|1|

37 16 3
                                    

Pervin lag auf der nächtlichen Sommerwiese. Die winzige Welt und ihre Bewohner um sie herum störten sie nicht besonders. Süreyya saß neben ihr und umschlang ihre Beine mit ihren Armen. Die Gänseblümchen waren schon längst zu Hause und schliefen tief und fest. Doch weder Pervin noch Süreyya dachte an den Schlaf. Die beiden Schwestern betrachteten den Nachthimmel. Sie waren auf der Suche nach Sternschnuppen. Mit einer kindlichen Vorfreude wollten sie sehen, wie die Perseiden auf die Erde regneten.

"Weißt du schon, was du dir wünschen wirst?", fragte Pervin mit gedämpfter Stimme.

"Nein, noch nicht", antwortete Süreyya und spielte mit dem Saum ihres weißen Kleides.

"Ich auch nicht"

Ein Wunsch war eine ernste Sache und sie wollten ihn nicht an Belanglosigkeiten oder Unmöglichkeiten vergeuden. Es war wie bei einer Wunderlampe. An Aladdins Stelle hätten sie gar nicht gewusst, was sie wünschen sollten.

SternensammlerinnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt