27 - Zeit gelassen

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Marbella lag nun schon 3 Wochen zurück. Heute war das Auswärtsspiel in Leverkusen und ich war mitgefahren. Das erste Spiel bei dem ich die Jungs nun wieder begleitete und es fühlte sich so falsch an hier mit Kleidung vom BVB am Platz zustehen während sich die Jungs warm machten.
„Hey Maja", hörte ich nun Kai neben mir und er grinste „Gelb steht dir nicht".
„Danke aber ich arbeite nun mal und an Spieltagen müssen wir offizielle Kleidung tragen", antwortete ich ihm und umarmte ihn kurz. Nun kam auch Julian angelaufen und begrüßte seinen Freund herzlich.
„Ihr bringt euch also nicht gegenseitig um wenn ihr zusammen arbeitet?" fragte nun Kevin der zu uns getreten war. Wir schüttelten beide mit dem Kopf.
„Nein", meinten wir beide aus einem Mund und grinsten uns dann an.
Nun aber scheuchte ich die Jungs wieder aufs Feld um sich warm zu machen, Jul und Kai unterhielten sich noch kurz bevor sie sich trennten. Davon machte ich ein Bild, die beiden in verschiedenen Trikots aber trotzdem Freude für immer. Das war ein schönes Bild.
Während des Spiels saß ich in der erste Reihe auf der Tribüne, verfolgte das spiel und machte Bilder oder fütterte Instagram mit Clips wenn ein Tor fiel. Bis zur Nachspielzeit in vor der Halbzeit. Julian humpelte leicht vom Feld, ich hatte gesehen das er Probleme gehabt hatte und am Anfang vom spiel war Lars ihm auf den Fuß getreten. Doch er hatte weitergespielt.
Bevor er in die Kabine humpelte schaute er kurz zu mir und sah verdammt mies aus, schmerzen spiegelte sein Gesicht wieder. Doch ich konnte nicht reagieren da war er schon im Spielertunnel verschwunden.
Die zweite Hälfte tat ich zwar meine Aufgabe doch Julian war nicht zurück gekommen, er blieb in der Kabine und das machte mir sorgen. Sobald das Spiel abgepfiffen warsprang ich runter auf den Rasen und wollte reingehen doch Kevin hielt mich zurück.
„Denk an die Presse Maja", ermahnte er mich und ich nickte, wenn ich jetzt in die Kabine stürmen würde, gab es wieder Spekulationen. Ich ging also langsam an der Presse vorbei raus zum Bus. Dann musste ich halt hier warten, natürlich dauerte es noch eine ganze Weile doch Julian kam vor der restlichen Mannschaft raus, er humpelte ganz schön.
Sobald er aus der Sicht der Presse war fiel ich ihm in den Arm.
„Langsam kleines" meinte er doch blieb stehen und hielt mich fest. Sein Gesicht drückte er in meine Haare und so blieben wir kurz stehen.
„Wir fahren jetzt direkt ins Krankenhaus wenn wir in Dortmund sind" hörte ich eine Stimme hinter Julian und es war der Mannschaftsarzt. Deswegen lösten wir uns wieder und er nickte.
„Ich melde mich Maja. Mach dir keine Sorgen ok?" meinte Jul nur und gab mir einen Kuss, kurz aber es war trotzdem ein Kuss. Vor allen anderen und der erste seit Marbella.

Während Julian mit dem Mannschaftsarzt direkt ins Krankenhaus fuhr blieb ich bei der Mannschaft und fuhr mit ihnen zurück. Doch ich konnte nur an Jul denken und sobald wir am Hotel waren und ich nach Hause fahren konnte war das nicht der weg den ich nahm, nein ich fand mich bei ihm vor der Wohnung wieder.
Unten die Türe hatte eine Nachbarin aufgemacht und ich saß vor seiner Wohnungstüre und wartete.
Doch es dauerte eine ganze Weile bis ich endlich den Aufzug hörte und Julian mit Krücken aus dem Aufzug kam. Sofort stand ich auf und schaute zu ihm. Als mich Jul sah lächelte er sofort wieder. Ich konnte nicht anders und musste ihn in Arm nehmen als er bei mir angekommen war.
„Ich hab mir sorgen gemacht", meinte ich leise und hörte ihn lachen.
„Es ist halb so schlimm, lass uns reingehen ich möchte mich gern setzten" sagte er leise und ich hörte wie erschöpft Jul war. Ich nahm ihm seine Schlüssel ab und machte die Türe auf. Es war total komisch wieder hier zu sein, in dieser Wohnung, und doch fühlte es sich wie zuhause an.
Er humpelte sofort zum Sofa und setzte sich dort hin, sobald er saß konnte man die Erleichterung in seinem Gesicht sehen.
Nachdem ich ihm geholfen hatte mit der Jacke und den Schuhen zog er mich zu sich aufs Sofa.
„Du hast dir sorgen gemacht. Du saßt total verzweifelt aus am Stadion" er strich über meine Wange und sah in meine Augen.
„Ich hab mir wirklich sorgen gemacht. Du hast so wütend und verletzt ausgesehen als du vom Feld gehumpelt bist. Verdammt ja ich hab mir sorgen gemacht und es hat so lange gedauert im Krankenhaus", es brach alles nur aus mir raus und verdammt ja ich hatte mir wirklich richtige Sorgen gemacht. Hab gebetet das nichts schlimmeres passiert war.
„Du hast doch sicher Hunger. Hast du was da denn mach ich dir was zu essen", ich musste mich dringend ablenken denn meine Gefühle waren gerade ein Chaos. Ich war froh das es ihm gut ging, bei ihm zu sein und seine nähe zu spüren doch gleichzeitig machte es mir auch angst so nah bei Julian zu sein.
„Nein nicht wirklich", murmelte er und zog mich wieder in seine Arme.
Ich sah wie müde er war, sicherlich hatte er im Krankenhaus Schmerzmittel bekommen. Und bevor icheigentlich noch was sagen konnte merkte ich wie Julian eingeschlafenwar.

Gefühle lassen sich nicht steuernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt