Was wäre, wenn ich die Zeit zurück drehen könnte? Was wäre, wenn ich all die Momente einfach neu durchleben würde? Ob ich's tun würde? Ich glaube schon.
Ich setzte mich auf die kleine steinerne Mauer, welche den grossen See vom Festland trennt. Dort zog ich meine Schuhe und Socken aus und hob meine Füsse ins Wasser.
Es war kühl, aber so, dass es noch angenehm war. Ich atmete tief ein und aus. Der Sonnenuntergang war grossartig zum ansehen sind nachdenken. Es ist jetzt nun schon etwas länger her, seitdem ich ihn zum letzten Mal sah. Um genauer zu sein ist es etwa ein Monat her. Aber ich lache noch. Ich lebe. Und dies ohne ihn. Natürlich ohne ihn, was für ein Schwachsinn.

I höre dem plätschernden Wasser zu und lasse meine Gedanken freien Lauf, als ich plötzlich die Gegenwart einer Person neben mir spürte. Ich schaute nicht sofort hin. Die Person war ruhig und setzte sich etwas weiter weg von mir ebenfalls auf die Mauer.
„Auch am Nachdenken?" fragte die Person mich plötzlich und es stellte sich heraus, dass es ein Mädchen war. Ich schaute nicht zu ihr. Ich schaute zum Abendrot.
„Ja.." seufzte ich und biss mir leicht auf die Zunge.
„Mein Freund ist seitdem er zur Arbeit geht völlig beschäftigt." plagt sie seufzend.
Ich schaute zu ihr rüber. Eine blonde Frau, ich schätze sie ist in meinem Alter. Sie hatte grüne Augen und leichte Sommersprossen im Gesicht. Eine schöne Bräune war auf ihrer Haut.
„Ich bin Josephine." meinte sie und lächelte mich an.
Ich zögerte kurz. Warum spricht mich eine wildfremde Frau einfach so an? Irgendwie kommt mir das alles komisch vor. Aber naja, es schadet nicht Bekanntschaft zu machen.
„Ash. Also.. Ashley... mein Freund- ich meine mein Exfreund nannte mich immer Ash- ach weisst du was... Nenn mich sowie du willst." stotterte ich.
Man ist das peinlich. Kann doch nicht sein, dass er mir einfällt, wenn ich nur meinen Namen nenne. Josephine denkt jetzt bestimmt, ich seie noch nicht über ihn hinweg. Naja, streng genommen bin ich es auch nicht. Aber sowas muss sie doch nicht wissen.
Sofort vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen.
„Exfreund?" wiederholte Josephine neugierig.
„mhmm.." murmelte ich und nickte langsam.
Sofort sprang sie auf mich zu und setzte sich mit einem Satz neben mir hin.
„Warum denn Exfreund?" fragte sie mich.
„Na, weil wir nicht mehr zusammen sind..?" antwortete ich total verwirrt.
„Ja schon klar, aber habt ihr Schluss gemacht?" fragte sie.
Ich runzelte die Stirn und schaute sie verwirrt an.
„Versteh mich nicht falsch Josephine, aber mein Liebesleben teile ich nicht gerne mit Fremden Leuten." sagte ich.
Sie presste die Lippen an einander und nickte mehrmals. Ich nehme an sie hat's verstanden.
„Stimmt.. heh tut mir leid... es ist nur so, dass ich und mein Freund nicht gerade die schönste Zeit unserer Beziehung durchgehen. Ständig ist er beschäftigt... und ich weiss nicht ob das ein Grund zum Schluss machen wäre." seufzte sie.
Ich weiss genau was sie meint. Meine Beziehung zu Dylan war genau so. Wir hatten so viele schöne Momente und trotzdem trennte ich mich von ihm. Und dies, weil er keine Zeit für mich hatte.
„Mach's nicht." flüsterte ich.
Sie hob den Kopf und schaute zu mir.
„Hm?" gab sie von sich.
„Bleib bei ihm.." sagte ich und schaute zu, wie die Sonne vom Himmel verschwand. Es bildeten sich langsam Tränen in meinen Augen. Ich kenne Josephine kaum und trotzdem möchte ich, dass ihre Beziehung nicht wegen dem selben Fehler scheitert.
In diesem Moment klingelten zwei Telefone. Meins und das von Josephine.
Wir beide schauten kurz zu einander und mussten uns das Lachen verkneifen. Was ein Zufall.
Sie nahm den Anruf ab und redete mit der Person.
„Hey.." rief sie überglücklich.
Ich konnte nicht hören, was die Person am anderen Ende der Leitung sagte.
„Jetzt? Ehhh..." meinte sie und schaute zu mir.
„Was denn?" flüsterte ich.
Sie legte das Handy kurz bei Seite.
„Mein Freund will mit mir ins Restaurant.." flüstert sie.
„Na worauf wartest du dann?" meinte ich.
„Naja du bist allein.." murmelte sie.
Ich gab ihr einen kleinen Stoss an der Schulter.
„Geh!" flüsterte ich.
Sie lächelte mich an und legte das Handy zwischen Ohr und Schulter hin, sodass sie ihre Socken und Schuhe anziehen konnte. Erst jetzt fiel mir auf, dass Josephine eine bequeme graue Jogginghose mit einem sehr grossen schwarzen Oberteil trug. Sie war ganz bestimmt in Eile und wollte sich für ihr Date schön machen.
Als sie beide Schuhe an hatte legte sie auf.
„Ich muss los! Ehh... schreib mir!" rief die währenddem sie weg rannte und mir zuwank.
„ich hab doch garnicht deine! -nummer.." rief ich, doch sie hörte mich nicht.
Tolle Bekanntschaft. Ich bin ehrlich. Sie war mir sehr sympathisch, aber man sagt ja immer man sieht sich zwei Mal im Leben.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 24, 2021 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Blasse HautWo Geschichten leben. Entdecke jetzt