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Auswertung: Viktor Krum
Name: Stacie Vine
Haus: Gryffindor
Blutstatus: Reinblütig
Dunkelbraune, lange, wellige Haare; graue Augen
Jahrgang von Harry, Hermine usw.. (1. Schuljahr in 1991)
„May I love you, may I be your shield, when no one can be found, may I lay you down?"
Mein Herz rutscht mir in die Hose. Ich will meinen Augen nicht trauen, aber das hier ist leider viel zu echt.
Da steht Cormac, mein frischgebackener Ex-Freund. Jedenfalls beschließe ich das in genau diesem Moment. Er hat allen Ernstes den Nerv, mitten im Hof mit einer anderen zu knutschen.
„McLaggen, du bist so ein gottverdammter Idiot!", knurre ich bloß und ich sehe, wie er sich von der Blondine löst, der er gerade eben noch die Zunge in den Hals geschoben hat.
„Stacie, was machst du denn hier?" Die Rädchen in seinem Kopf scheinen zu rattern, denn er wird versuchen, sich auch aus dieser Affäre zu ziehen. Wie beim letzten Mal. Einmal habe ich ihm verziehen, denn da hat er auch etwas mit einer anderen gehabt. Damals dachte ich, dass es ein einmaliger Ausrutscher war und habe weiterhin die bösen Stimmen im Schloss ignoriert, die mich daran erinnerten, dass man es mir ja vorher schon gesagt hatte.
„Schluss mit dir!", antworte ich giftig. „Scher dich zum Teufel, Cormac!"
„Schatz, bleib doch stehen! Ich kann dir das erklären!"
Ich drehe mich herum und atme tief durch. „Kannst du das, Liebling?"
Er kommt auf mich zu und ich bemerke, dass das blonde Mädchen, welches wohl jünger ist als wir, die ganze Szene eher unzufrieden beobachtet.
Cormac säuselt mir die Ohren voll. Entschuldigungen und Ausreden, er kann lügen, ohne auch nur ansatzweise rot zu werden, dieser Mistkerl. Schließlich legt er eine Hand auf meine Schulter und will mich küssen, in Gegenwart seiner neuen Flamme.
Ich lächle ihn an und verpasse ihm dann eine schallende Ohrfeige. „Das, mein Guter, machst du nie wieder. Nicht mit mir. Das war's. Steck dir deine Ausreden sonst wohin."
Er starrt mich ungläubig an, denn er hat wohl tatsächlich erwartet, dass ich ihm wieder verzeihe und mich von ihm einlullen lasse.
Als ich mich zum Gehen wende, sehe ich das blonde Ding an und sage ernst: „Und für dich wäre es auch besser, wenn du dich von ihm fernhältst. Du bist für ihn zwar natürlich das schönste Mädchen von ganz Hogwarts, deine Augen strahlen sicher heller als die Sterne und wenn ihr nicht zusammen seid, fühlt Cormac sich, als wäre er von Dementoren umgeben, aber glaub mal nur, dass er das nicht nur zu uns beiden gesagt hat. Wenn du schlau bist, nimmst du die Beine in die Hand."
Mit stolz erhobenem Haupt schreite ich davon und höre, wie Cormac auf dieses Mädchen einredet, dass sie jetzt nicht gehen soll, dass ich nur eine durchgeknallte Tussi bin und das alles gar nichts zu sagen hat. Ich lächle bloß ironisch. Dieser Kerl kann mir so was von gestohlen bleiben.
„Das hat er nicht!" Cedric sieht mich schockiert an und ich bemerke, dass er die Hände bereits zu Fäusten geballt hat. Ich habe ihm gerade brühwarm von der Geschichte mit Cormac erzählt und Cedric findet das gar nicht so lustig.
„Doch! Kannst du dir das vorstellen? Was glaubt der denn, wie bescheuert ich bin? Ich hätte wirklich einfach auf euch alle hören sollen, dann würde meine Hand jetzt nicht von der saftigen Ohrfeige brennen, die ich ihm verpasst habe." Wütend starre ich meine knallrote Handfläche an.
Cedric springt auf. „Der kann was erleben!"
„Bleib sitzen.", lache ich, greife nach seiner Hand und ziehe ihn wieder neben mich. „An dem musst du dir nicht die Hände schmutzig machen."
„Er hat dich verletzt und belogen, Stacie!", sagt er jetzt wütend und ich muss lächeln.
„Ja, hat er. Na und? Siehst du mich weinen? Nur eine einzige Träne?"
„Natürlich nicht.", schnaubt er und muss dann grinsen. „Das ist auch gut so, sonst würde ich ihm mehr brechen, als er wegstecken kann."
Cedric ist seit ich denken kann mein bester Freund. Er ist ein wenig älter als ich und wir haben uns kennengelernt, weil unsere Eltern im selben Büro arbeiten. Bei einer Feierlichkeit waren auch die Kinder der Angestellten dabei und damals hat er für mich einige Glühwürmchen gefangen, weil ich zu langsam und schusselig dafür war. Seitdem mussten unsere Eltern sich außerberuflich treffen, ob sie wollten oder nicht, denn Cedric und ich waren seitdem unzertrennlich. Das sind wir heute noch.
Ich lehne mich an ihn und genieße die Sonne auf meinem Gesicht. „Dann eben nicht. Er wird sich noch fürchterlich über sich selbst ärgern."
„Spätestens, wenn ihm auffällt, dass er eine klasse Frau hat gehen lassen.", murmelt Cedric daraufhin und legt einen Arm um mich, um mich an sich zu drücken.
„Danke.", kichere ich. „Du bist der Beste."
„Klar.", lacht er. „Wenn nicht ich, wer dann?"
„Auf, ich hab Hunger.", kommandiere ich und stehe auf, um mit ihm in die Große Halle zu gehen. Auf dem Weg legt er seinen Arm wieder um meine Schultern und ich schlinge meinen Arm um seine Taille.
Wir sind schon fast da, da höre ich jemanden rufen: „Ach, mir wirfst du vor, dass ich mich an andere heran schmeiße und dann machst du mit mir Schluss, um zu Diggory zu kriechen?"
„Cormac, wenn du nicht gleich erwachsen wirst, verwandle ich dich in einen Knallrümpfigen Kröter.", stöhne ich genervt. Er weiß genau, dass Cedric und ich nur Freunde sind, aber er hat es während unserer so genannten Beziehung schon genossen, sich aufzuspielen, sobald Cedric mich auch nur zur Begrüßung umarmt hat. Oder irgendjemand anders.
„Du bist nicht besser als ich!", flucht Cormac schließlich.
„Doch, ich habe Freunde, was hast du? Deine Blondine ist nicht bei dir, was ist denn da passiert?", lache ich fröhlich und ziehe Cedric weiter, denn er ist schon wieder kurz davor, seine Fäuste in McLaggens Gesicht zu parken. „Oh, und ich bin im Quidditch-Team. Wie sieht's bei dir aus?" Diesen Kommentar musste ich ihm jetzt noch reindrücken. Ced lacht neben mir und drückt mich an sich. „Du kleines Biest."
Cormac flucht noch ein wenig hinter uns her, aber ich habe ein dickes Grinsen im Gesicht. Seine Reaktion zeigt mir ganz deutlich, dass ich sein ohnehin viel zu riesiges Ego ganz ordentlich angekratzt habe.
In der Großen Halle lassen wir uns nebeneinander am Gryffindor-Tisch nieder, wofür Ced wieder einmal genervte Blicke von seinen Hufflepuffs erhält. Dumbledore steht an seinem Rednerpult und hebt die Hände, um die Menge zum Schweigen zu bringen. Neben ihm steht Crouch und das alles sieht ganz fürchterlich wichtig aus.
„Meine Lieben.", hebt Dumbledore jetzt die Stimme. „Ich darf euch verkünden, dass in diesem Jahr das Trimagische Turnier an unserer Schule stattfinden wird."
„Bitte was?", flüstere ich Cedric zu, doch er hängt gebannt an den Lippen unseres Schulleiters. Dieser erklärt uns das Prinzip dieses Turniers und dass unsere Schule, sowie zwei andere Schulen, einen Champion schickt, welcher dort antritt. Und diese anderen Schüler sind schon hier, denn Dumbledore kündigt eine Schule an, die ganz schön Französisch klingt.
Die Tür der Großen Halle schwingt auf und dutzende Mädchen in blauen Twinsets trippeln elegant den Gang entlang, gefolgt von einer riesigen Frau.
„Wir freuen uns, unsere Gäste der Beauxbatons-Schule in Hogwarts begrüßen zu dürfen.", ruft Dumbledore feierlich aus und begrüßt die wahnsinnig große Frau.
Direkt geht das Spektakel weiter. Schnellen und vor allem festen Schrittes betritt eine Schar in dicke Mäntel gehüllte Kerle die Halle. Es sind ein paar ziemlich gutaussehende Jungs dabei und ich überlege mir, ob ich mich vielleicht an Cormac rächen sollte, als ich einen jungen Mann erblicke, der so ziemlich das Ende der Truppe bildet. Er hat ein kantiges Gesicht und dunkle Augen, kurz geschorene Haare und von dem, was ich so sehe, würde ich sagen, dass er herrlich breite Schultern hat. Ich betrachte ihn eingehend und mir geht ein Licht auf.
„Cedric, das ist Viktor Krum. Das ist er doch, nicht?", flüstere ich aufgeregt. Ich habe ihn einmal bei einem Quidditch-Spiel gesehen und fand sein Talent schon atemberaubend, aber ihn aus nächster Nähe zu sehen, öffnet noch ganz andere Perspektiven. Er sieht so gut aus, dass mir beinahe schwindelig wird.
„Und unsere Freunde aus Durmstrang!", verkündet unser Schulleiter und kurz darauf ist die Vorstellung beendet.
„Klingt spannend.", sagt Cedric schließlich aufgeregt und ich betrachte ihn misstrauisch.
„Du willst dich doch wohl nicht als Champion bewerben?"
„Klar!", lacht er. „Klingt nach einer Menge Spaß."
„Der Spaß ist gefährlich!", sage ich jetzt besorgt. „Was ist denn, wenn dir was passiert?"
„Als ob.", erwidert er grinsend und tätschelt mir den Kopf.
Widerrede ist bei diesem Kerl zwecklos, davon abgesehen höre ich Ron plötzlich sagen: „Wie cool ist das denn? Viktor Krum ist hier! Ich würde echt gern mitmachen!"
„Wir sind zu jung, Ron.", ermahne ich ihn über den Tisch hinweg und er sieht geknickt aus, sodass ich schnell sage: „Irgendwann kannst du ja mal mitmachen."
Hermine schüttelt, wie ich erwartet habe, den Kopf. „Das ist hirnrissig. Wer tut sich so etwas denn freiwillig an?"
„Ced...", stöhne ich und sie sieht ihn schockiert an. „Das hast du vor?"
Er nickt bloß und zuckt mit den Schultern. „Ich kann's doch versuchen. Das heißt ja nicht, dass ich auch ausgewählt werde."
Ich hoffe im Geheimen, dass er nicht ausgewählt wird, aber das sage ich ihm nicht, denn wenn es doch so sein sollte, werde ich ihn, natürlich, unterstützen. Als hätte ich eine andere Wahl.
Beim Essen starrt Cormac mich immer wieder so garstig an, dass Cedric ihm irgendwann den Mittelfinger zeigt. Daraufhin lache ich ein bisschen.
Nach dem Festessen schleppen wir uns die Treppen hinauf und Cedric verabschiedet sich im Korridor von mir, als sich unsere Wege zwangsläufig trennen. Er zieht mich fest in seine Arme und so stehen wir eine Weile da. Ich habe im Übrigen aufgehört zu zählen, wie oft es schon ein Gerücht über Ced und mich gab, einfach, weil wir so eine enge Beziehung zueinander haben und uns so oft und so lange umarmen.
Schließlich drückt er mir einen Kuss auf die Stirn. „Wenn Cormac dich belästigen sollte, weißt du ja, wer sich darum kümmert. Schlaf gut, Kleine."
„Klar.", erwidere ich lächelnd und sehe ihm nach. Aus dem Augenwinkel sehe ich Viktor Krum, wie er zu mir hinüber sieht. Er schaut ja wirklich unglaublich grimmig, aber trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - gefällt er mir. Er ist unglaublich maskulin und jetzt, wo er diesen unsäglichen Pelzmantel abgelegt hat, bestätigt sich meine Feststellung von eben. Er hat also tatsächlich extrem breite Schultern und unter seinem engen Shirt zeichnen sich so einige Muskeln ab. Mir wird urplötzlich ganz schön warm und ich schnappe nach Luft, dann ergreife ich die Flucht. Er ist zu schön, um wahr zu sein.
Eilig laufe ich die Treppen hoch und hole Hermine, Ron und Harry ein. „So lange habt ihr euch verabschiedet?", fragt Ron genervt. Irgendetwas hat er gegen Cedric, glaube ich. Vielleicht bewundert er ihn auch heimlich still und leise. Ich habe keine Ahnung und es ist mir auch egal, denn er muss sich ja nicht von ihm umarmen lassen.
„Ehm", sage ich bedröppelt. „So ähnlich."
„Ist da was dran, mit dir und Diggory?", hakt er jetzt nach und tada, da sind wir wieder! Die Hogwarts-Gerüchteküche ist ziemlich verlässlich.
„Nein", stöhne ich daher.
„Ich wollte schon sagen.", murmelt Ron.
„Davon abgesehen ist Stacie mit Cormac zusammen, schon vergessen?", bemerkt Harry tadelnd.
Ich lache. „Nein, ist Stacie nicht."
Hermine sieht mich mit großen Augen an. „Nicht?"
„Seit heute Nachmittag nicht mehr, als ich ihn mit diesem Blondchen im Hof erwischt habe", sage ich locker, doch Hermine ist bestürzt und greift nach meiner Hand.
„Wenn ich dir helfen kann, musst du es nur sagen... wenn du jemanden zum Reden brauchst und so.", versichert sie mir sofort ernst und ich muss lächeln.
„Hermine, das ist fürchterlich lieb von dir, aber mir geht's gut!", erkläre ich ihr und angesichts ihres ungläubigen Gesichtsausdrucks schiebe ich nach: „Ich werde einen Teufel tun und diesem Mistkerl nachtrauern. Er hat mich gar nicht verdient."
„Ganz genau!", stimmt Harry mir jetzt zu und ich finde seine Unterstützung fürchterlich süß. Ich würde es ihm ja wünschen, dass ihm eines Tages auffällt, wie Ginny ihn ansieht. Wie nervös sie in seiner Gegenwart immer wird. Es hat sie wirklich schwer erwischt und die beiden wären ein unglaublich tolles Paar.
„Also, können wir wohl das Thema wechseln?", frage ich forsch und trete damit eine Predigt von Hermine los. Sie hat zuvor gefragt, ob wir die Hausaufgaben für Zaubertränke schon gemacht haben und wir haben nicht. Jetzt wird sie sich für die nächsten zehn Minuten darüber auslassen, wie wichtig Hausaufgaben sind und dass Snape uns töten wird, wenn wir das nicht noch nachholen. Und ich weiß ganz genau, dass drei von uns heute Nacht noch im Bett liegen werden und irgendetwas aufs Pergament kritzeln. Ich werde das jedenfalls tun.
Und so kommt es auch. Ich lande im Bett und bleibe noch über eine halbe Stunde wach, in der ich den totalen Unsinn aufschreibe, weil ich tatsächlich keine Ahnung von der Materie habe.
Schließlich schlafe ich erschöpft mit dem Gesicht auf dem Pergament ein.
Ich sitze neben Hermine und starre den Feuerkelch an. Unglaublich viele Leute haben bereits einen Zettel mit ihrem Namen ins Feuer geworfen und ich weiß, dass Cedric es auch bald tun wird.
Plötzlich kommt Schwung in die Bude. Fred und George stürmen hinein und wedeln mit ihren Zetteln und ich sehe schon, dass dieser Versuch in einem Fiasko enden wird.
„Ihr seid doch gar nicht alt genug.", murmle ich bloß und Hermine hält ihnen natürlich einen saftigen Vortrag. Dennoch lassen sich die beiden, oh Wunder, nicht von ihrer 'brillanten' Idee abbringen, schlucken ihren Alterungstrank und hüpfen über die magische Linie, wobei ich bereits die Luft anhalte. Doch es passiert nichts und die Zwillinge lassen sich feiern wie Könige, während sie ihre Zettel ins Feuer werfen. Und plötzlich gibt es eine gewaltige Druckwelle und unsere durchgeknallten Freunde landen als alte Männer außerhalb des Kreises.
Hermine zieht bloß spöttisch eine Augenbraue hoch und ich vergrabe mein Gesicht in den Händen, weil ich mich für die Naivität der beiden fremdschäme.
Und plötzlich höre ich eine jubelnde Gruppe und weiß, dass jetzt der Extremfall eintritt. Ced macht seine Andeutungen wahr und wirft seinen Zettel in den Kelch. Dabei freut er sich bübisch und alle feiern ihn, nur ich nicht. Und das merkt er, denn er kommt zu uns hinüber, grüßt Hermine freundlich und zieht mich hoch, um mich fest zu umarmen. „Jetzt mach dir keine Sorgen, schau nicht so.", beginnt er und redet ab dann unaufhörlich auf mich ein, während er mich in seinen Armen hält.
Ich habe meine Arme um Ceds Hals geschlungen, stehe auf den Zehenspitzen, habe mein Kinn neben seinem Kopf abgelegt und... sehe Viktor Krum. Leider kann ich meinem besten Freund in diesem Moment beim besten Willen nicht mehr zuhören.
Krum schreitet zielstrebig auf den Kelch zu und bewirbt sich als Champion. Bevor er geht, wirft er einen intensiven Blick in meine Richtung und mir bleibt die Luft weg. Was hat dieser Kerl bloß an sich? Ich habe ihn noch nie sprechen hören und noch nie lachen sehen, überhaupt weiß ich, abgesehen von seiner Karriere, nichts über ihn. Er scheint ziemlich verschlossen zu sein und, verdammt noch einmal, genau das macht ihn so interessant für mich.
„Also ist's jetzt gut?", fragt Ced mich schließlich und löst unsere Umarmung.
Ich habe ihm zwar zu 90 Prozent der Zeit nicht zugehört, aber ich weiß sowieso, was er gesagt hat: Mir passiert schon nichts, mach dir keine Gedanken, es steht ja nichts fest, es wird schon nicht lebensgefährlich sein, ich bin schließlich Cedric Diggory. Diese Dinge.
„Gut ist hier gar nichts.", schnaube ich bloß, lächle aber, als er über meine Wange streicht.
„Du elende kleine Zicke.", sagt er liebevoll und küsst mich auf die Wange.
„Ja, ich dich auch, Diggory.", knurre ich, doch dann muss ich auch lachen.
„Wir sehen uns später, ja?", sagt er, als eine Gruppe Hufflepuffs ihn mit sich zieht und ihn bejubelt.
Ich lasse mich wieder auf die Bank fallen und Hermine setzt immer wieder zum Reden an, bis ich sage: „Ist was?"
„Also...", beginnt sie vorsichtig. „Wenn man euch beide so sieht, könnte man wirklich meinen, dass an den Gerüchten was dran ist."
„Ja, und?", lache ich. „Ich weiß ja, wie es ist. Und ihr auch."
Sie nickt eilig. „Klar."
„Jetzt mal was anderes.", sage ich und wechsle das Thema. „Wie findest du Viktor Krum?"
Sie sieht mich groß an. „Wie meinst du das?"
„Naja, wie findest du ihn?", frage ich grinsend und sie liest mir meine Gedanken von der Stirn ab.
„Also, wenn du so fragst, dann findest du ihn super.", lacht sie leise.
Ich zucke mit den Schultern. „Er ist schon ein Hübscher. Er scheint zwar nicht zu reden, aber er gefällt mir irgendwie."
„Dann schnapp ihn dir.", lacht sie und damit ist das Thema für sie abgehakt. Vermutlich weiß sie nicht, was sie sonst dazu sagen soll.
Ich frage mich bloß, wie man diesem Mann näher kommen soll, wenn er kein Wort spricht und sonst ziemlich verschlossen zu sein scheint. Dennoch werde ich mir schon etwas einfallen lassen. Fürs erste brauche ich ein wenig Ablenkung, also gehe ich zum Quidditch-Feld und schwinge mich auf einen der Besen. Ich werde nicht trainieren, ich will nur ein bisschen frei sein und wo könnte ich das besser als in der Luft?
Letztendlich läuft es doch teilweise wieder auf ein Training hinaus, denn ich übe die Beschleunigung und das abrupte Abbremsen, fliege Kreise, Schlangenlinien, alles, was ich bei einem Spiel gebrauchen kann, wenngleich dieses Jahr sowieso keine Spiele stattfinden werden, da das Turnier ja ansteht.
Nach einer Weile sehe ich jemanden auf einer der Tribünen sitzen in einem Pelzmantel. Während ich meine Runden drehe, werfe ich einen genaueren Blick auf meinen Beobachter und es ist kein anderer als Viktor Krum. Er sitzt dort, vornüber gebeugt, die Ellenbogen auf den Knien und sieht mir dabei zu, wie ich über das Feld sause. Und er lässt sich gar nicht beirren, als ich ihn immer wieder ansehe, er rührt sich keinen Zentimeter. Also beschließe ich, ihn zu ignorieren.
Ich falle vor Schreck fast vom Besen, als plötzlich jemand ruft: „Ach, hier bist du!"
Ced steht unter mir und ist innerhalb weniger Sekunden auch in der Luft und kommt zu mir. „Was machst du? Trainieren?"
„So ähnlich...", antworte ich. „Wollte den Kopf frei kriegen."
„Was ist los?", fragt er besorgt. „Hat McLaggen genervt?"
Ich lache. „Nein, hat er nicht. Ich.. brauchte bloß ein wenig Ablenkung."
„Wovon?"
Ich verdrehe die Augen. „Von mir selbst."
Er hat keine Ahnung, wovon ich spreche. „Ich.. ehm. Ich finde Viktor Krum interessant.", erkläre ich ihm, nachdem ich ganz dicht an ihn herangeflogen bin.
„Er dich wohl auch, wenn ich mir das so ansehe.", lacht er und nickt in Richtung des bulgarischen Schülers, der sich gerade erhebt und das Feld verlässt.
„Oh", murmle ich. „Wohl doch nicht."
„Ach was", lacht Cedric, wie immer völlig unbekümmert. „Und den willst du dir angeln?"
Ich laufe rot an. „Mal sehen."
„Das schaffst du mit links.", sagt er jetzt ermutigend. „Lass uns trainieren, dafür bist du doch eigentlich hergekommen, oder?"
Also sausen wir gemeinsam über das riesige Feld und für einen Moment denke ich nicht an Viktor und das tut gut, denn ich zerbreche mir sonst die ganze Zeit den Kopf darüber, was ich tun könnte, um diesem unnahbaren Bulgaren näher zu kommen.
Später schleppen Ced und ich uns völlig platt zurück zum Schloss. Wir haben all unsere Energie auf dem Feld gelassen. Arm in Arm schlurfen wir über die Ländereien.
Plötzlich höre ich ein entferntes Quietschen, und das massenweise. Da steht ein Pulk Mädchen im Kreis, unter ihnen auch Cormacs Blondine, und sie quietschen sich zu Tode. Es hört sich an, als würden dort tausende Minimuffs geknuddelt. Und in der Mitte steht ein relativ überforderter, genervter Viktor Krum. Er sieht zu uns hinüber und irgendwie sieht er flehend aus und zum ersten Mal muss ich lachen, weil er eine Gefühlsregung zeigt.
Ich zwinkere ihm zu und halte meine gedrückten Daumen in die Luft, mehr kann ich leider nicht für ihn tun, aber er selbst beschließt wohl etwas, denn er winkt, kämpft sich aus dem kreischenden Mob und kommt auf mich zu.
„Ich habe dich trainieren sehen.", sagt er in gebrochenem Englisch. Der östliche Akzent sticht ganz deutlich heraus und Merlin, das gefällt mir unglaublich gut.
Die Mädchen, die ihn noch immer anhimmeln, beäugen mich jetzt misstrauisch, gar hasserfüllt und irgendwie belustigt mich das ein wenig.
„Ich weiß.", erwidere ich lächelnd und streiche mir die Haare aus dem Gesicht.
„Du bist gut.", sagt er jetzt. „Spielst du im Team?"
Ich nicke. „Ja, aber noch nicht allzu lange."
„Wir könnten zusammen trainieren.", bietet er mir jetzt an und mir klappt der Kiefer herunter. „Wenn du Lust hast."
Ich nicke begeistert. „Ja, gern! Auf jeden Fall! Unbedingt!" Geistig schlage ich mir meinen Zauberstab gegen die Stirn. Da kann ich mich auch direkt ausziehen und an ihn kleben, das wäre ein ähnlicher Ausdruck der Freude gewesen. Viel zu offensichtlich.
„Wie wäre es mit morgen Nachmittag, vor dem Essen?" Fragend sieht er mich an und ich schmelze dahin. Ich vergesse alles – seinen Fanclub, Ced, das Turnier. Viktor Krum will Zeit mit mir verbringen und dafür habe ich mir den Kopf zerbrochen? Das hier ist einfacher als gedacht, wenngleich ich unglaublich nervös bin.
„Klingt gut.", bringe ich relativ beherrscht heraus und sehe zu seinem Fanclub. „Ich glaube, die warten auf dich."
„Ja, deshalb begleite ich euch jetzt ins Schloss.", sagt er und zum ersten Mal grinst er schelmisch.
Gemurmel, ziemlich aggressives Gemurmel, erhebt sich unter den Mädchen, als ich flankiert von Viktor und Cedric zum Schloss gehe. Damit haben sie wohl nicht gerechnet und es schmeckt ihnen ganz und gar nicht.
Cedric wird vor der Großen Halle von seinen anderen Freunden abgefangen und ich gehe allein mit Viktor weiter.
„So, nun bist du sie erst mal los.", sage ich lächelnd und wende mich ihm zu.
Ein wenig gequält sagt er: „Ja. Zum Glück. Aber wahrscheinlich nicht allzu lange."
„Wie, es gefällt dir nicht, von Frauen umgeben zu sein? Ich kenne so einige Leute, die ihren letzten Umhang dafür geben würden!", scherze ich und sein Gesicht verdunkelt sich.
„Sie sind anstrengend.", murrt er. „Sie interessiert es nur, dass ich berühmt bin. Mehr ist das nicht, glaube ich."
„Das ist leider so, wenn man der bekannteste Quidditch-Spieler überhaupt ist!", erwidere ich lächelnd.
„Manchmal wünsche ich mir, dass es anders wäre.", murmelt er, doch dann verziehen sich die dunklen Wolken über seinem Kopf wieder. „Ich freue mich trotzdem sehr auf das Training mit dir."
„Ich heiße übrigens Stacie.", sage ich daraufhin lachend.
Mit großen Augen sieht er mich an. „Oh, stimmt. Ich wusste das noch nicht."
Lächelnd nicke ich. „Jetzt weißt du's."
„Bis morgen.", sagt er und verabschiedet sich mit einer knappen Verbeugung und einem Handkuss von mir. Wie nobel. Ich seufze, als er verschwunden ist. Dieser Mann ist durch und durch ein Traum, aber mit diesem Gedanken bin ich ja ganz offensichtlich nicht allein. Der Kampf könnte unter Umständen schwer werden, aber ich nehme mir vor, dass ich ihn gewinnen will. Dieser Kerl wirft so viele Fragen auf, die ich ganz unbedingt klären will. Ich will den Mann hinter dem unnahbaren Quidditch-Spieler kennenlernen.
Vom Abendessen bis zum Unterricht des nächsten Tages bin ich total benebelt und irgendwann rüttelt Hermine an meiner Schulter. „Was ist denn los mit dir? Du grinst schon den ganzen Tag, als hätte Snape dir ein Ohnegleichen verpasst!"
„Ähnlich", lache ich und erzähle ihr leise, dass Viktor und ich uns später treffen würden, woraufhin sie grinst. „Stacie hat's also mal wieder geschafft."
„Was heißt hier 'mal wieder'? Ich habe gar nichts gemacht! Er hat mich gefragt!", erkläre ich ihr grinsend.
„Egal wie, ihr habt ein Date.", sagt sie sachlich.
Ein Date? So hatte ich das Ganze noch gar nicht betrachtet. Eigentlich hatte ich es als Trainingsstunde mit einem Profispieler angesehen und so ist es ja prinzipiell auch. Ich werde mich deswegen jetzt nicht verrückt machen. Punkt.
Dennoch bin ich ziemlich aufgeregt, als ich Richtung Quidditch-Feld gehe. Nebenbei bemerke ich, dass mich die Mädels, an denen ich vorbeikomme, ziemlich biestig ansehen und irgendwie finde ich das ganz schön witzig. Vorher haben sie mich immer dumm angesehen, weil ich mit Cormac zusammen war, aber den können sie ja jetzt gern haben.
Schon von weitem sehe ich Viktor und mein Herz erzittert. Viktor Krum will Zeit mit mir verbringen. Ich atme tief durch. Ruhig bleiben, sonst fällst du vom Besen, Stacie.
Er lächelt mich warm an und ich frage mich, wann er sich dazu entschieden hat, seine Gefühle mal nach außen zu tragen - es gefällt mir unglaublich gut.
„Hallo, Stacie", sagt er mit diesem unwiderstehlichen Akzent und ich schmelze. Er steht vor mir, ein enges Shirt, eine dunkle Hose und den obligatorischen Pelzmantel über den Arm geworfen. Wenigstens trägt er ihn nicht beim Spielen.
„Hey Viktor.", hauche ich ein wenig schwach und nicke eilig zum Feld. „Wollen wir?"
Tatsächlich trainieren wir ziemlich lang. Ich lerne eine ganze Menge von ihm, denn ich erkenne jetzt in dieser persönlichen Atmosphäre, dass Viktor aus gutem Grund der begehrteste Profispieler überhaupt ist. Er zeigt mir zahlreiche Manöver und trainiert meine Reaktionszeit, und das alles mit einer Engelsgeduld und einer Menge Humor. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem urplötzlich der halbe Atlantik vom Himmel zu kommen scheint. Wir jagen gerade durch die Luft, als es eimerweise zu regnen beginnt.
„Das Training ist wohl beendet.", lacht Viktor und ich muss grinsen.
Eilig steuern wir den Boden an, bis dahin sind wir bereits komplett durchnässt, nehmen dann die Besen in die Hand und rennen unter eine Tribüne. Da ist es allerdings auch nicht trocken und Viktor sieht mich fragend an. „Und jetzt?"
Ich lache, greife seine Hand und ziehe ihn im Galopp hinter mir her, in einen der Zuschauertürme. Dort lasse ich mich atemlos mit dem Rücken gegen die Wand sinken. Meine Haare kleben mir triefend nass am Rücken, auf den Armen, im Gesicht, einfach überall und das Wasser läuft in Strömen heraus. Ich wische immer wieder über mein Gesicht, um diese Sturzbäche aufzuhalten, um diese Unmenge an Haaren zu beseitigen, aber es bringt nichts. Frustriert sehe ich Viktor an und dann lachen wir beide. Er hat diese Probleme mit seinem Kurzhaarschnitt nicht.
Langsam kommt er auf mich zu, unglaublich nah, und sieht mich fragend an. „Darf ich?"
Fragend sehe ich zurück und er sieht das einfach mal als Bestätigung. Vorsichtig schiebt er mir die ganzen Haarsträhnen aus dem Gesicht und wischt sanft über meine Schläfen und meine Wangen und schließlich über meine Nasenspitze, von welcher im Sekundentakt Wasser tropft.
Meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln und ich spüre, dass meine Wangen warm werden. „Danke."
Wie so oft schweigt Viktor und lächelt zurück.
„Ich habe den Nachmittag sehr genossen.", sagt er jetzt leise und sieht mir direkt in die Augen und ich möchte mich verlieren, so schön sind sie.
„Ich auch", hauche ich begeistert und bemerke dann, dass meine Zähne unkontrolliert aufeinander schlagen.
„Du frierst.", stellt er fest und runzelt die Stirn.
Ich zucke bloß mit den Schultern. „Das bin ich schon gewohnt. Nass zu sein und dann noch Wind abbekommen... das ist nicht so mein Ding, weißt du." Tatsächlich ist es nur mein Körper, der friert. An sich ist mir sogar ein bisschen zu warm, wenn ich ehrlich bin. Aber ich spüre die Kälte auf meiner Haut und das ist an sich schon ein ziemlich ekelhaftes Gefühl.
Er muss lachen, dann beugt er sich in eine Ecke und hebt seinen Pelzmantel auf, welchen er mir um die Schultern legt. „Du solltest dich nicht erkälten."
„Danke.", murmle ich und mein Kopf glüht, ganz, ganz sicher. Ich habe noch nie einen so ehrlich aufmerksamen, netten, zuvorkommenden Kerl getroffen. Klar, Cormac war das auch, aber das hat er nur gespielt, damit er mich ins Bett bekommt.
„Du musst deswegen aber auch nicht krank werden.", sage ich schnell. „Ich kann so einen Ausfall verkraften. Aber du..."
„Lass das meine Sorge sein.", sagt er gleichgültig. „Ich bin an die Kälte gewöhnt."
„Nicht, dass mich eine Klage erreicht, weil der beste Quidditch-Spieler der Welt nicht mehr spielen kann, weil er eine Erkältung hat, weil er dieser komischen Stacie seinen Mantel gegeben hat.", scherze ich, doch er sieht mich ernst an.
„Und wenn schon. Eine Pause wäre manchmal nicht schlecht.", sagt er leise. Dann lächelt er. „Und ich glaube nicht, dass du komisch bist."
„Oh, du kennst mich bloß noch nicht gut genug.", erwidere ich lachend und strahle ihn an.
„Ja, daran würde ich gerne arbeiten.", antwortet er. „Also, wenn du das möchtest."
Ich weiß, dass ich ihn gerade total bekloppt ansehe. Ich kann nur nicken und kriege kein Wort heraus. Das ist zu viel für mein armes kleines Herz. Viktor Krum will mich näher kennenlernen, ist es denn zu fassen?
„Aber erst mal sollten wir uns ins Schloss retten!", lacht er. „Sonst erfrierst du wirklich noch."
„Ach was, Unkraut vergeht nicht!"
Verständnislos sieht er mich an. „Unkraut?"
„Das ist so eine Redensart.", erkläre ich ihm lächelnd. „Ich meine damit nur, dass ich so schnell schon nicht dran sterben werde." Ich könnte ehrlich sein und ihm gestehen, dass ich bis auf die Knochen friere, aber das lasse ich schön sein.
„Wir riskieren lieber nichts, deine Lippen werden langsam blau.", erwidert er entschlossen und bietet mir seinen Arm an, was mein kleines Herz zum Hüpfen bringt. Ein formvollendeter Gentleman.
Der Regen hat nur minimal nachgelassen, aber klatschnass sind wir ja sowieso. Es wäre außerdem mehr als ärgerlich, wenn wir die Verkündung der Champions verpassen würden, weil wir in diesem Turm festsitzen. Und wir sind tatsächlich schon spät dran.
Dementsprechend eilen wir schnellen Schrittes in die Halle, wo ein Großteil der Schüler sich bereits gespannt niedergelassen hat. Und alle starren uns an, als wir Arm und Arm dort ankommen. Hermine grinst verschmitzt und Cedric hält unauffällig beide gedrückten Daumen hoch und lacht.
Viktor dreht sich zu mir und haucht mir einen Kuss auf die Fingerknöchel, dann lächelt er mich in seiner Verbeugung an und geht zu den Leuten seiner Schule.
„Viktor, dein Mantel...", lache ich und will mich schon aus diesem unglaublich warmen, nach Viktor riechenden Pelzding kämpfen, da hält er gebieterisch die Hand hoch und lächelt.
„Lass ihn an, du musst dich aufwärmen.", sagt er sanft. „Du kannst ihn mir später geben."
Ich merke, dass ich wieder rot anlaufe und zum Glück herrscht ein leicht schummriges Licht, sodass es vielleicht außer ihm niemandem auffällt.
Hasserfüllte Blicke begleiten mich auf dem Weg zu Hermine und sie rutscht ein Stück, damit ich mich neben sie setzen kann.
„Ich glaube, du musst mir da was erzählen.", flüstert sie unauffällig und grinst.
„Da gibt's gar nicht so viel.", murmle ich und kann nur weiterhin zu Viktor starren. Automatisch kuschle ich mich fester in seinen Mantel und muss lächeln. Wie so ein kleines verknalltes Schulmädchen, das ich ja definitiv irgendwie auch bin.
Dumbledore verkündet, dass nun die Champions ausgewählt werden und das alles ist unglaublich wichtig und offiziell.
Schon spuckt der Kelch den ersten Zettel aus und mittlerweile hoffe ich für zwei der anwesenden männlichen Personen hier im Raum, dass ihr Name nicht draufsteht.
„Für Beauxbatons tritt Fleur Delacour an!", verkündet Dumbledore und eine anmutige Französin erhebt sich. Sie ist unverschämt hübsch und schreitet elegant zu Dumbledore, welcher ihr gratuliert und sie in einen Hinterraum schickt.
Der nächste Zettel. „Der Champion für Durmstrang", ruft Dumbledore. „Viktor Krum!"
Mein Herz rutscht mir in die Hose. Na toll. Viktor im äußerst gefährlichen Trimagischen Turnier. Ich ziehe den Kopf zwischen den pelzigen Kragen seines Mantels. Er selbst freut sich unglaublich darüber, genauso wie sein angsteinflößender Lehrer, Karkaroff.
Viktor steht auf und geht zu Dumbledore, wird von tausenden quiekenden Weibern angehimmelt und sieht mich lächelnd an. Dann lässt er sich von Dumbledore gratulieren und verschwindet ebenfalls.
Und der letzte Zettel. „Und für Hogwarts... Cedric Diggory!"
Und mein Herz rutscht einfach aus meinem Körper. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ich höre ihn bereits jubeln und alle anderen machen mit, aber ich bin sprachlos. Ich werde ihn natürlich unterstützen, aber es ändert nichts daran, dass dieser Kram gefährlich ist.
Bevor er auch nur irgendetwas anderes tut, dreht Ced sich zu mir herum und lächelt mich breit an und ich zwinge mich dazu, zurück zu lächeln, blinzle aber eilig die Tränen weg. Er sieht das, ich weiß es. Dennoch muss er zu Dumbledore, welcher anschließend verkünden will, dass die drei Champions nun feststehen und dann spuckt der Feuerkelch einen weiteren Zettel aus.
Zunächst ist alles totenstill und Dumbledore flüstert einen Namen und starrt fassungslos auf das Stück Pergament.
Dann hebt er den Kopf und ruft: „Harry Potter?"
Schockiert sehe ich meinen Kumpel an. Das hat er nicht getan, oder? Ist er denn völlig lebensmüde? Er darf doch noch gar nicht teilnehmen!
Wutentbranntes Murmeln erhebt sich und einige hässliche Sprüche fallen, doch Dumbledore winkt Harry zu sich und schickt auch ihn in den angrenzenden Raum.
Damit hat nun niemand gerechnet und ich bin so schockiert von alldem, dass ich mir Viktors Mantel kurzerhand über den Kopf ziehe.
Beim Essen an diesem Abend herrscht ziemlich bedrückte Stimmung. Harry weiß nicht, wie er beweisen soll, dass er seinen Namen nicht in den Kelch geworfen hat, Hermine regt sich über diese Sache auf und sucht fieberhaft nach einer Lösung, Ron glaubt Harry nicht und ich kann gar nichts glauben. Viktor und Cedric im Turnier. Da kann ich auch direkt nachts im Verbotenen Wald zelten, das wäre mir noch lieber!
Dementsprechend habe ich auch überhaupt keinen Hunger. „Entschuldigt mich.", murmle ich abwesend, wickle Viktors Mantel um mich und verlasse die Große Halle. Ich brauche frische Luft, damit mein Gehirn nicht überhitzt.
„Stacie!", ruft plötzlich Ced hinter mir. „Wo willst du denn hin?"
„Raus.", murmle ich und kämpfe gegen die Tränen. Ich gönne ihm und auch Viktor die Ehre, an diesem dämlichen Turnier teilnehmen zu dürfen und die eigene Schule zu repräsentieren, aber Dumbledore und auch Crouch hat gesagt, dass es gefährlich ist. Schwer und gefährlich.
Er holt mich ein und greift nach meiner Hand. „Warte doch mal.", sagt er und zwingt mich, ihn anzusehen. Und er sieht diese dämlichen Tränen und sein Gesichtsausdruck wird weich.
„Du heulst wegen so was?"
„Halt die Klappe!", fahre ich ihn an und verpasse ihm einen Schlag gegen die Brust. Und noch einen und noch einen, denn irgendwie muss ich das alles rauslassen.
Ced packt irgendwann meine Handgelenke und hält sie fest, dann zieht er mich fest an sich. „Jetzt reg dich mal wieder ab, Kleine."
„Was ist denn, wenn dir was passiert?", frage ich jetzt leise und kralle mich in seinem Shirt fest.
„Mir passiert nichts.", sagt er zum tausendsten Mal. „Außerdem kannst du dir auch gerne mal Sorgen um deinen Viktor machen, das entlastet mich ein wenig."
„Du blöder Idiot!", fluche ich und schlage ihn wieder, doch er lacht und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel.
„In Anbetracht dieses pelzigen Ungetüms nehme ich an, dass euer Date gut war.", lacht er.
„War gut.", stimme ich zu. „Lenk nicht ab."
„Ich lenke nicht ab, ich erkundige mich aufrichtigen Herzens nach meiner besten Freundin.", antwortet er verschmitzt.
„Ich hasse dich.", stöhne ich und drücke ihn ein wenig fester an mich. „Vor allem, weil du jetzt ein Trimagischer Champ bist."
„In Wahrheit liebst du mich und daher, ich dich auch, und ich freue mich sehr über deine euphorische Unterstützung.", lacht er und tätschelt meinen Kopf, wie er es so oft tut.
„Versprich mir bloß, dass du auf dich aufpasst! Wenn du merkst, dass etwas Hässliches passieren könnte, dann verschwindest du oder gibst auf oder tust irgendetwas, was dich rettet. Haben wir uns verstanden?", herrsche ich ihn jetzt an und sehe ihm fest in die Augen.
„Ja, Mama.", antwortet er amüsiert.
Ich löse mich vollends von ihm und deute auf den Mantel. „Den hier gebe ich jetzt dem anderen Champ lieber zurück."
Wir verabschieden uns voneinander, Ced geht in seinen Gemeinschaftsraum und ich will gerade haarscharf um die Kurve in die Große Halle abbiegen, da laufe ich schnurstracks gegen Viktor.
„Hey.", sage ich lächelnd. „Ich hab dich gesucht."
„Hast du? Warum bist du dann rausgelaufen, ich war doch hier.", erwidert er und grinst unverschämt süß.
„Das... war was anderes.", murmle ich und lächle dann wieder. „Hier hast du deinen Mantel zurück."
„Ist dir wieder warm?", erkundigt Viktor sich und lächelt auf diese Art, die mir die Knie weich werden lässt.
„Definitiv, danke.", antworte ich brav und versuche meinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bringen.
„Ich hoffe, du feuerst mich beim Turnier an.", sagt er jetzt leise und kommt einen Schritt auf mich zu.
„Unter anderem.", antworte ich lächelnd. „Ced und Harry muss ich auch anfeuern."
„Die Konkurrenz also?", sagt er mit hochgezogenen Augenbrauen, aber ich weiß, dass er eigentlich scherzt.
„Meine Freunde.", korrigiere ich ihn dennoch und er nickt lächelnd. „Ich weiß."
Dann wird sein Gesicht ernster. „Aber dieser.. Cedric. Ist er dein Freund?"
„Mein bester Freund.", erkläre ich stolz. „Wieso?"
„Also seid ihr nur befreundet?", fragt er noch einmal genauer nach und ich nicke.
„Ihr seht sehr vertraut aus", murmelt er jetzt. „Und viele Leute haben über euch gesprochen."
„Ja, seit Jahren!", lache ich daraufhin. „Das ist nichts Neues. Wir sind eben schon seit unserer Kindheit die besten Freunde."
„Mehr nicht?" – „Mehr nicht."
Viktor sieht richtig erleichtert aus, als er lächelt. „Ich hoffe, dass wir uns bald sehen? Morgen vielleicht?"
Ich lächle ihn begeistert an. „Gern! Wo treffen wir uns?"
„Morgen Nachmittag, hier?"
Ich nicke. „Unbedingt, ja. Dann.. gute Nacht, Viktor."
Wie immer verbeugt er sich vor mir und küsst meine Hand. „Schlaf gut."
Wie könnte ich nach dieser Begegnung nicht gut schlafen?
Ich treffe mich am nächsten Tag mit Viktor, genau da, wo wir es abgemacht haben.
Er begrüßt mich lächelnd und ich hake mich, als sei es selbstverständlich, bei ihm unter. Wir haben eigentlich kein Ziel, wir spazieren bloß über die Ländereien.
„Wisst ihr eigentlich schon, was die erste Aufgabe ist?", frage ich ihn irgendwann.
„Nein", antwortet er. „Das erfahren wir erst, wenn es so weit ist."
Das ist nicht unbedingt das, was ich hören wollte. Das heißt, sie stürzen sich alle vier blindlings ins Verderben.
„Pass bitte gut auf dich auf.", rutscht es mir heraus, bevor ich darüber nachdenken kann.
„Du sorgst dich um mich?", fragt er amüsiert und sieht auf mich herab.
Ich werde rot. „Ein wenig. Natürlich, es ist gefährlich!"
Er lässt meinen Arm aus seinem gleiten und ich habe den bösen Verdacht, dass es ihm doch nicht gefällt, mich an seiner Seite zu haben. Doch plötzlich greift er nach meiner Hand und verschränkt seine Finger mit meinen und ich könnte vor Freude Luftsprünge machen.
„Ich passe auf mich auf, versprochen.", sagt er schließlich lächelnd und ich nicke bloß dümmlich. Das hier ist der Wahnsinn. Viktor Krum und ich halten Händchen!
„Na sieh mal an, die Champion-Schlampe.", höre ich plötzlich eine allzu bekannte Stimme. Cormac. „Hast du auch was mit Potter? Dann wäre ja alles perfekt."
Ich sehe ihn mit zugekniffenen Augen an und Viktor spannt sich neben mir an. „Was hast du gerade zu ihr gesagt?"
Cormac ignoriert ihn, aber ich weiß, dass er die Hosen voll hat. Er hätte keine Chance gegen Viktor.
„Du hast was mit Diggory, du hast was mit Krum... und lässt dich dabei auch noch erwischen.", höhnt er und seine blonde Freundin, die letztens noch Viktor angehimmelt hat, grinst gehässig.
„Wovon sprichst du, McLaggen?", frage ich genervt und zur Antwort fliegt mir eine Zeitung an den Kopf. Die Hexenwoche.
Und auf dem Titelblatt sind zwei Bilder. Ced und ich, vom gestrigen Abend, als er mich fest in den Armen hält und mir einen Kuss auf den Scheitel drückt, daneben ein Bild von Viktor und mir, als er mir gerade einen Kuss auf die Hand haucht. Die Überschrift: Hogwarts-Schülerin lenkt Champs ab.
Wutentbrannt überfliege ich den Artikel.
„Eine junge Schülerin der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei schmeißt sich der Reihe nach an die Champions des Trimagischen Turniers heran. Erst ist sie in inniger Umarmung mit Hogwarts-Champ Cedric Diggory zu sehen, dann besitzt sie die Dreistigkeit, den Mantel des Durmstrang-Champions und Quidditch-Profis Viktor Krum zu tragen. Und wenig später genießt sie die Aufmerksamkeit des Bulgaren, welcher scheinbar Hals über Kopf auf ihre Umgarnung hereingefallen ist. Quellen vermuten, dass das Mädchen sich auch an den vierten, unerwarteten Champion Harry Potter heranmacht. Doch wozu? Will sie den Ruhm der Männer für sich nutzen oder hat sie gute Beziehungen zu Beauxbatons-Teilnehmerin Fleur Delacour und will deren Gegner ausschalten, damit die französische Schülerin freie Fahrt hat?"
Der Artikel ist von dieser unsäglichen Rita Kimmkorn und ich will das nicht weiter lesen. Wütend zerknülle ich diese Klatschzeitung und schmeiße sie Cormac an den Kopf.
„Schade, dass du es nicht zum Champ geschafft hast", knurre ich ihn an und Viktor drückt meine Hand. Er beugt sich zu meinem Ohr und flüstert: „Lass es gut sein. Ignoriere ihn."
Höhnisch grinst Cormac. „Na, überrascht, dass dein kleiner Plan aufgeflogen ist, Stacie? Zu schade."
Ich atme tief durch. „Deine Blondine himmelt Viktor übrigens auch an. Darüber würde ich mir mal Gedanken machen, du scheinst nicht der einzige Gott in ihrem Universum zu sein. Aber warum auch? Es ist nicht so, als gäbe es keine besseren Männer als dich."
Cormac knurrt einige hässliche Schimpfwörter und Viktor tritt einen Schritt auf ihn zu. Plötzlich sieht er ziemlich bedrohlich aus. „Noch eine Beleidigung und du findest dich im See wieder. Du lässt sie in Ruhe und hältst dich aus diesen Dingen heraus. Wenn nicht, werde ich dir beibringen, was gute Manieren sind."
Dann zieht er an meiner Hand und wir lassen diesen Vollidioten hinter uns.
Einige Meter weiter gehe ich in die Luft wie ein erhitzter Kessel. „Was fällt dieser bescheuerten Kimmkorn ein? Warum spioniert sie überhaupt jedem hinterher? Ich fasse es einfach nicht!"
Dann sehe ich ihn an. „Du.. ich.. du darfst das nicht glauben, was da steht!"
Viktor lacht plötzlich. „Wieso nicht?"
Mit großen Augen sehe ich ihn an. „Ich werfe mich nicht an die Champs ran! Ced ist mein bester Freund und Harry ein guter Kumpel!"
„An mich darfst du dich ranmachen.", sagt er plötzlich, ungewohnt anzüglich und lächelt.
Ich blinzle einige Male, dann lache ich erleichtert. „Ja, darf ich?"
„Gern.", erwidert er ernst und mein Herz hüpft mir beinahe aus dem Hals. Ich würde das hier jetzt als Scherz abtun, aber es ist definitiv keiner, denn Viktors Mundwinkel zucken nicht einmal.
Ich muss allerdings lachen. Wohl vor Erleichterung. Die Wut von vorhin ist soweit verflogen. Es ärgert mich natürlich noch, aber Viktor glaubt mir und das ist erst einmal das Wichtigste.
Mittlerweile stehen wir am See und ich atme tief durch. Ich kann es gerade nicht fassen, dass ich Hand in Hand mit Viktor Krum über unsere Ländereien spaziere. Ich habe ihn nur einmal bei diesem Spiel gesehen und ihn angehimmelt und bewundert für sein Talent. Und für sein Aussehen, aber das war damals nebensächlich. Und jetzt steht er neben mir, sieht noch unglaublicher aus, als ich es mir jemals erträumt hätte, und ist ein ganz normaler, charmanter Mensch. Und er verbringt gerne Zeit mit mir. Was bin ich für ein Glückspilz!
„Du bist plötzlich sehr still", bemerkt Viktor jetzt und ich fühle mich ertappt. „Stört dich diese Zeitung noch immer?"
Ich lächle. „Nein, nicht direkt."
„Was ist es dann?" Er bleibt am Ball.
„Ich.." Ich fange an zu stottern. Was soll ich denn jetzt sagen? „Ich mag dich wirklich sehr.", flutscht es aus mir heraus und bevor ich nachdenken kann, setze ich nach: „Du bist nicht so, wie alle sagen. Und das fasziniert mich. Überhaupt kann ich's kaum fassen, dass du hier neben mir stehst."
Er lacht. „Ja, ich hätte auch nicht gedacht, dass ich hier jemanden wie dich treffe."
Ich laufe, mal wieder, feuerrot an. Es ist zum Verrücktwerden.
Ich sehe zu ihm auf und weiß gar nicht, was ich jetzt noch sagen soll, aber scheinbar muss ich das gar nicht, denn er legt eine Hand an meine Wange und allein das überfordert meine Nerven bereits, doch dann küsst er mich, ganz zögerlich. Dieses Gefühl schickt Stromstöße durch meine Adern, eine Gänsehaut legt sich über meinen Körper. Alles in mir kribbelt und alles außer Viktor ist mir ganz plötzlich egal, weil das alles in den Schatten tritt. Das Turnier, mein beknackter Ex-Freund, einfach alles ist in diesem Moment wie weggeblasen.
Plötzlich löst er sich von mir. „Entschuldige."
Mit großen Augen sehe ich ihn an. „Was?"
„Ich hätte dich nicht einfach küssen dürfen, das war..."
Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und küsse ihn, damit er den Schnabel hält und nicht noch mehr unnützes Zeug von sich gibt. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und stelle zufrieden fest, dass er seine Arme um mich legt und mich ganz fest an sich zieht.
Ich seufze. Das ist einfach ein unglaubliches Gefühl, meine Empfindungen überwältigen mich geradezu.
Als wir uns schließlich voneinander lösen, muss ich erleichtert lachen. Mein Herz schlägt freudig und ich kann nicht anders, als ihn anzustrahlen und er lächelt zufrieden zurück.
„Jetzt kann diese Reporterin schreiben, was sie möchte.", murmelt er und küsst mich erneut. „Aber nur, wenn du nicht auch noch was mit Potter anfängst."
Schockiert starre ich ihn an, doch dann beginnt er zu lachen. Nicht nur ein bisschen, sondern so richtig und dieser Klang zieht in meine Eingeweide, benebelt mein Gehirn, bringt meine Blutbahnen zum Kochen und verzaubert mich ganz und gar. Und deshalb bin ich sprachlos. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie empfunden. Ich hatte zwar zugegebenermaßen noch nicht allzu viele Freunde, aber es gab ein paar und sie sind alle ein Witz gegen Viktor. Diese Schmetterlinge, das Kribbeln, das Herzklopfen... einzigartig.
Wieder küsst er mich. „War ein Scherz. Aber eigentlich.. fang mit keinem was an, bitte. Jetzt habe ich dich."
Ich starre ihn an und schüttle wortlos den Kopf. „Wie könnte ich?"
Doch dann kneife ich die Augen zusammen und piekse ihm meinen Zeigefinger in die, sehr muskulöse, Brust. „Und du, du lässt dich nicht von deinem Fanclub um den Finger wickeln, haben wir uns da verstanden? Du bist definitiv begehrter als ich!"
Und während wir beide lachen, frage ich mich, was das jetzt ist. Sind wir zusammen? Oder auf dem Weg dorthin?
Und blöd wie ich bin, habe ich das nicht gedacht, sondern vor mich hin gemurmelt, denn Viktor lächelt verschmitzt. „Ich würde sagen, du gehörst jetzt zu mir. Allein zu mir."
Ich muss lächeln. „Okay." Mehr kriege ich nicht raus, dann küsse ich ihn, schnappe mir seine Hand und hüpfe fröhlich voran und Viktor lacht und ich beschließe, dass dieses Geräusch ab jetzt der Soundtrack meines Lebens sein soll.
In den letzten Tagen sind Gerüchte über die erste Prüfung aufgekommen. Es hieß, es seien Drachen, andere haben behauptet, es ginge um Zentauren oder Riesen.
Und jetzt sitze ich neben Ron auf der Tribüne und mir wird schlecht, denn ich höre definitiv Drachen. Meine Hände zittern und meine Beine zappeln, mein Herz rast. Diese Viecher sind gefährlich, gefährlicher als mir lieb ist und Viktor und Ced und Harry dürfen sich mit ihnen anlegen. Gut, Viktor und Ced sind meine Hauptsorge, aber was soll's. Ich sorge mich, das ist schon schlimm genug.
Viktor hat zu mir gesagt, dass ich zu ihm kommen soll, bevor der Wettkampf losgeht, falls ich es nicht aushalte. Ich habe das ausgeschlagen und jetzt springe ich doch auf.
„Wo willst du denn hin? Es geht bald los!" Ron sieht mich verständnislos an.
„Ich, äh... gehe Hermine suchen! Sonst verpasst sie noch alles!", lüge ich eilig und verschwinde.
Vor dem Zelt der Champs bleibe ich stehen. Einfach reingehen?
Vorsichtig stecke ich den Kopf durch die Plane und sehe Viktor und er dreht sich in genau diesem Moment herum. Sein Gesicht strahlt plötzlich und er winkt mich zu sich.
Ich eile durch das Zelt und werfe mich an seine Brust. „Drachen", flüstere ich.
„Ich weiß.", sagt er bloß locker und streichelt sanft über meinen Rücken.
„Pass auf dich auf.", sage ich leise und drücke mein Gesicht fester an seine Brust, verstärke den Schraubstock-Griff meiner Arme um seinen Oberkörper. Daraufhin schließt er mich auch fester in die Arme, eine seiner Hände streicht sanft über meinen Nacken.
„Mir passiert schon nichts.", murmelt er und küsst mich auf den Scheitel. „Versprochen."
„Versprechen bricht man nicht, merk dir das!", ermahne ich ihn und sehe zu ihm auf, woraufhin er mich sanft küsst. Als würde er mir mit diesem Kuss alle Ängste und Sorgen nehmen wollen.
„Ergreifend", höre ich schließlich eine allzu bekannte Stimme. „Die Leser werden sich ja freuen. Sind Sie zufrieden, Stacie? Dass Sie jetzt quasi auch berühmt sind?"
„Verlaufen Sie sich nicht, Rita.", sage ich lächelnd. „Der Verbotene Wald ist nicht weit weg und darin verloren gehen... naja, ich weiß ja nicht. Ich glaube, die Zentauren scheren sich nicht um schlechte Publicity."
Dann küsse ich Viktor noch einmal. „Pass bitte, bitte auf dich auf. Du schaffst das und wir sehen uns nachher, am Stück."
Er lächelt. „Natürlich."
Dann hüpfe ich kurz Cedric an, ermahne ihn, er soll bloß keinen Mist machen, küsse ihn auf die Wange und laufe an Kimmkorn vorbei. „Viel Spaß beim Giftspritzen. Ihnen glaubt nur leider keiner mehr, welch eine Schande."
„Oh, ich habe bereits eine neue Story.", sagt sie schnippisch. „Und Sie kommen nicht darin vor!"
„Ich weine!", sage ich lachend, verlasse das Zelt und treffe Hermine.
„Wo kommst du denn her?", fragen wir einander gleichzeitig und lachen.
„Ich war bei Viktor und Ced." „Ich habe nach Harry gesehen."
„Komm, wir müssen uns beeilen, es geht gleich los", sage ich, hake mich bei Hermine unter und auf dem Weg zu den Tribünen erzähle ich ihr von Kimmkorn und sie erzählt mir im Gegenzug, dass sie und Harry vermutlich als nächstes die Titelseite zieren werden. Wie ich dieses blonde Mistweib verachte!
Schließlich sitzen wir oben und als Viktor an der Reihe ist, verkrampft sich mein Herz und mein Magen überschlägt sich. Er ist klug und er weiß, was er tut, aber der Drache ist ein Drecksvieh und verfehlt ihn immer nur um wenige Zentimeter.
Schließlich schafft Viktor es, dieses dämliche goldene Ei zu holen, nachdem er einen Bindehautentzündungs-Fluch gewirkt hat und ich atme auf.
Wenig später schafft auch Cedric das ganze recht unbeschadet und meine Schockstarre lockert sich nach und nach wieder.
Ich springe von der Tribüne, sobald ich weiß, dass ich jetzt zu Viktor und Ced kann. Ich stürme an unglaublich vielen Leuten vorbei und sehe zuerst Cedric. Dieser ist allerdings von einer Menge Mädels umschwärmt, außerdem auch von seinen Freunden, sodass ich mich auf die Suche nach Viktor begebe. Dieser ist, natürlich, auch wieder von seinem persönlichen Fanclub umgeben und mir platzt beinahe der Kragen. Diese anhänglichen Schnecken!
„Viktor!", rufe ich dennoch erleichtert und beschleunige meine Schritte und ich höre das Gezicke der Weiber, als er aus diesem Kreis heraustritt und die Arme ausbreitet.
Ich falle ihm um den Hals und küsse ihn ungestüm. „Dir geht's gut!", bringe ich atemlos hervor. „Oh, Merlin sei Dank!"
„Ich habe es dir versprochen.", sagt er liebevoll und stupst mit seiner Nase meine an.
Ich nicke heftig und vor Erleichterung laufen mir einige Tränen über die Wangen. Diese wischt er sanft weg. „Jetzt musst du auch nicht mehr weinen, jetzt ist es vorbei."
„Haha.", murmle ich. „Da kommen noch drei Prüfungen."
„Und dabei wird mir auch nichts passieren.", erklärt er mir schon einmal vorsorglich und ich muss lächeln.
„Das wäre besser für dich, sonst bekommst du's mit mir zu tun, Viktor Krum! Und es ist mir dann auch egal, ob du berühmt bist, oder nicht und dein Karkaroff macht mir dann auch keine Angst mehr, denn dann werde ich dafür sorgen, dass du nie den Tag vergisst, an dem du Stacie Vine kennengelernt hast. Ich werde dich in der Luft zerreißen, wenn du dir etwas tust!", sage ich eindringlich und trommle auf seiner Brust herum.
Er grinst und ich sehe, dass er sich noch zügelt, doch dann bricht er in lautes Gelächter aus und hebt mich hoch, wirbelt mich durch die Luft. „Glaub mir, diesen Tag werde ich auch so nicht vergessen!"
Ich lache auf ihn herab und küsse ihn, während ich mich an seinen starken Schultern festhalte.
Schließlich stellt er mich wieder sicher auf dem Boden ab. „Das ist gut.", sage ich lächelnd und umarme ihn fest. „Aber merk's dir trotzdem."
„Wie könnte ich diese Predigt jemals vergessen?", seufzt er theatralisch und ich lache.
Und dann kommt dieser komische Karkaroff und ich ziehe schnell Leine, weil ich mich in der Gegenwart dieses Mannes überhaupt nicht wohlfühle und Viktor wohl jetzt auch mit ihm feiern muss.
Ich kämpfe mich zu Cedric vor und springe ihm auf den Rücken. Ein jahrelang antrainierter Reflex führt dazu, dass er sofort die Hände um die Unterseite meiner Oberschenkel legt und mich festhält.
„Du hast's auch überlebt!", juble ich. „Ich bin stolz auf dich! Mach bloß so weiter, ohne Verletzungen und so!"
„Wer bin ich?", lacht er.
„Cedric Diggory!", rufe ich mit zum Himmel gereckter Faust und lache. Das ist so ein Running Gag zwischen uns geworden.
Nach dem Abendessen laufe ich mit Viktor über die Ländereien. Wir haben kein Ziel und schlendern einfach so durch die Gegend und unterhalten uns über alles Mögliche. Die Atmosphäre zwischen uns ist schön, ruhig, angenehm. Ich verbringe so unglaublich gern Zeit mit ihm, weil mit ihm alles so einfach ist. Wir lachen eine Menge und ich könnte glücklicher nicht sein.
Plötzlich wird er sehr still und ich drehe mich zu ihm herum. „Was ist denn los?"
„Eine Sache ist da noch...", murmelt er ein wenig betreten und sieht aus wie das schlechte Gewissen in Person. Mir wird schlecht. „Was denn?"
„Da steht dieser Weihnachtsball an.", murmelt er. „Und... ich habe deine Freundin gefragt, ob sie mit mir hingehen möchte."
„Welche Freundin?", frage ich misstrauisch.
„Hermine", murmelt er und sieht mich gequält an. „Das... sollte eigentlich ein Plan werden. Den haben wir uns zusammen ausgedacht, damit ich dich, du weißt schon... besser kennenlernen kann."
Normalerweise wäre ich jetzt mal mindestens enttäuscht gewesen, aber er ist so unglaublich süß, dass mir beinahe die Tränen kommen.
Ich schüttle den Kopf. „Schon okay. Das ist... viel zu süß."
„Es tut mir leid, Stacie. Ich will nicht, dass du glaubst, dass ich Hermine anflirten will, das will ich nicht. Ich wollte dich über diesen Weg besser kennenlernen, aber... das hat sich ja jetzt erledigt." Er leidet wirklich darunter und mein Herz tanzt. Noch nie, wirklich noch gar nie, hat sich ein Junge solche Gedanken wegen mir gemacht und ich muss lächeln, während ich mir eine Träne unter dem Auge wegwische, welche sich ganz heimlich gelöst hat.
Viktor sieht mich schockiert an. „Das wollte ich nicht."
„Halt die Klappe!", lache ich. „Ich muss heulen, weil du so süß bist."
Unsicher kaut er auf seiner Lippe und Merlin, dieser Mann soll für immer und ewig mir gehören.
„Es ist okay.", sage ich jetzt liebevoll und küsse ihn kurz. „Aber fang nichts mit Hermine an. Jetzt habe ich dich.", wiederhole ich seine Worte von letztens und er lacht.
„Versprochen.", murmelt er, küsst mich noch einmal kurz (und bei Merlin, ich kann gar nicht genug davon kriegen) und dann gehen wir Hand in Hand zum Schloss zurück. Mittlerweile dämmert es schon und ich sollte definitiv Ced suchen, um noch ein wenig mit ihm über das Turnier zu unterhalten, nachdem wir uns heute immer nur kurz gesehen haben.
Das erkläre ich Viktor auch und er verzieht das Gesicht. „Jetzt lässt du mich für deinen anderen Lover stehen."
Ich schlage gegen seine Brust und lache. „Du bist unmöglich!"
Er lacht auch, packt meine Handgelenke und haucht auf jeden einzelnen meiner Fingerknöchel einen zarten Kuss. „Nun geh schon."
Ich stehle mir noch einen richtigen Kuss und stürme dann auf gut Glück in den Hof, denn da ist Ced meistens und so ist es auch. Auf dem Weg zu ihm ertönen so einige Rufe und Getuschel, aber sie können mir alle mal gestohlen bleiben.
„Na, bist du hier, um mich vom Wettkampf abzulenken?", ruft Ced lachend, als er mich sieht und kommt auf mich zu, um mich zu umarmen. „Diesen Artikel habe ich ausgeschnitten und eingerahmt!"
„Also ich finde das gar nicht lustig.", murmle ich an seiner Schulter. „Die halbe Schule giftet mich jetzt an."
„Lass sie doch.", erwidert er lächelnd. „Wir wissen doch, was Sache ist. Und wo wir schon dabei sind, wie läuft's denn mit Viktor?"
Ich laufe rot an. „Ehm. Ja. Gut."
Ced sieht mich mit zu Schlitzen verengten Augen an. „Gut also? Das sah mehr als gut aus heute! Nun erzähl schon!"
Kurz und knapp - und vor allem leise - erzähle ich ihm von den vergangenen Augenblicken und er sieht mich ehrfürchtig an. „Sie hat den Bulgaren so richtig an der Angel."
„Sag das nicht so!", tadle ich ihn. „Ich mag ihn wirklich sehr. Ich bin glücklich, wenn ich Zeit mit ihm verbringe und ich sage dir, wenn diese verfluchte Kimmkorn uns auseinander bringt, nehme ich sie auseinander."
Ced lacht über mein Wortspiel und fragt: „Auseinander also. Also seid ihr zusammen, ja?"
„Sieht so aus.", quieke ich und in diesem Moment kann ich mein Glück erst so richtig realisieren.
„Unglaublich!", lacht mein bester Freund und umarmt mich, wirbelt mich durch die Luft. „Glückwunsch! Jetzt fehlt ja nur noch Potter!"
Diesmal kann ich über diesen geschmacklosen Witz lachen. „Du bist ein Arsch, Cedric Diggory."
„Ja, genau.", lacht er und stellt mich wieder auf dem Boden ab. „Super Sache, echt."
„Und, mit wem gehst du zum Weihnachtsball?", frage ich neckisch und will unbedingt sehen, wie er darauf reagiert.
Peinlich berührt sieht er mich an. „Naja, du gehst doch bestimmt mit Viktor hin."
„Aus Gründen: Nein, wieso?", hake ich nach und tue so, als würde ich schmollen.
„Weil.. ich.. Stacie, ich, ehm.."
Er kriegt es nicht auf die Reihe mir zu sagen, dass er jemanden gefragt hat oder fragen will und dass dieser Jemand nicht Stacie Vine heißt.
„Ced", lache ich schließlich und greife seine Hand. „Frag Cho, wenn du es noch nicht getan hast. Sie wird total aus dem Häuschen sein!"
Ungläubig starrt er mich an. „Woher?"
Wieder lache ich. „Ich kenne dich lang genug, Mister Diggory. Und jetzt geh und frag sie! So, wie sie dich immer ansieht, wird sie dir schon um den Hals fallen, bevor du deine Frage überhaupt ausformuliert hast."
„Und du bist mir ganz sicher nicht böse?" Sein Dackelblick ist zu süß.
„Nicht allzu sehr.", schniefe ich gespielt und wende das Gesicht ab. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Ced hilflos gestikuliert und ich breche in lautes Gelächter aus.
„Du fiese, kleine Hexe.", knurrt Ced grinsend. „Na warte, das wirst du bereuen!"
Lachend laufe ich vor ihm weg und ich habe meine liebe Mühe, schneller zu sein als er.
„Ich krieg dich.", höre ich ihn rufen und ich lache und da steht auch meine Rettung, halb umgeben von Weibern, die ein wenig abseits stehen, halb von seinen Kameraden.
„Viktor!", rufe ich atemlos und verstecke mich hinter seinen breiten Schultern. Ich keuche, als wäre ich gerade vor einem der Drachen davongelaufen und alle sehen mich ein wenig verwundert an.
Ced kommt schlitternd vor uns zum Stehen. „Grüß dich, Krum."
Viktor sieht ihn fragend an. „Ich habe mir einen Scherz mit Ced erlaubt.", lache ich keuchend. „Und dann bin ich vor ihm davongelaufen."
Viktors Mundwinkel zucken, doch dann sagt er autoritär: „Wenn es um meine Freundin geht, verstehe ich keinen Spaß."
„Oh, da sind wir schon zwei.", lacht Ced und jetzt muss auch Viktor lachen. Ich stelle erfreut fest, dass die beiden sich offensichtlich gut verstehen, obwohl sie prinzipiell Rivalen sind.
„Frieden?", quietsche ich und halte mich an Viktors Schultern fest.
„Als ob ich eine Wahl hätte.", brummt Ced und lächelt. „Frieden."
Ich wage mich hinter meinem Freund (die kleine Stacie in mir tanzt bei diesem Wort Tango) hervor und sehe meinen besten Freund an. „Und nun geh und tu, was ein Mann tun muss."
Inzwischen mustern mich Viktors Freunde unverhohlen mit einer Mischung aus Neugier und Ärger. Er erzählt ihnen irgendwas in dieser wunderbaren, sexy Sprache und einige von ihnen nicken freundlich, andere starren mich einfach weiter an, sodass Viktor noch einmal nachlegt, sodass sie alle halbwegs mild gestimmt zu sein scheinen, dann küsst er mich. „Ich muss weiter. Kommst du ab jetzt wieder allein zurecht?"
„Allein ist so eine Sache...", murmle ich lachend und nicke. Und dann sind sie auch schon verschwunden. Was würde ich dafür geben zu wissen, was er eben zu ihnen gesagt hatte.
Ich begebe mich deshalb schnell in die Bibliothek, wo mir natürlich Hermine über den Weg läuft. „Stacie! Ich habe gerade erst diesen abartigen Artikel in der Hexenwoche gelesen. Das ist ja echt nicht zu fassen!"
Ich verdrehe die Augen. „Wenn ich noch einmal 'Hexenwoche' höre, spucke ich Schnecken."
„Läuft's so gut mit Viktor, wie es ständig aussieht?", fragt sie sofort und ich erzähle ihr dieselbe Zusammenfassung wie Cedric.
„Übrigens schön, dass du mit meinem Freund auf den Weihnachtsball gehst.", murmle ich gespielt eingeschnappt und sie sieht hundeelend aus.
„Es tut mir so leid, Stacie.", beteuert sie mir. „Aber Viktors Plan war wirklich süß und ich konnte ja nicht ahnen, dass ihr euch schneller findet. Und jetzt... hör mal, ich kann ihm wirklich absagen, dann könnt ihr zusammen hingehen und "
„Komm wieder runter, Hermine!", lache ich. „Das war ein Scherz. Geh mit ihm hin. Ich finde schon irgendjemanden. Wenn ich überhaupt hingehe. Ein Weihnachtsball, mal ehrlich."
„Weihnachtsball!", ertönt es plötzlich hinter einem Regal.
George taucht in unserem Gang auf und sieht mich streng an. „Du wirst da hingehen, niemand von uns will sich die Gelegenheit entgehen lassen, dich in einem festlichen Kleid zu sehen!"
„Ohne Partner gehe ich ganz bestimmt nicht.", erkläre ich ihm schulterzuckend.
Er grinst bloß. „Dann geh mit mir hin."
„Wie bitte?" Erstaunt sehe ich ihn an.
„Das hier ist jetzt eine offizielle Einladung: Stacie Vine, willst du mit mir, George Weasley, zum Weihnachtsball gehen?" Er verbeugt sich und lacht.
Das hier ist fürchterlich lieb von ihm und ich mache einen Knicks. „Sehr gerne, George."
„Dann wäre das ja geklärt. Wir haben beide einen Partner und stehen nicht blöd allein herum.", lacht er jetzt und zwinkert mir zu.
„Vergiss aber nicht, dass Stacie mit Viktor Krum zusammen ist.", ermahnt Hermine ihn, als würde er mich anbaggern.
Georges Augen werden groß. „Echt?"
Ich nicke und er fragt mich erstaunt: „Warum gehst du nicht mit ihm hin?"
„Lange Geschichte", antworte ich lachend. „Aber jetzt hab ich für diesen Abend ja wenigstens dich."
„Immerhin.", lacht er und verabschiedet sich. Nun habe ich also einen Partner für den Weihnachtsball, Hermine hat kein allzu schlechtes Gewissen mehr und ich eine Frage.
„Mit wem geht denn Ron zum Ball, wenn nicht mit dir?"
„Wie meinst du das? Warum sollte er mit mir gehen?", fragt Hermine schnippisch und ich hebe als Friedensangebot die Hände.
„Nur so", murmle ich. „Mit wem geht er?"
„Ist mir doch egal!", fährt sie mich an und stellt, mit ein wenig zu viel Kraft, ein Buch zurück ins Regal.
„Habt ihr euch gestritten?", frage ich amüsiert. Jeder sieht, dass zwischen den beiden irgendetwas ist. Nur sie selbst nicht.
Sie schweigt und legt die Stirn in Falten, und auf ihre typische Art erklärt sie mir sachlich: „Ron wollte mich fragen, aber er hat sich saudämlich angestellt. Und dann habe ich sowieso Viktor zugesagt, immerhin wollte ich euch einander näher bringen. Und jetzt ist Ron eingeschnappt. Was weiß ich."
„Okay, anderes Thema also.", murmle ich grinsend und lenke das Thema auf das Turnier und die ganzen Späße drum herum, damit sich meine intelligente Freundin wieder beruhigt.
„Mit den Patil-Zwillingen?", frage ich lachend nach. „Was haben sie denn mit denen zu tun?"
Ich sehe Hermine über die Schulter an, während sie den Verschluss meines Kleides zuzieht. Wir bereiten uns gerade auf den Weihnachtsball vor und sie hat mir soeben erzählt, mit wem Ron und Harry hingehen.
„Die waren verzweifelt.", seufzt Hermine und legt meine Haare zurück über meinen Rücken. „Aber was soll's. Du siehst jedenfalls umwerfend aus. Wenn du nicht mit Viktor zusammen wärst, könnte ich mir vorstellen, dass du spätestens nach heute Abend sieben Freunde haben könntest."
Ich lache. „Na, danke. Ich verzichte. Du siehst aber auch unglaublich schön aus." Das tut sie, in ihrem rosafarbenen Kleid. Es steht ihr ganz ausgezeichnet und passt richtig gut zu ihr und ihrer Art.
Ich trage ein feuerrotes Kleid im Vokuhila-Stil. Vorne endet es mittig auf den Oberschenkeln und wird dann stufenartig länger, hinten schwebt es noch einige Zentimeter über dem Boden. Es ist schulterfrei und hat einen herzförmigen Ausschnitt, in welchem ein schmales goldenes Amulett liegt, welches ich einmal von Cedric zum Geburtstag bekommen habe.
Dazu trage ich schwarze Heels, nicht zu hoch, damit ich noch tanzen und laufen kann. Nur, was ich mit meiner dunkelbraunen welligen Mähne machen soll, weiß ich noch nicht. Hermine wird ihre Haare hochstecken. Ich frage sie, ob ich das auch tun sollte, doch sie schüttelt entschieden den Kopf. „Auf gar keinen Fall! Lass sie so, du hast so unglaublich volle Haare. Du siehst richtig scharf aus."
Lachend bedanke ich mich und lege ein nahezu durchsichtiges Lipgloss auf, schüttle noch einmal meine Haare und bin somit fertig.
„Geh schon mal vor, ich brauche noch einen Moment", sagt Hermine jetzt und ich sehe sie fragend an, doch sie nickt. „Los, geh. Ich komm gleich nach."
Ich zucke mit den Schultern und verlasse den Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum wartet George auf mich, generell warten dort ziemlich viele Kerle auf ihre Begleitung. Auch Ron und Harry, bei deren Anblick ich lachen muss. Genauer genommen muss ich über Ron lachen. Er trägt etwas ganz Undefinierbares, ich will es gar nicht näher betrachten.
„Die Dame.", sagt George grinsend und verbeugt sich vor mir, dann legt er mir einen Arm um die Schultern. „Du siehst richtig toll aus. Ich wusste doch, dass es sich lohnt, dich in einem Kleid zu sehen."
„Blöder Schleimer.", lache ich. „Aber du siehst auch nicht schlecht aus." Er trägt einen schwarzen Anzug und eine schwarze Fliege, ziemlich ungewohnt für den sonst so lockeren Zwilling.
Schließlich gehen wir hinunter zur Großen Halle, unten im Flur steht Viktor. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Er trägt eine rote Uniform, dazu einen roten Umhang mit, natürlich, Pelzbesatz. Er sieht einfach immer viel zu gut aus. Ich werde ganz unruhig, weil dieser Kerl angeblich zu mir gehören soll.
„Na geh schon.", lacht George und nimmt seinen Arm von meiner Schulter. „Aber vergiss nicht, wer heute Abend dein Partner ist!"
„Wie könnte ich?", lache ich abwesend und gehe so elegant und so schnell wie möglich die Treppe herunter. Viktor dreht sich zu mir herum und sein Gesicht erhellt sich. Ein liebevolles Lächeln liegt auf seinen Lippen und ich bin völlig aus dem Häuschen.
Er küsst, wie immer, meine Hand und dann meine Lippen und ich seufze selig. Ich schlinge meine Arme um seine Mitte und sehe zu ihm auf. „Gut siehst du aus."
„Du siehst umwerfend aus", flüstert er ehrfürchtig und küsst mich erneut. „Es ist eine Schande, dass du heute Abend nicht meine offizielle Begleitung bist."
„Dann bin ich es eben inoffiziell", lache ich und verliere mich in den Tiefen seiner Augen.
„Jetzt, während und auch außerhalb dieses Balles bist du offiziell alles für mich.", sagt er liebevoll und ich möchte einfach nur weinen. Vor Freude, versteht sich.
„Übrigens hat Cedric dich schon gesucht.", erklärt er mir und nickt zur Seite, wo mein bester Freund steht. „Du solltest ihn auch begrüßen."
„Danke.", sage ich lächelnd. „Bis nachher. Übrigens sieht Hermine wirklich toll aus."
„Niemand ist schöner als du.", widerspricht er mir und küsst mich noch einmal. Unglaublich sanft und liebevoll.
„Hey, Ced.", sage ich schließlich, als ich hinter diesem stehe und er dreht sich lächelnd von Cho weg. Er hat also tatsächlich Cho gefragt!
„Gute Wahl.", flüstere ich lachend und er umarmt mich fest.
„Und du siehst wie immer atemberaubend aus.", erwidert er grinsend. „Kein Wunder, dass die Champions alle auf dich fliegen."
„Halt den Mund!", fahre ich ihn an und muss dann grinsen. „Das ist echt ein gefundenes Fressen für dich, oder?"
„Ist es.", lacht er.
„Übrigens siehst du auch echt gut aus.", bemerke ich grinsend.
Er trägt einen weiten schwarzen Umhang und darunter einen Anzug. Der Anzug alleine hätte besser ausgesehen, aber er weiß schon, was er da tut.
Plötzlich kommt Professor McGonagall herangewuselt und scheucht alle auf. „Na, los, setzen Sie sich in Bewegung, der Eröffnungstanz tanzt sich nicht von alleine!"
Ich sehe dabei zu, wie meine beiden Lieblingsmänner mit einem anderen Mädchen zur Aufstellung schreiten und ein wenig sticht es in meinem Bauch, aber das ist okay.
Ich hake mich schließlich bei George unter und wir gehen auch in die Halle, stellen uns zunächst an die Seite und sehen den Paaren beim Tanzen zu. Harry kann das übrigens überhaupt nicht. Viktor und Hermine sehen viel zu gut miteinander aus und Cedric hat natürlich nur Augen für Cho. Fleur und Roger Davies machen auch eine gute Partie zusammen. Letzten Endes liegen meine Augen trotzdem nur auf Viktor.
Schließlich eröffnen Dumbledore und McGonagall mit einem gemeinsamen Tanz die Tanzfläche und George führt mich in den Raum. „Ich kann nicht tanzen, nur, damit du's weißt.", lache ich, als er eine Hand an meine Hüfte legt und die andere in seiner hält.
„Macht nichts, wir schaffen das!", lacht er. „Aber was wäre ein Ball ohne einen Tanz?"
Und tatsächlich tanzt George so gut, dass ich eigentlich gar nichts machen muss, ich habe sogar irgendwie Spaß. Allein seine Anwesenheit bringt mich zum Lachen, er strahlt diesen Witz aus, den nur die Weasley-Zwillinge haben.
Er hebt mich hoch, während wir uns drehen und ich habe schon Angst, gleich wie ein Käfer auf dem Rücken zu landen, aber er stellt mich sicher wieder auf dem Boden ab.
„Wo, bei Merlins Bart, hast du so gut tanzen gelernt?", frage ich ihn misstrauisch und er nickt mit dem Kopf in Richtung Dumbledore.
„Bei Professor McGonagall. Du hast die Stunde übrigens geschwänzt.", lacht er. „Da hast du dich, denke ich, mit Viktor getroffen."
„Macht ja nichts.", kichere ich.
Schließlich legt sich eine Hand auf Georges Schulter. „Weasley, darf ich wohl meine beste Freundin zum Tanz ablösen?"
„Klar, Mann!", lacht George und überreicht mich wie eine Trophäe an Ced.
„Und, wie läuft's mit Cho?", frage ich ihn lächelnd, während wir einen etwas langsameren Walzer tanzen.
„Gut, denke ich.", erwidert er. „Es ist jetzt nicht so, als würde da was laufen. Wir verstehen uns aber ziemlich gut."
„Der Rest kommt von allein.", kommentiere ich grinsend.
Wir tanzen noch eine Weile, bis ich schließlich bemerke, dass Cho Cedric sehnsüchtig anstarrt. „Du solltest zu deiner Partnerin gehen. Sie will, glaube ich, tanzen. Mit dir."
Er seufzt. „Dann bin ich mal weg.", murmelt er und verabschiedet sich mit einem Kuss auf die Wange.
Ich mache mich auf den Weg zum Buffet, um mir, aus reiner Langeweile, etwas zu trinken zu holen, als sich jemand in entgegengesetzter Richtung in meinen Arm hakt und rückwärts mitzieht. „Ob ich wohl die Ehre haben könnte, auch endlich mal mit meiner Freundin zu tanzen?"
„Viktor!", lache ich, drehe mich herum und schlinge meinen Arm um seine Taille, während wir zur Tanzfläche laufen.
In diesem Moment schwankt die Musik auf etwas langsames, ruhiges um und ich lege meine Arme um Viktors Schultern, verschränke meine Hände in seinem Nacken, während er seine um meine Mitte legt.
„Wie war dein Abend bisher?", fragt er und küsst mich auf die Nasenspitze.
„Ich wurde von Partner zu Partner gereicht, könnte man meinen.", lache ich. „Und deiner?"
„Viel zu viele Männer, die mit meiner Freundin getanzt haben.", murrt er, doch seine Mundwinkel zucken.
„Sei bloß leise, da hinten steht ein ganzer Mob Mädchen, die schon sabbern, weil sie darauf warten, dass du eine von ihnen zum Tanz aufforderst.", ermahne ich ihn grinsend.
„Ab jetzt tanze ich nur noch mit dieser einen.", sagt er leise und lächelt und am liebsten würde ich meine Lippen auf seine drücken, aber dann würde McGonagall uns beide wohl in irgendetwas Ekliges verwandeln. Die Regeln sind zwar heute wirklich stark gelockert, aber ich glaube nicht, dass sie das amüsieren würde.
Deshalb lege ich bloß meinen Kopf an Viktors Brust und genieße seine Nähe.
Das alles endet ganz plötzlich, als ich zu Hermine sehe. Sie und Ron keifen einander ganz offensichtlich an. „Ich.. entschuldige, ich muss mal kurz weg.", murmle ich und küsse Viktor auf die Wange, auch auf die Gefahr hin, dass ich Punkteabzug für Gryffindor kassiere.
Schnell stöckle ich zu meinen Freunden.
„Du benimmst dich total kindisch, Ronald!", fährt Hermine diesen gerade an.
„Dann geh doch zu deinem Krum!", mault er.
„Mein Krum.", berichtige ich ihn brüsk. „Was ist denn hier los?"
„Ist doch egal.", stöhnt Hermine und stürzt aus der Großen Halle und ich laufe ihr hinterher.
„Ron ist echt eifersüchtig auf Viktor, oder?", frage ich leise, nachdem wir uns auf eine Treppe gesetzt haben.
„Total bescheuert, nicht? Er weiß ganz genau, dass du seine Freundin bist und trotzdem macht er so einen Aufstand!", zetert sie und ich sehe, dass sich Tränen in ihren Augen sammeln. Ron bedeutet ihr sicherlich mehr, als sie zugibt.
Vorsichtig lege ich den Arm um sie. „Reg dich nicht so auf. Ron ist manchmal eben so. Kindisch, stur.. ein Weasley eben."
„Idiot", wispert sie und legt ihren Kopf auf meine Schulter. „Warum ist er nur so ein sturer Idiot?"
„Irgendwann wird selbst Ron erwachsen.", ermutige ich sie. „Vielleicht dauert das ja auch gar nicht mehr so lange."
Sie seufzt. „Entschuldige, dass ich dich mit diesem Zeug belästige. Du verpasst den Abend, du solltest bei Viktor sein."
„Ja, sollte ich.", lache ich. „Aber dir geht's gerade nicht gut. Ich kann auf den Ball verzichten und Viktor wird das sicherlich auch verkraften."
Wir sitzen unglaublich lange dort und Hermine regt sich immer wieder über Ron auf, bis dieser schließlich um die Ecke kommt. Der Ball scheint vorbei zu sein und sowohl Ron als auch Harry sehen ziemlich mürrisch aus. War wohl nicht so toll mit den Zwillingen.
Ron zickt herum, Hermine zickt zurück und schließlich fährt sie ihn an: „Beim nächsten Mal, frag einfach! Frag mich, bevor es jemand anders tut und nicht als allerletzten Ausweg! Ab ins Bett mit euch!"
Sie verliert trotz ihrer Aufregung nicht ihre pädagogische Seite, sie ist zu süß.
Auch Viktor kommt jetzt aus der großen Halle und sieht mich fragend an. „Bin gleich wieder da.", sage ich zu Hermine und drücke ihr einen Kuss auf die Wange.
„Habt ihr euch gestritten?", fragt Viktor unsicher und ich muss lachen.
„Nein, aber Ron und Hermine.", erkläre ich ihm. „Lange Geschichte, kurzer Sinn. Ron ist mächtig eifersüchtig auf dich."
„Das tut mir leid.", sagt er verwirrt und wieder muss ich lachen.
„Muss es nicht.", versichere ich ihm. „Ron ist einfach so, der kriegt sich schon wieder ein. Aber ich werde mich heute Abend definitiv um Hermine kümmern, sonst könnte noch ein Unglück passieren."
„Ist gut.", sagt er lächelnd und küsst mich, lang und zärtlich. „Wir sehen uns."
Ich sehe ihm noch fasziniert hinterher, dann gehe ich zu Hermine und ziehe sie auf die Beine. „Komm, wir gehen hoch. Wir machen uns noch einen schönen Abend."
Sie sieht wenig begeistert und alles andere als zuversichtlich aus, aber sie lässt sich von mir hochziehen und Hand in Hand wandern wir in den Schlafsaal, wo sie aggressiv ihre Pumps in die Ecke schleudert und ihr Kleid herunterzerrt.
„Dieser bescheuerte Weasley!", zischt sie jetzt wieder.
„Hermine...", stöhne ich liebevoll. „Jetzt lass dir doch von Ron die Laune nicht verderben. Du hast heute jeden total überrascht. Du siehst so unglaublich toll aus und jede Menge Kerle haben sich geradezu nach dir verzehrt. Jetzt mach das nicht alles an Rons Minderwertigkeitskomplexen fest."
„Ist gut.", murrt sie und lässt sich auf ihr Bett fallen. „Und jetzt?"
„Jetzt packe ich mein Notfall-Beauty-Set aus und wir verwöhnen uns ein bisschen, bevor wir schlafen gehen.", erkläre ich ihr lächelnd und setze meinen Plan in die Tat um. Nach einer Weile kann sie schon wieder lachen und bei den Lästereien blüht sie geradezu auf. Es war also eine gute Idee. Immerhin etwas.
Am nächsten Morgen ist es Hermine, die mich beruhigen muss. Angelina Johnson hat mir mit einem unsicheren Blick die neue Ausgabe der Hexenwoche überreicht. „Ich dachte, du willst es lesen, bevor dich wieder jemand blöd anmacht."
Wieder einmal ziere ich die Titelseite. Diesmal in dreifacher Ausführung. Ein Bild mit Viktor, auf dem wir eng tanzen, eines mit Cedric, auf dem wir wie immer ziemlich vertraut aussehen und schließlich eins mit George, als wir gerade die Treppe herunter kommen, sein Arm um meine Schultern und mein Arm um seine Taille geschlungen. Schlagzeile: „Der Dritte im Bunde."
Ich atme wütend durch und beginne zu lesen. Diesmal weiß ich auch so, dass dieser Artikel von Rita Kimmkorn ist. Sie kann es einfach nicht lassen!
„Die junge Stacie Vine, über die wir bereits berichteten, hat sich am Abend des Weihnachtsballes in Hogwarts mit einem weiteren Lover sehen lassen. Quellen zufolge handelt es sich hierbei um George Weasley (siehe Bild), einen der älteren Brüder eines Freundes von Stacie. Dennoch wurde die junge Hexe ebenfalls wieder mit Cedric Diggory und Viktor Krum, mit welchem sie angeblich mittlerweile einige Schritte weiter sein soll, gesichtet. Weiterhin wurde Viktor Krum mit Hermine Granger, einer Freundin von Miss Vine, gesehen. Krum hat wohl mittlerweile verstanden, dass die junge Gryffindor ein hässliches Spiel mit ihm spielt und hat sich anderweitig orientiert. Die beiden wurden nur vor dem Ball noch einmal zusammen gesehen, haben später allerdings nicht einmal miteinander getanzt. Ob Vines Plan nun doch nicht aufgeht? Quellen zufolge hat Harry Potter sie eiskalt abblitzen lassen, da er über ihre Kaltblütigkeit Bescheid weiß. Vines Ex-Freund bestätigt: 'Stacie ist unloyal. Sie hat mich für gleich drei andere Kerle einfach abserviert, nachdem ich ihr die Welt zu Füßen gelegt habe.' Die eiskalte Herzensbrecherin scheint sich dennoch keine Sorgen zu machen, sieht man sie doch immer sehr unbekümmert."
Ich stoße einige ziemlich vulgäre Flüche über dieses Biest aus und explodiere vor Wut. Ich drücke Angelina mit einem herausgepressten „Danke" die Zeitung in die Hand und stürze nach draußen, ignoriere Hermines Rufen, laufe in die Große Halle und finde, wen ich gesucht habe.
„McLaggen, du miese kleine Ratte!", rufe ich, als ich auf ihn zu rausche und er sieht mich schockiert an.
„Ich kann das erklären!", sagt er eilig und hebt die Hände, aber ich bin drauf und dran ihn zu töten und das weiß er, deswegen hat er plötzlich Angst vor mir.
„Erklär das wem anders!", fahre ich ihn an. „Du legst es wirklich drauf an, dass ich dir den Hals umdrehe! Was fällt dir ein, so eine gequirlte Drachenkacke zu erzählen?"
„Ich hab das so nicht gesagt!", quiekt er und ich weiß, dass er lügt. Diese Rita Kimmkorn mag ein Miststück sein, aber ich bin mir sicher, dass Cormac es genau so zu ihr gesagt hat, weil er es nicht erträgt, dass ich auch ohne ihn glücklich bin.
„Erzähl deine Lügen jemandem, der sie hören will!", keife ich. „Das ist Rufmord und das weißt du!"
„Was ist denn hier los?" Viktor tritt hinter mich und legt mir einen Arm um die Schulter.
Ich rattere kochend vor Wut herunter, was in diesem gottverdammten Artikel stand und vor allem, dass Cormac seine Finger im Spiel hat. Ich will gerade schon wieder loskreischen, als Viktor die Stimme hebt. „Du wirst dafür sorgen, dass einige Artikel erscheinen, in denen du deine Aussage zurück nimmst. Es ist mir egal, wie du das machst, aber du wirst es tun und du wirst ganz besonders betonen, dass Stacie ein liebevoller, ehrlicher und selbstloser Mensch ist. Ansonsten kannst du was erleben, Cormac. Hast du mich verstanden oder hast du noch Fragen?"
Cormac schüttelt stumm den Kopf und Viktor zieht mich von ihm weg, denn ich will ihn am liebsten immer noch töten.
„Beruhig dich.", murmelt er jetzt und drückt mich an sich, aber ich kann einfach nicht.
„Ich hab die Schnauze so voll! Das ist Rufmord! Was soll denn die halbe Welt jetzt von mir denken? Die glauben doch sowieso alle, dass ich dich nur mag, weil du berühmt bist! Und diese blöde Kimmkorn sorgt dafür, dass ich dastehe wie die letzte Schlampe!"
„Und wir wissen, dass es nicht so ist." Ruhig sieht er mich an und streicht über meine Wange.
„Und wenn sie irgendwann etwas schreibt, was.. was.. du vielleicht glaubst?", frage ich leise und kann ihm dabei nicht einmal in die Augen sehen. Es würde mich zerreißen, wenn so etwas passieren würde.
„Ich glaube dieser Frau nicht.", sagt er jetzt forsch. „Ich kenne sie und ich kenne dich. Es wird alles wieder gut werden. Wir kriegen das hin... zusammen."
Ich sehe auf, weil er mich dazu zwingt und ich muss lächeln, weil er so unglaublich süß ist. „Okay."
„Und jetzt mach dir keine Sorgen mehr und tu McLaggen nichts, das ist nicht dein Niveau."
In den meisten namhaften Zeitungen sind mittlerweile Artikel über Viktor und mich erschienen – und zwar mit einer Darstellung, die der Realität entspricht. Selbiges gilt für Ced, denn es wurde klargestellt, dass wir uns seit Kindesbeinen kennen und beste Freunde sind und auch, dass George nur ein Freund ist und dass zwischen Harry und mir auch nie etwas war. Rita Kimmkorn hat natürlich versucht, das alles wieder zu zerstören, aber irgendwie will es ihr nicht mehr so ganz gelingen.
Bald steht auch die nächste Prüfung an und sie hat wohl was mit diesem goldenen Ei zu tun. Cedric will mir nichts dazu erzählen, aber er grinst immer nur, wenn er davon spricht.
Ich persönlich mache mir noch immer Gedanken um meine Jungs, aber ich weiß, dass sie es schon schaffen werden.
Ich wache auf, mein Puls rast und ich spüre Tränen in meinem Gesicht. Und eine warme Hand an meiner Wange.
„Stacie, du hast wieder schlecht geträumt.", murmelt Viktor und sieht besorgt auf mich herab.
Mein Herzschlag will sich noch längst nicht beruhigen, aber so ist es schließlich jedes Mal.
Vier Jahre sind seit der großen Schlacht um Hogwarts vergangen – und sieben Jahre seit Cedrics Tod. Seitdem verfolgen mich diese aufzehrenden Alpträume. Es ist für gewöhnlich immer derselbe Traum – als Mr Diggory mit diesem schmerzerfüllten Aufschrei den Tod seines Sohnes betrauerte. Und jedes Mal fühle ich noch, wie mein Herz zerreißt. Ich bin damals zu Mr Diggory und Ced gestürzt, ich konnte es einfach nicht akzeptieren, ich war mir sicher, dass es bloß ein Missverständnis war. Ich habe an ihm gerüttelt, habe ihn angeschrien, aber er ist nicht mehr aufgewacht. Er lag dort im Gras, leblos, regungslos. Sein Herz schlug nicht mehr, er atmete nicht, schlug nicht die Augen auf. Nie wieder. In diesem Moment konnte ich noch nicht realisieren, dass er mich niemals wieder angrinsen oder umarmen würde, aber mein Unterbewusstsein hatte das alles schon erkannt. Ich konnte plötzlich nicht mehr atmen, konnte mich nicht bewegen, ich habe bloß meinen Schmerz und mein Leid in die Welt hinaus geschrien. Selbst die Tränen, die ungehalten aus mir herausbrachen, bemerkte ich nicht mehr. Dieser Schmerz hat mich ausgefüllt, hat mich beinahe zum Bersten gebracht.
Viktor zog mich schließlich hoch und ich ließ es willenlos passieren, bis auf den Schmerz war ich leer. Er nahm mich einfach fest in die Arme, streichelte über meinen Kopf, meinen Rücken, flüsterte beruhigende Worte, die niemals bei mir ankamen. Aber der Schmerz wurde ein bisschen besser, er wurde ein wenig dumpfer.
Sieben Jahre. Seit sieben Jahren wird der Schmerz mit jedem Tag ein bisschen kleiner, aber er wird niemals komplett verschwinden. Cedrics Tod hat ein klaffendes Loch in meinem Herzen und meinem Leben hinterlassen und nichts und niemand wird es jemals vollständig füllen können. Auch dieses Loch wird kleiner, aber es wird immer ein Rest bleiben.
Tagsüber geht es mir gut, wir haben ein schönes Leben, von Monat zu Monat komme ich besser mit all dem klar. Aber nachts kommt der Schmerz oft noch zurück.
Ich sehe Viktor an, in seine dunklen, warmen Augen und werde ruhiger. Er ist meine Stütze, seit Jahren. Er hat mich davor bewahrt, in meine Einzelteile zu zerfallen, hat mir Kraft gegeben, als von mir nichts anderes übrig war, als ein Haufen Elend. Er küsst mich liebevoll auf die Stirn. „Die Träume werden weniger.", flüstert er und schenkt mir ein kleines Lächeln.
Ich nicke unmerklich. „Ich wünschte nur, sie wären schon weg."
„Eines Tages werden sie es sein.", murmelt er zuversichtlich und küsst mich sanft. „Du wirst schon sehen. Und bis dahin hast du mich."
„Danach hoffentlich auch.", sage ich nervös lachend und er grinst.
„Natürlich."
„Danke.", hauche ich mit neuen Tränen in den Augen, sicher schon zum millionsten Mal in den letzten Jahren.
„Wofür?", fragt er lächelnd.
„Dafür, dass du geblieben bist.", flüstere ich und schließe die Augen. „Dass du mich unterstützt hast, obwohl es nicht einfach war. Oder ist. Und dass du mir die größte Liebe der Welt schenkst."
Sein Blick wird weich und er küsst mich, langsam und unglaublich liebevoll. „Wie könnte ich gehen? Wie könnte ich, vor allem jetzt, gehen? Ihr seid meine Welt, Stacie."
Als hätte er auf sein Stichwort gewartet, kommt Nikolai ins Zimmer, seinen Teddy fest an die kleine Brust gedrückt, richtig verschlafen. Unser Sohn.
Schnell wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht und setze mich auf. „Was machst du denn hier?"
„Konnte nicht schlafen.", murmelt Nikolai verschlafen. „Und ich hab euch reden gehört."
„Leg dich wieder schlafen, Nikolai.", sagt Viktor liebevoll. „Sonst verschläfst du morgen wieder den halben Tag."
Die Augen unseres Sohnes, welche er definitiv von seinem Vater geerbt hat, werden groß und rund. Er arbeitet gerade an einem unglaublichen Dackelblick.
„Willst du bei uns schlafen?", fragt Viktor jetzt lächelnd und Nikolai nickt heftig.
Ich rücke ein Stück und klopfe auf den Spalt zwischen Viktor und mir. „Dann komm her."
Seine kleinen Beinchen tragen ihn recht schnell zum Bett und er müht sich damit ab, aufs Bett zu klettern, aber er schafft es. Er ist ein Krum, natürlich schafft er es.
Erst jetzt sehe ich auf den Wecker. Es ist 03:27 Uhr, nachts. Ganz London schläft noch, nur wir sind wieder einmal wach.
Nikolai liegt schließlich mit seinem Teddy zwischen Viktor und mir und ist schneller eingeschlafen, als wir gucken können.
Viktor legt seine Arme um uns beide. Er ist ein wundervoller Ehemann, ein wundervoller Vater, er ist unglaublich. Und er liebt mich, er gehört zu mir.
Ohne ihn hätte ich nicht überlebt.
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