Kriegsgespräche

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Shikamaru:

Es waren inzwischen schon zwanzig Minuten der Sitzung vergangen. Und immer noch kein Anzeichen von Tora und Tsunade. So langsam interessierte es mich schon, wo die beiden denn blieben. Dass unsere Hokage es mit der Pünktlichkeit so manches Mal nicht wirklich ernst nahm wusste ich. Aber dennoch war das hier eine äußerst wichtige Versammlung. Was konnte denn schon essenzieller sein als das?

Noch dazu war ich nicht der Einzige am Tisch, der sich die Anwesenheit der Beiden wünschte. Bei der schlechten Laune, die der Raikage gerade an den Tag legte, brauchte der Mann eine Person, die ihm Paroli bot. Nur war eben jene nicht hier. Und von Oonokis Sprüchen, ließ sich A nicht im Geringsten beeindrucken. Hin und wieder ignorierte er ihn sogar. Gaara hörte er überraschenderweise zu.

Es krachte, als die Tür durch einen mächtigen Fußtritt aufgestoßen wurde und mit voller Wucht gegen die Wand donnerte. Asna, deren Augenlider sich bereits gefährlich geschlossen hatten, fiel beinahe vom Stuhl. Sie hatte die Füße an der Kante des Tisches platziert und leicht mit ihrem Stuhl gekippelt. Mit dem Verhalten hatte sie den Raikage bis ins höchste gereizt. Das dem guten Mann so viel an seinem Tisch lag, hätte ich gar nicht erwartet. Schließlich war er dafür bekannt, sehr viele mit einfachen Faustschlägen, während klitzekleinen Wutanfällen zu zerstören.

Hm, ...das erinnerte mich doch in manchen Punkten stark an Tsunade.

„Na endlich, ich wäre fast eingeschlafen. Jetzt gibt es Hoffnung, dass der Tag noch interessant wird", ließ sie verlauten und brachte sich damit einen ziemlich üblen Blick vom Raikage ein. Doch das schien die große, dunkelhaarige Frau wenig zu jucken. Denn ein süffisantes Grinsen schlich sich um ihre Mundwinkel.

A wirkte höchst irritiert, dass seine Einschüchterung keine Wirkung auf die Schrottsammlerin zeigte und richtete das Augenmerk auf sein nächstes Opfer. Tora. Die schien noch ein wenig neben der Spur zu sein. Stand ihrer sonstigen Haltung zum Trotz eher unsicher neben Tsunade. Ihre Augen huschten im Zimmer herum und blieben kurzzeitig an Gaara hängen. Aha...daher wehte also der Wind. Dann hatte ich mich gestern Abend also tatsächlich nicht getäuscht.

Der rothaarige Kazekage war die Ruhe selbst, schien meinen Blick aber dennoch zu spüren. Denn für einen kurzen Moment blickte er mir direkt in die Augen. Schon vor langer Zeit war mir aufgefallen, was Tora für ihn empfand. Das hatte sich über Jahre hinweggezogen und womöglich während der Chuninprüfungen begonnen. Zumindest hatten die Beiden dort den Grundstein dafür gelegt. Unbewusst. Ebenso wie Temari und ich. Es war schon interessant, wie sich die Dinge so entwickelt hatten. Wer hätte gedacht, dass ich einmal mit meinem Vater den amtierenden Hokage beraten oder Tora zur Jonin aufsteigen würde, deren Fähigkeiten sogar von Danzo gefürchtet wurden.

Zu lange war es her, dass ich sie hatte kämpfen sehen. Wer wusste schon, was sie in der Zeit noch alles erlernt hatte. Mein Vater hatte nach dem Kampf gegen Pain gemeint, dass selbst er in einem Kampf gegen sie ziemlich in Schwitzen kommen würde. Mich persönlich würde ja mal ein Schnelligkeitsvergleich zwischen Tora und Konohas gelben Blitz, Minato Namikaze interessieren. Nur, dass das leider nicht mehr möglich war. Zu schade auch.

„Wir hatten nur ein kleines Gespräch...nein mein lieber A, das kann ich jetzt nicht erklären, das würdet ihr eh nicht verstehen", setzte Tsunade an und beantwortete sogleich auch noch die ungestellte Frage des Raikage.

Oh oh, da drüben schien es nun, aber gewaltig zu rauchen. Die Hände des Raikage umklammerten die Tischkante, welche unter der Kraft seiner Finger zu ächzen begann. Es knirschte.

„Oh...werter Herr Raikage...hattet ihr vorhin nicht eben gesagt, dass sei wertvolles Mahagoniholz, das ja niemand beschädigen sollte. Aber vermutlich wolltet ihr dem lieben Möbelladen auch nur wieder eine gute Summe zukommen lassen. Das ist wirklich zuvorkommend, das muss ich schon mal sagen...", sagte Asna.

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