Prolog

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Er sah das Wesen erst, als sich seine Tentakel um ihn legten und er hinter den Baum gerissen wurde. Sein Schrei wurde im Keim erstickt, als es einen seiner schleimigen Arme um seinen Kopf und auf seinen Mund legte. Er hatte keine Ahnung, was ihn dort festhielt und schüttelte, er sah nur die vor seinen Augen schwankenden Bäume und Äste. 

All seine Abwehr gegen dieses Wesen schien nur die Luft zu treffen-es war zu kräftig.                                                                                                                        Er wollte nicht sterben. Nur dieser eine Gedanke, immer wieder, während die Tentakel sich enger um ihn schlangen. Nein, er wollte leben und er wollte es diesem Wesen mitteilen. 

Doch es half nichts, der Arm lag auf seinem Mund gepresst und füllte ihn mit einem faulen, widerlichen Geschmack. Und selbst wenn er hätte reden können, bezweifelte er, dass es einen Nutzen gehabt hätte. Diese dunklen Wesen waren doch nur darauf aus zu töten und Licht zu erlöschen, egal wie sehr ihr Opfer leben wollte. 

Er schlug wild um sich, packte die Arme und zerrte an ihnen, was nur zur Folge hatte, dass das Wesen nun auch seine Beine und seine Hände umschlang, sodass er weder schreien noch sich regen konnte. Und dann hörte es auf ihn zu schütteln. Stattdessen tat es etwas viel Schlimmeres: Es begann, sich zurückzuziehen. Mit ihm. In den Schatten der Bäume, und weg von da, woher er gekommen war. Der Weg entfernte sich vor seinen Augen immer weiter und immer weiter und er sah sein Leben mit ihm verschwinden, während ihn Brombeerranken in die Seiten stachen und sein Gesicht von Ästen gestreift wurden, die immer dichter wurden, immer dichter, bis er gar nichts mehr sehen konnte außer einem Gewirr von Zweigen und Ranken und diesen schrecklichen Tentakeln, die überall vor seinem Gesicht schwebten. 

Er riss den Mund weit auf zu einem Schrei, den niemand hören konnte.  

Das Leuchten hinter den BäumenWhere stories live. Discover now