber Severus nickte lediglich.
Eine unangenehme Stille breitete sich aus. Keiner wusste, was er sagen sollte. Vor allem Hermine war mit ihren Nerven am Ende. Was sollte sie sagen? Alle Gesprächsthemen schienen auf einmal unpassend oder zu banal.
Für eine Millisekunde wünschte sich Hermine, dass sie nie bemerkt hätte, dass sie in Severus verliebt war. Dann hätte sie jetzt nicht dieses Dilemma. Es war schrecklich!
Ihr Blick schweifte durch das Wohnzimmer, als sie das Buch, was sie Severus geschenkt hatte, offen auf dem Tisch liegen sah.
Beinahe hätte sie laut aufgeseufzt, weil sie endlich eine rettende Idee gefunden hatte.
,,Gefällt dir das Buch?" Sie deutete mit einem Finger auf den Ledereinband. Severus folgte ihrem Finger und nickte.
,,Ja, es ist gut.", grummelte er, als würde er das nur widerwillig zugeben wollen. Hermine verkniff sich zähneknirschend ein übermäßig breites Grinsen. ,,Das freut mich.", sagte sie und versuchte normal zu klingen. Merlin, am liebsten wäre sie in die Luft gesprungen vor Freude.
Wieder diese Stille. Hermine konnte Severus nicht ansehen, aus Angst sie würde sich am Ende doch verraten. Dann hielt sie es nicht mehr aus und stand auf. ,,Ich denke, ich gehe ins Bett.", verkündete sie entschlossen, als könnte sie niemand daran hindern.
Severus nickte bloß desinteressiert. ,,Tu das. Gute Nacht."
Als er ihr eine gute Nacht wünschte, erfüllte Wärme Hermines Inneres, auch, wenn es nicht allzu herzlich geklungen hatte. Trotzdem, bei Severus war es ein Zeichen dafür, dass er sie akzeptierte und vielleicht...mochte?
,,Gute Nacht, Severus.", erwiderte Hermine leise und wandte sich der Tür zu
Hatte sie zu nett geklungen? Sagte sie es immer so? Das Unwissen darüber, ob sie sich gerade auffällig benahm oder nicht, machte sie noch verrückt.
Hermine ging zu Bett, wie sie es gesagt hatte, lag allerdings noch lange wach. Die Glücksgefühle waren noch immer nicht verschwunden und machten sie hellwach und unruhig. Am liebste hätte sie vor Aufregung ins Kissen geschrien. Sie würde morgen mit Severus zum Ball gehen! Sie freute sich bereits auf seinen Gesichtsausdruck, wenn er ihr Kleid sah. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen vergrub Hermine ihren Kopf in dem Weichen Kissen und schloss die Augen.

Zaubertrank mit Liebe (SSxHG) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt