Schatten der Nacht

Kapitel 3

Um halb sechs wurde ich dann leider von meinem Wecker aus einem traumlosen Schlaf aufgeweckt. Müde stieg ich aus dem Bett, wobei ich fast über ein Kissen fiel, das ich in der Nacht wahrscheinlich aus dem Bett geworfen habe. Verschlafen schaute ich mich um. Amy schien noch zu schlafen, weshalb ich auch versuchte, möglichst leise zu gehen, um sie nicht aufzuwecken. Als ich die Tür zum Flur aufmachte drehte ich mich noch einmal um. Irgendetwas kam mir komisch vor. Draußen war es noch halb dunkel und hier drinnen war es, durch das Licht des Mondes, nur spärlich beleuchtet. In unserem Zimmer schien alles soweit normal zu sein. Unser Schreibtisch war so unaufgeräumt wie immer, an den Wänden hingen Poster, die uns an unsere Lieblingsstars erinnerten und auf dem Boden lag ein flauschiger, türkiser Teppich. Über unseren Betten hingen, wie schon immer, die Rosenlichterketten, die das ganze aussehen ließ,  wie ein Tumbrlzimmer, welches Amy und ich so schön fanden. Doch trotzdem hatte ich so ein mulmiges Gefühl im Bauch, welches ich seit dem Tod meiner Eltern qm 09.02. immer wieder hatte. Es kam mir so vor, als wäre es gestern gewesen. Wir waren über das Wochenende in ein kleines Häuschen am Meer gezogen. Es war traumhaft und wir genossen es, alle mal von Zuhause weg zu kommen, und aus dem ganzen Alltagsstress. Als wir dann auf der Rückfahrt über eine kleine, mit Bäumen gesäumte Landstraße fuhren passierte es. Mum und Dad stritten wiedereinmal, worüber wussten wir nicht, da sie es uns nicht erzählten und wir den Sinn so nicht verstanden. Doch daher achteten sie nicht auf die Straße. Plötzlich sahen wir nur noch ein grelles Licht und dann war alles vorbei. So erzählte es uns zumindest die Polizei, da Amy und ich sofort ohnmächtig wurden und unsere Erinnerungen, bis auf die letzte Stunde, verloren. Wenn ich mal so darüber nachdachte, war heute wieder der 09.02. und mir lief ein Schauer den Rücken hinunter. Außerdem war Montag,  was hieß, dass wir wieder zur Schule mussten.