Langsam öffnete ich die Augen, das Tageslicht schien offen durch das Fenster herein. Leise nahm ich mein Handy in die Hand und entsperrte den Bildschirm. Keine einzige Nachricht. Meine Freunde hatten wohl alle besseres zu tun. Zu verübeln war es Ihnen ja nicht, so viele Aufträge wie jetzt, gaben meine Großeltern seit den letzten Monaten nicht mehr.
Nach einer langen Dusche zog ich mich an. Später klopfte es an unserer Zimmertür, da uns Jenny und Mariah zum Frühstück abholten. Außer einem Rührei und einer Scheibe Brot bekam ich nichts runter.
Der Schultag dauerte eine gefühlte Ewigkeit, doch als es zum Ende der letzten Stunde klingelte, standen alle so schnell wie möglich auf und verließen das Klassenzimmer.
Ich packte seelenruhig meine Sachen zusammen und Cara wartete noch freundlicherweise auf mich. "Ich muss sowieso noch auf die Toilette, ihr könnt schonmal vorgehen." sie nickte und verließ mit Jenny und Mariah den Raum.
Als ich die Toilette aufsuchte, war alles leer, ich stellte meinen Rucksack ab und ging in eine der Kabinen.Draußen war es zwar noch hell, aber es war schon nach vier Uhr Nachmittags. Ich wusch meine Hände und schulterte beim hinausgehen meinen Rucksack, als ich unsanft gegen jemanden stieß. "Was willst du?" fragte ich zischend und er blickte mich nur bedrohend an. "Denkst du ich habe dich vergessen? Du weißt, dass ich dich hier und jetzt töten könnte und deinen Körper irgendwo zerfetzt im Müll versenken könnte. Provozier mich lieber nicht, du konntest zwar meinen Großvater umbringen, aber ich werde nicht ruhen bevor ich nicht all das zerstört habe, was dir lieb ist." knurrte mir Graham entgegen und packte mich am Nacken. Er stieß mich herzlos weg und ich blieb allein zurück. Scheiße.
Ich schrieb Cara schnell, dass ich mich ausruhen müsse und dann rief ich die Nummer meines Bruders an.Es klingelte schon so lange und ich wurde immer unruhiger, bei dem Gedanken, dass Graham irgendwelche Leute von ihm schon zu uns geschickt haben könnte. "Ja?" hörte ich auf einmal die Stimme meines Bruders auf der anderen Seite der Leitung. "Blaze ihr müsst die Sicherheitsmaßnahmen verstärken." antwortete ich ihm gehetzt und hastete durch die menschenleeren Gänge der Schule. "Weswegen?" fragte er gelangweilt. "Weil wir verdammt nochmal gerade bedroht wurden. Graham Carter geht hier in die Schule!" stieß Ich aus und riss die Tür des Gebäudes auf, um so schnell wie möglich in mein Zimmer zu gelangen. Es wurde still am anderen Ende. "Wir holen dich noch heute ab. Pack deine Sachen, sofort!" dann legte er auf.
Ich wurde von Minute zu Minute unruhiger und als ich mein Zimmer atemlos erreichte, sah ich, wie die Mädels seelenruhig auf den Betten saßen und quatschten. Ich drängte mich an ihnen vorbei und packte mit zittrigen Händen meine Taschen. "Eh was tust du da?" lugte Cara zu mir ins Badezimmer, doch ich gab ihr keine Antwort, ich war zu aufgewühlt. Der Bastard musste sterben, soviel wusste ich. Egal ob wir dann einen Krieg entfachen, oder nicht. "Hallo! Skyla was zum Teufel ist in dich gefahren, hast du etwa einen Geist gesehen?" fragte Jenny etwas amüsiert und ich warf ihr nur einen warnenden Blick zu. "Ich muss früher nach Hause. Mein Bruder und seine Freunde kommen mich holen. Ich hoffe, wir sehen uns womöglich in den Ferien irgendwann." sagte ich noch, da bekam ich eine Nachricht von meinem Bruder, sie waren da.
Schnell umarmte ich die Mädels.
Ich verschwand durch die Tür und rannte die Treppen hinunter.
Ich verlangsamte meine Schritte, als ich durch die Lobby hinaus ging, da er mich sicher nicht einfach so erschießen würde.Graham liebte Vorspiele beim Töten genau so sehr, wie er es beim Sex tat.
Ich lief zu meinem Bruder und den Jungs hinüber und warf ihm meine Tasche zu und setzte mir den Helm auf, den Aiden mir entgegenhielt. "Los ich will hier so schnell wie möglich weg." Aiden nickte Blaze zu und setzte sich vor mir auf sein Bike. Schon fuhren wir los.Der Fahrtwind ließ mich die Gedanken an Graham und seine Worte unterdrücken, und ich fühlte mich schon lange nicht mehr so frei, wie in diesem Moment.
Wir zischten durch die Straßen und kümmerten uns nicht darum, dass wir mehr als sieben Mal geblitzt wurden. Der Grund dafür war der, dass wir eigentlich nicht existieren sollten.
Mitglieder des Clans und auch zugestiegene Mitglieder, mussten ihre Identität ablegen und Angehörige, die lebenslänglich schon im Clan waren, waren nirgends auf Papieren oder Dokumenten zu finden. So konnte man uns nicht nachverfolgen und wir waren sozusagen Geister, nicht im System registriert. Demnach mussten wir uns auch an keine Gesetze halten, eigentlich, der Clan hatte seine eigenen Gesetze, Regeln und Pflichten. Diese wurden bei Widersetzung mit dem Tode bestraft, natürlich nicht alles, aber die wichtigsten. Darunter fiel die oberste Regel, verrate den Clan nicht. Die Strafe wurde noch nie verhängt, aber ich war mir sicher, dass man damit rechnen konnte, dass es schlimmer als die Hölle sein würde.Die Häuser zogen an uns nicht eine Zeit lang vorbei, bis irgendwann Nadelwälder anfingen und ich lehnte mich an Aidens Rücken und genoss die Aussicht auf die großen Seen und die Berglandschaft, die sich vor uns erstreckte. Er trat weiterhin das Gas durch und ich sah nach hinten, wo rechts und links von uns mein Bruder und die restlichen Jungs fuhren.
Wir Bogen in den Riesigen Fuhrpark unserer Anlage ein, Kieswege zierten das überdimensional große Anwesen. Mit einer Größe von
ca. 51 Quadratkilometer war es das Größte, was man in der Umgebung kaufen konnte, doch uns gehörte natürlicherweise nicht nur das Anwesen, sondern Ländereien und Wälder, sowie viele Handelsstraßen und noch vieles mehr. Ursprünglich hatten wir unseren Sitz in Spanien, doch dort ist der Emerald Clan schon seit Generationen nicht mehr so weit verbreitet, wir haben natürlich auch dort Leute stationiert. Das hatten wir auf der gesamten Welt. Außerdem hatten wir ein paar wichtige Bündnisse mit anderen Clans.
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Queen of Assassins
ActionViele mögen diese Art von Menschen verabscheuen, viele mögen sagen sie wären Abschaum und würden nicht zur Gesellschaft gehören. Doch sie leben, sie leben in den oberen Reihen der Gesellschaft und nur den wenigsten fällt es auf. Sie mögen wie ein g...