Ungebändigt

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Angespannt ließ ich immer mehr Chakra in den Schild fließen, der sich um Zetsu geschlossen hatte, ihm keinerlei Raum ließ. Das Chakra wurde unsichtbar, sobald es in seine Nähe kam. Unsichtbar nicht nur für alle Augen, sondern auch ihn selbst. Nur ich selbst, als Anwenderin war in der Lage seine Bahnen zu verfolge. Noch so eine nützliche Eigenschaft des Erben Yamanekos. Gepaart mit einigen anderen.

Die Wunde an meiner Seite pochte und wann immer ich mich leicht bewegte schoss ein stechender Schmerz durch den Körper. Wie viel Blut ich bereits verloren hatten, wollte ich gar nicht wissen. Sie war nicht lebensgefährlich, aber wenn ich noch mehr Blut verlor, würde ich umso schwächer werden. Asna hätte sich spielend einfach von Zetsu lösen können. Doch das beinhaltete unser Plan nicht.

Zetsu griff immer dann an, wenn es niemand erwartete. So tückisch und unvorhergesehen, dass man ihn kaum fangen konnte. Es sei denn, man ließ ihn an sich heran. Genau aus diesem Grund hatte Asna mich verletzen müssen, in einem Moment, in welchem er sich siegreich fühlte. Nur um dann zuzuschlagen und den Schild, um ihn zu ziehen.

Doch allein, würde ich das hier nicht schaffen. Es wurde mir in dem Moment bewusst, als sich Zetsu innerhalb des Schildes regte, versuchte gegen die immense Kraft anzukämpfen, die ihn an Ort und Stelle hielt. Ob er es war, der die Risse darin entstehen ließ, oder meine eigenen Zweifel, das wusste ich nicht.

„Starkes Chakra, ich brauche jemanden mit starken Chakra", murmelte ich leise und warf Gaara einen Blick zu, der noch immer dicht hinter mir stand. Vorhin hatte er meine Wunde verbunden und nun gab er mir einen Teil seines Chakras, um gegen Zetsu bestehen zu können. Er warf mir einen zerrissenen Blick zu.

„Ich hole Hashirama und kämpfe an seiner statt gegen Madara", sagte eine andere Stimme und ich wandte mich überrascht Gai zu, der direkt neben uns aufgetaucht war. Er lächelte uns beide an.

„Niemand wird sich der Kraft der Jugend in den Weg stellen. Bau weiter an deiner Brücke junge Tora und du wirst sehen, dass es sich lohnt", lächelte er und drückte sanft meine Schulter, ehe er sich abwandte und in Richtung des anderen Kampfes davonrannte. Ich dagegen konzentrierte mich weiterhin auf Zetsu und erinnerte mich mit einem leichten Lächeln an das Gespräch mit Gai vor dem Krieg.

Er hatte mich nach meiner Unterhaltung mit Ansa aufgesucht. Ihre Worte belasteten mich damals wie heute. Hatten mich in eine Schockstarre versetzt. Aber sie waren nicht in Stein gemeißelt, denn schließlich entschied ich über mein Leben. Ich allein. Und das würde ich auch nun in dieser ausweglosen scheinenden Situation.

Niemals aufgeben ist die Devise. Es gibt immer einen Weg. Wenn du denkst, er existiert nicht, dann hast du schon verloren. Aber er ist da, wartet darauf, dass du ihn beschreitest. Vorhin hatten wir das Beispiel mit dem Fluss. Selbst wenn er im Ödland liegt, dann kehr eben den Dreck zusammen, weich ihn mit dem Wasser des Flusses ein und bau aus dem Schlamm eine Brücke!

Ja ich würde eine Brücke bauen. Aber nicht nur mir selbst, sondern auch anderen die nötige Stütze geben. Denen die es nicht schafften, zweifelten oder keinen Anfang fanden. Es gab einen. Es gab immer einen. Das wusste ich und daran glaubte ich.

Ebenso wie ich an die Kraft glaubte, die in Gai steckte. Zwar hatte ich bisher nie wirklich viel mit ihm zu tun gehabt. Doch seit diesem einen Gespräch mit ihm wusste ich, dass dieser Mann eine unglaublich starke Persönlichkeit war, sowohl psychisch als auch physisch. Er und Kakashi waren Rivalen seit ihrer Jugend gewesen hatten immer wieder konkurriert und waren dennoch so etwas wie Freunde. Wenngleich Kakashi das niemals zugeben würde. Zumindest nicht deutlich.

Eine Situation die mich allzu gut an Naruto und Sasuke erinnerte und auch Obito und Kakashi. Für einen kurzen Moment glitt mein Blick zu ihnen hinüber und stockte. Sie kämpften miteinander. Kakashi drückte Obito zu Boden, versuchte ihn bewegungsunfähig zu machen. Dessen Blick glitt immer wieder zu mir hinüber. Was auch immer er vorhatte, es würde nicht gut für ihn enden, schloss ich.

Die Unfassbare IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt