10 ~ Entscheidungen

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„Ahhh" Stöhnend lehnte ich mich zurück und hielt mir den schmerzenden Bauch. „Der letzte war zu viel des guten", ächzte ich und versuchte die letzten Reste des klebrig süßen Reisteigs mit der Zunge von meinen Zähnen zu lösen.

„Hab doch gesagt die sind lecker", meinte Gojo und streckte die langen Beine von sich. Im Allgemeinen hing er wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen des Rings auf der Parkbank. Die Arme zu beiden Seiten über die Lehne ausgebreitet, den Kopf nach hinten in den Nacken gelegt, breitbeinig, die Füße nur mit den Fersen auf dem Boden.

„Sicher, aber ich habe dir nicht geglaubt", murmelte ich und nur die Tatsache, dass Satoru die Hälfte der Bank belegte, verhinderte, dass ich mich einfach lag, darauf ausstreckte. Denn so hätte ich dazu meinen Kopf auf seinen Schoß legen müssen und das kam überhaupt nicht infrage. Wie würde das bitte aussehen?!

„Wie zum Teufel hast du es geschafft so viele Mochis zu essen?", fragte Gojo und drehte den Kopf in meine Richtung.

Ich reckte mich mit einem leisen Ächzen und streckte dann ebenfalls geschlagen meine Beine von mir. Eine Hand hatte ich noch immer auf meinen schmerzenden Magen gepresst mit der anderen fuhr ich mir übers Gesicht.

„Hast du eine Ahnung, wann ich zuletzt etwas gegessen habe?", erwiderte ich und runzelte die Stirn als ich mich selbst daran zu erinnern versuchte. Wenn ich mich nicht täuschte, bestand meine letzte Mahlzeit aus ein paar Müsliriegeln als ich auf dem Dach vor dem Gebäude kauerte, in dem ich den Sonderfluch ausgetrieben hatte. Seufzend schloss ich die Augen. Das kam mir vor als wäre es mindestens eine Woche her.

„Noch ein paar mehr und ich wäre pleite gewesen", klagte der Weißhaarige neben mir.

Ich öffnete meine Augen und grinste ihn an. „Wenn das so ist .... mir fällt grad ein, dass ich doch noch ein bisschen Hunger hab."

„Vergiss es kleiner Drache", erwiderte er und massierte sich mit einer Hand den Nacken.

„Mmpf ist wahrscheinlich auch besser so", stimmte ich widerwillig zu. „Einer mehr und ich platze!"

„Also erzählst du es mir jetzt?" Gojo drehte sich zu mir und ich sah fragend zu ihm hoch.

„Was denn?"

Auch wenn ich es nicht sehen konnte, wusste ich, dass er unter der schwarzen Augenbinde die Augen verdrehte. „Wie du das mit deiner Nase gemacht hast."

„Ach so ..." Ich richtete mich etwas auf und kramte träge in den Taschen meiner Cargohose bis ich die kleine Tube fand. Ich warf sie Satoru zu. „Da hast du deine Antwort."

„Was ist das?"

„Keine Ahnung. Hat eine alte Bekannte von mir hergestellt. Scheißteuer das Zeug, aber es lohnt sich." Ich zuckte mit den Schulten und gähnte herzhaft. „Solange es funktioniert, wie es soll ist mir egal was da drin ist."

Satoru reichte es mir zurück. „Wie heißt diese Bekannte?"

„Sie nennt sich Sada, aber ob das ihr richtiger Name ist ... keine Ahnung. Unter Fluchjägern werden nicht viele Namen genannt und wenn doch sind es meist irgendwelche Decknamen."

„Ist Kaida Ryujin dein richtiger Name?", fragte der weißhaarige Jujuzist mit schief gelegtem Kopf.

„Ist Satoru Gojo dein richtiger Name?", entgegnete ich mit einem Blick, der sagte: Natürlich ist das mein richtiger Name du Schwachkopf.

Grinsend lehnte er sich wieder zurück und eine Weile schwiegen wir. Über uns verdunkelte sich langsam der Himmel und als die Sonne begann unterzugehen glühte er erst blutrot und orange sodass es wirkte als hätte jemand die Wolken in Brand gesetzt, ehe er in einen purpurnen Farbton überging.

𝐂𝐮𝐫𝐬𝐞𝐡𝐮𝐧𝐭𝐞𝐫 ~ 𝐒𝐚𝐭𝐨𝐫𝐮 𝐆𝐨𝐣𝐨 𝐗 𝐎𝐂Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt