1. Kapitel

6 3 0
                                    

Ich träumte. Ich träumte einen Traum, den ich sehr mochte und den ich oft träumte. Es war wie mit einem Albtraum, der immer wieder kommt, nur dass es kein böser Traum war. In meinem Traum saßen meine Mutter, mein Vater und ich auf einer Bank an einem kristallklaren See, in den ein Wasserfall rauschte. Es passierte zwar nicht viel, aber es war so friedlich, dass das nichts ausmachte. Die Vögel zwitscherten, das Wasser plätscherte, und die Farben waren so intensiv, als ob jemand Leuchtmittel in die Blumen gemischt hätte. Es war schön, wieder bei meiner Mutter zu sein. Diese war nämlich vor exakt 13 Jahren und 4 Monaten gestorben. Mein Vater hatte mir nie gesagt, was der Grund dafür gewesen war.
Ich wusste nur wie sie aussah, weil ich mir alle 156 Fotos aus meinem Fotoalbum von ihr so oft angeschaut hatte, das sich ihr Aussehen schließlich in meinen Kopf eingebrannt hatte.
Auf einmal taumelte ein Tagpfauenauge an uns vorbei. Ich seufzte und legte meinen Kopf an Mamas Schulter. Diese strich mir sanft die Haare aus der Stirn
Plötzlich verdunkelten sich die Wolken und es fing an zu nieseln.
Das war der Moment in dem ich aufwachte, doch plötzlich schlug mir etwas feuchtes ins Gesicht
„Ihhhhhhhh!" Ich schaute mich nach der Ursache des Wassers um, und dort, über dem Kopfende meines Betts, schwebte eine kleine, graue Regenwolke. „Was-", murmelte ich und starrte die Wolke an, aus der weiterhin Regentröpfchen prasselten.
Okay, dafür muss es eine logische Erklärung geben", sagte mir mein Verstand. Vielleicht... Ich habe doch gestern Wasser verschüttet! Durch die Sommerwärme könnte das doch verdunstet und zu einer kleinen Wolke kondensiert sein!
Klar, das war nicht besonders logisch, aber es war die einzige halbwegs logische Erklärung die mir im Moment einviel.

Auf einmal hörte ich ein sanftes Klopfen an meiner Zimmertür und schon streckte mein Vater den Kopf zur Tür herein. Schnell schaute ich mich zur Wolke um, doch die war schon nicht mehr da.

Hatte ich mir das alles nur eingebildet?

Das kursive sind Gedanken und Träume

Wenn Träume wahr werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt