<Ist das nicht dein Vater da vorne?>, fragte David, Luca panisch und rammte seinen Ellenbogen in die Rippen von ihm. Luca will schon abwinken, als er einen Mann mit Polo T-Shirt entdeckt. Er bleibt stehen und wird blass. Genau in diesem Augenblick läutet die Glocke der Schule, die verkündet, das die Pause zur nächsten Stunde vorbei ist, oder wie in Davids und Lucas Fall, das der Unterricht vorbei ist. Sie gingen über den Schulhof, bis David jemanden bemerkte, der von weitem aussah wie Lucas Vater. David stupste Luca an, weil er nicht reagierte und immer blasser wurde. <Ja.>, antwortete Luca schlicht, jetzt wurde auch David blass. Er wollte noch einmal nachhaken, ob es wirklich Lucas Vater war, aber überlegte es sich anders. <Wollen wir irgendwo anders raus gehen?>, fragte er stattdessen. Luca schüttelte energisch den Kopf, nur er wusste, was gerade in seinem Kopf abging, wahrscheinlich wusste nicht mal er es. Ohne noch etwas zu sagen, ging er jetzt zu seinem Vater. David stand noch unschlüssig herum und war sich nicht sicher, ob er ihn begleiten sollte, schließlich rannte er Luca hinterher, als er bei ihm ankam, stand Luca schon vor seinem Vater und fragte ihn: <Was willst du hier?>, er verzog dabei keine Miene, David war sehr stolz auf ihn! <Ich wollte mit dir reden, ich wusste nicht wo du bist.>, sagte sein Vater und sah dabei wirklich besorgt aus, doch Luca knickte nicht ein. <Das ist Bullshit, du wusstest genau wo ich bin, Davids Eltern haben dich angerufen.>, erwiderte er. <Ich hab keinen Anruf bekommen.>, wiederholte sein Vater, jetzt etwas energischer. <Doch.>, sagte Luca trocken und wollte an seinem Vater vorbei gehen, der sich aber ihm in den Weg stellte. Es war wie in einem schlechten Film, Luca ging einen Schritt nach rechts und sein Vater folgte ihm, er ging einen Schritt nach links und sein Vater folgte ihm und das ganze mehrere Male. Und bei jedem Schritt verzerrte sich das Gesicht von Lucas Vater. Irgendwann konnte David nicht einfach mehr zugucken und ging dazwischen. <Das reicht lassen sie ihn jetzt gehen!>, rief er mit roten Wangen. Lucas Vater guckte ihn abschätzig an und wendete sich dann wieder Luca zu. <Und das ist jetzt dein Schwuchtel Freund, oder was?>. Luca guckte auf den Boden und ging an ihm vorbei, dabei griff er Davids Hand und zog ihn mit sich. Einen kurzen Moment gingen sie zu zweit so, bis sein Vater ihm etwas nach rief, doch wieder reagiert Luca nicht darauf und ging einfach weiter. Plötzlich wurde die Stimme lauter und Lucas Hand wurde von Davids Hand weggerissen. Lucas Vater hatte das getan und schrie Luca jetzt an: <Du bist wirklich eine Schande, du bist nicht mehr mein Sohn!>, die letzten Worte wurden von einem lauten Knall begleitet. Lucas Vater hatte ausgeholt und Luca geschlagen, David brauchte ein paar Momente, um das zu realisieren. Luca schaute seinen Vater weiter trotzig an, auch wenn sich jetzt Tränen in seinen Augen sammelten. Er nahm wieder Davids Hand und ging weg von seinem Vater, weg von seinem alten verhassten Leben.

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Eine dunkle, aber freudige Nacht
Short StorySommer Sonne Sonnenschein, kleine Geschichten zum runterkommen. Erinnert euch an den Sommer, oder freut euch auf den kommenden.