Chapter 40

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(Y/n) Pov

Kurz nachdem Tony sein OK für den Anruf bei meinen Eltern gegeben hatte, war ich gemeinsam mit Natasha in unser Zimmer gegangen, um mein Handy zu holen. Dort wählte ich die Nummer meiner Eltern und legte das Handy an mein Ohr. Natasha blieb einfach neben mir stehen. Die Stimme meiner Mutter ertönte am anderen Ende der Leitung. 

,,Hallo (Y/n). Bist du das ?"

Ich atmete tief durch. Mein Atem war zittrig und mein Puls schlug schnell und laut. Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass ich immer noch aufgewühlt war oder daran, dass ich Angst hatte. Angst davor, was mit mir passieren würde. Nun ja vermutlich war es eine Mischung aus beidem.

,,Mum..."

,,(Y/n), Schatz. Geht's dir gut ? Wir...wir haben so lange nichts von dir gehört. Aber Lizzie hat uns auf dem Laufenden gehalten."

Ich versuchte, nein ich wollte etwas sagen, doch meine Lippen waren wie versiegelt. Ich brachte keinen Ton raus. Es war, als würde jemand meine Stimmbänder zerschneiden, damit ich nie wieder reden konnte.

,,(Y/n) bist du noch da ?" 

Die Stimme meiner Mutter war brüchig. Ich konnte hören, dass sie traurig und verzweifelt war und es zerriss mir das Herz. Ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, doch es kam kein Ton heraus. Eine kleine Träne rollte über meine Wange, als wolle sie all den Schmerz abwaschen. Vorsichtig nahm mir Natasha jetzt das Handy aus der Hand. Dann stellte sie das den Anruf auf laut, dass ich mithören konnte.

,,Hey hier ist Natasha. Ich bin eine Freundin von (Y/n)."

,,Wo ist (Y/n) ? Geht es ihr gut ? Warum spricht sie nicht ? Wa-"

,,M'am Sie müssen sich beruhigen. Wie heißen Sie ?" 

,,Jessica. Aber sie können mich Jess nennen."

,,Ok Jess das ist gut. Sie müssen mir jetzt gut zuhören ok Jess ?"

Ich wusste was sie da tat. Vor ein paar Wochen hatte Steve mir erzählt, dass das wichtigste in hektischen Situationen war, die Ruhe zu bewahren. Ansonsten verlor man den Kopf und war aufgeschmissen. Er meinte auch, dass wir uns deshalb manchmal gegenseitig unterstützen und beruhigen müssten. Er sagte, dass das Klarmachen der eigenen Person und der Umgebung beziehungsweise der Situation dabei oft helfen kann. Und genau das tat Natasha jetzt. Sie machte meiner Mutter klar, wer sie war und konnte sie somit beruhigen.

,,Ok."

,,Haben Sie etwas zum Schreiben Jess ?" 

,,Ähm...ja. Ja ich habe etwas."

,,Sehr gut Jess. Ich sage Ihnen jetzt eine Adresse und die schreiben Sie sich auf."

,,Ok."

Natasha diktierte ihr ruhig die Adresse der Facility und beachtete dabei, meiner Mutter alle Ruhe und Zeit zu geben, die sie benötigte. 

,,Was mach ich jetzt mit dieser Adresse ?"

,,Sie nehmen jetzt alles was sie brauchen, packen ihren Mann ins Auto und fahren zu dieser Adresse. Verstehen Sie das Jess ?"

,,Ja, ja aber...wieso. (Y/n) ist doch gar nicht dort oder ? Sie ist doch in NYC oder nicht ?"

Ja das war das was sie dachte. Doch leider entsprach das nicht ganz der Wahrheit. Aber das war jetzt egal. Im Moment wollte ich nur eins. Das sie her kamen. Und Lizzie. Oh Gott Lizzie. Ich hob meine Hand und zupfte an Natashas Oberteil. Sie drehte sich mit einem fragendem Blick zu mir. ,,Lizzie." war alles was ich krächzend heraus brachte. Nat gab mir einen wissenden Blick und nickte dann leicht, bevor sie sich wieder abwandte.

,,Doch (Y/n) ist hier. Ich erkläre Ihnen alles wenn Sie hier sind. Dann ist es einfacher. Jess ich habe noch eine Bitte an Sie."

,,Ja ?"

,,Bitte bringen sie Lizzie mit. (Y/n) braucht jetzt auch sie."

,,Ok. I-ich werde sie direkt anrufen. Natasha ich habe noch eine Frage und die stelle ich Ihnen jetzt, weil ich das Gefühl habe, dass ich Ihnen vertrauen kann."

,,Nur raus damit."

,,Hat das alles, etwas mit...Hydra zu tun ?"

Geschockt sah ich Natasha an. Woher wusste meine Mutter von Hydra ? Und was war das denn bitte für eine Frage ? Doch die sah mich auch nur ahnungslos und verwirrt an. Dann nahm sie tief Luft, bevor sie weiter sprach.

,,Jess woher wissen sie von Hydra ?"

,,Also ja."

,,Jess beantworten Sie bitte meine Frage !"

,,Nicht am Telefon. Ich erkläre alles sobald wir da sind. Wir fahren so schnell wie möglich los."

Damit legte sie auf.

Natasha Pov

Nachdem (Y/n) Mutter aufgelegt hatte, war diese nicht gerade beruhigter als vorher. Sie stand auf und stürmte aus dem Zimmer. Schnell lief ich ihr hinterher, in Richtung Gemeinschaftsraum. ,,(Y/n) bleib stehen. (Y/n) !" Doch sie blieb nicht stehen. Ich legte einen Gang zu und bekam sie schließlich am Arm zu fassen. ,,Was ?!" schrie sie und blieb stehen. ,,(Y/n), du bist wütend ich versteh das-" ,,Ach ja bin ich das ?" schnallte sie zurück. ,,Ja. Aber du bist nicht wütend auf mich. Oder ? Also lass mich mit dir reden." versuchte ich sie zu besänftigen. ,,Warum haben sie mich angelogen Natasha ? Warum ?" Jetzt war ihre Stimme wütend aber auch verletzt. ,,Was meinst du ?" fragte ich, da ich mir nicht sicher war worum es ging. ,,Meine Eltern. Glaubst du, dass es ein Zufall ist, dass sie wissen was Hydra ist und dass ich, nachdem ich in einem ihrer Gebäude war, mich auf einmal durch Gegenstände schieben kann ? Ich jedenfalls nicht." ,,Ja aber was hat das ganze jetzt damit zu tun, dass sie dich angelogen haben." wollte ich wissen und sah ihr in die mit Tränen gefüllten Augen." ,,Natasha. Meine Behandlung. Ich kann mich an kaum etwas erinnern. Aber ich kannte die Hydra Uniform." erklärte sie mit brüchiger Stimme, während langsam eine Träne nach der anderen über ihre Wangen rollte. ,,Denkst du..." ,,Meine Eltern haben sich von Hydra helfen lassen." Jetzt entstand eine unangenehme Stille und ich wusste nicht so richtig was ich sagen sollte. 

,,Vielleicht ist es ja nicht so und es gibt eine andere Erklärung dafür. Eine Bessere." sagte ich nach einer Weile. Das Mädchen lächelte milde und schüttelte langsam den Kopf. ,,Das glaubst du doch wohl selbst nicht." ,,Nicht wirklich. Nein." musste ich zugeben, denn ich brachte es nicht übers Herz sie anzulügen. ,,Warum Natasha ? Warum ich ?" Jetzt flossen ihre Tränen in kleinen Sturzbächen ihr Gesicht hinunter. Schnell nahm ich sie in den Arm und drückte sie fest an mich. ,,Ich weiß es nicht. Aber ich verspreche dir, dass wir es rausfinden." 

Auf einmal lief Pietro um die Ecke. ,,Hey Tony hat mir erzählt, dass ihr (Y/n) Eltern anruft. Habt ihr jemanden-" ,,Shh !" zischte ich und deutete mit einer leichten Kopfbewegung auf (Y/n). ,,Ohh ähm...ich komm später wieder." Gerade als er sich zum Gehen umwandte, hob das Mädchen den Kopf. ,,Pietro warte ! Bitte geh nicht." sagte sie dann. Langsam kam er zu uns rüber. ,,Ok...und jetzt ?" wollte er wissen und ehrlich gesagt war auch ich etwas überfordert mit der Situation, weshalb ich einfach nur mit den Schultern zuckte. Da löste (Y/n) einen Arm von mir und streckte ihn zu Pietro hin aus. Dieser verstand sofort, trat näher an sie heran und legte seine Arme um sie. Daraufhin legte (Y/n) ihren Arm wieder um ihn und mich, sodass wir wie ein Knäul dastanden. ,,Oh ok. Gruppenkuscheln. Ganz toll." murmelte ich ironisch. ,,Ich mags." lachte Pietro und ich verdrehte die Augen. 

,,Wollt ihr mir vielleicht mal verraten was das soll ?" hörte ich plötzlich Wandas Stimme. ,,Gruppenkuscheln ohne mich ? Geht gar nicht." Damit schmiss sie sich auf Pietros Rücken und klammerte sich an ihn. ,,Ok reicht dann auch mal wieder mit den...Zärtlichkeiten." meinte ich und löste mich von ihnen. ,,Macht ihr ruhig ohne mich weiter. Ich geh mal Tony und den anderen bescheid sagen." Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief los, um Stark zu finden.

Forever Yours ( Natasha Romanoff FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt