Gut gemeint

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Pov. Katsuki

Eine Woche war seit der Trennung von Kirishima vergangen und ich fühlte mich bei allem unmotiviert... Vor allem bei der Arbeit. Ich arbeitete langsamer als sonst und konnte mir Bestellungen weniger gut merken... Es nervte mich, aber ich kam einfach nicht da raus.

Außerdem verbrachte ich ungesund viel Zeit damit zu lauschen, ob Todoroki zu Hause war... Seit ich in SEINEM Bett aufgewacht war und ich mich vage daran erinnern konnte vor ihm geheult zu haben, wollte ich am liebsten im Boden versinken vor Scham! Außer meinen Eltern hatte mich noch nie jemand weinen gesehen! Das war mir total peinlich... Aber dieses Foto, was er mir geschickt hatte, wie ich auf sein Kissen sabberte, brachte mich ein wenig zum Lachen... Scheinbar nahm er das alles mit Humor... Und vielleicht hab ich gar nicht so viel geweint, wie in meiner Erinnerung...

Müde, weil die Arbeit heute die Hölle war, schloss ich die Wohnungstür zur WG auf. Nach den ersten drei Nächten war es für uns alle klar gewesen, dass ich länger bleiben würde... Momo empfand es als 'Geschenk der Götter', weil sie immer das Gefühl hatte, dass nur sie putzen würde... Ich hatte eher das Gefühl, dass ich der Einzige war, der putzte!

Ich zog mir grade die Schuhe von den Füßen, als Momo und Izuku aus dem Wohnzimmer sprangen und fröhlich riefen: "Willkommen Daheim!"

Misstrauisch sah ich zu den Beiden auf... Warum waren die so gut drauf? "Ähm... hi..."

Ich wollte so schnell wie es ging unter die Dusche, was Essen und dann auf meinem Zimmer verschwinden...

"Kacchan! Ich hab jemanden mitgebracht von der Arbeit, den du vielleicht kennenlernen willst", meinte Izuku begeistert und kam auf mich zu.

"Ich bin nicht wirklich in der Stimmung jemanden kennenzulernen", sagte ich genervt und wollte schon Richtung Bad abbiegen, als Izuku mich am Arm griff und flüsterte: "Komm schon... Ich hab ihm schon versprochen, dass er dich kennenlernen kann!"

"Warum hast du das? Und was soll das überhaupt?", fragte ich verwirrt.

"Komm einfach!", sagte Izuku lächelnd und zog mich hinter sich her.

"Ja, Katsuki! Das wird bestimmt ein ganz besonderer Abend für dich!", unterstützte Momo Izuku mit funkelnden Augen.

Irritiert sah ich zwischen den beiden hin und her bis wir im Wohnzimmer waren, wo ein Typ saß... der jedes Klischee von schwul erfüllte, dass es mir schon beinahe in den Augen wehtat...

"Das ist Aoyama Yuga! Er arbeitet bei mir in der Abteilung! Aoyama, das ist Bakugou Katsuki!", stellte uns Izuku fröhlich einander vor und Momo und er saßen sich schnell zusammen auf ein Sofa, so dass ich mich gezwungen sah neben Aoyama Platz zu nehmen.

"Freut mich sehr dich kennenzulernen!", sagte Aoyama mit einem übertriebenen Lächeln und einem gewissen Glitzern in den Augen, als hätte er sich sofort in mich verliebt...

"Ja... Hallo", sagte ich dazu nur.

Ich fühlte mich unglaublich unwohl... Was hatte sich Izuku dabei gedacht?! Ich war grade mal eine Woche von Kirishima getrennt und schon wollte er mich mit einem Arbeitskollegen verkuppeln?!

Ich seufzte und wollte grade versuchen höflich zu sein, als Aoyama sagte: "Also, Izuku meinte, dass du von deinem Verlobten sitzen gelassen wurdest... Wie war das so?"

Fassungslos starrte ich ihn an und wollte ihn rauswerfen, als Izuku schnell dazwischen warf: "Ähm... Wir haben Kuchen!"

Verwirrt sah ich ihn an. "Kuchen am Abend?"

"Ja, das ist doch mal was Neues oder?! Ich probiere gerne neue Dinge aus", meinte Aoyama und lächelte mich verschmitzt an.

"Aha", machte ich desinteressiert, verschränkte meine Arme vor der Brust und lehnte mich ans Sofa. Das wird ein verdammt langer Abend werden... "Ich nehme kein Stück... Ich esse gleich erstmal was Richtiges..."

Wo die Liebe hinfällt (Todobaku)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt