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POV Ardy

Ich sitze wie so häufig in meinem Zimmer, auf meinem Bett, starre die graue Wandschräge über mir an und denke nach. Ich gucke auf die Uhr. Fuck. 3:23 Uhr, ich sollte wohl langsam mal pennen gehen. Ich habe bereits meine Zähne geputzt, also verkrieche ich mich einfach unter meiner weichen Wolldecke. [...] Mein Wecker reißt mich aus meinem traumlosen Schlaf. Müde schäle ich mich aus meinem Bett, gehe ins Bad und stehe kurz darauf auch schon unter 9,der Dusche. Ich komme aus der Dusche, doch Pipi stellt sich mir sogleich in den Weg. Ich streichle sie kurz bis sie sich von mir abwendend und wieder in mein Bett hüpft. Ich esse mein Müsli, stelle Pipi noch etwas zu essen hin und ziehe mir rasch einen schwarzen Hoodie und eine gleichfarbige Röhren-Jeans an. Ich kombiniere mein Outfit mit meiner Jeansjacke mit dem On/Off-Logo und einer grauen Cap. Zum Schluss greife ich nach meinem Schlüssel von der Kommode und schnappe mir ein Longboard von der Wand, ich schultere meinen Rucksack und verschwinde schon aus der Tür. Auf der Treppe fange ich an, nach meinen Kopfhörern in meiner Hosentasche zu kramen, ich finde sie als ich kurz vor der Tür des Mehrfamilienhauses halte. Hinter eben genannter Tür schmeiße ich gefühllos mein Board auf den Boden und stöpsle die Kopfhörer ein. [...] Nach 10 Minuten komme ich an meiner Schule an, ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass ich noch zwei Minuten bis zum Unterrichtsbeginn habe. Als ich die Klasse betrete, gehe ich direkt auf meinen Stuhl am Fenster in der hintersten Reihe zu und setze mich. Ich packe meinen Block und meine Federtasche aus und beginne irgendetwas zu zeichnen.
Der Lehrer kommt herein und ich merke es nicht, ich bin in einer anderen Welt wenn ich zeichne oder schreibe. Ich werde aus meiner Welt jedoch gerissen als die Klingel zu klingeln beginnt. Ist sie kaputt oder habe ich die ersten drei Stunden nur mit zeichnen verbracht? Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass letzteres der Fall ist. Anscheinend habe ich mich mal wieder in meine eigene Welt verkrochen ohne es zu wissen. Aber was oder wen habe ich da gezeichnet? Meine Zeichnung stellt einen großgewachsenen Jungen mit blauen Haaren, einem Septum und mehreren Tattoos an den Händen, am Hals und sogar im Gesicht dar. Eine camouflage-gemusterte und lilafarbene Hose und ein lila-schwarz verwaschener Hoodie auf dessen Ärmeln das Wort „Beastboi" steht und auf dessen Brust, nahe dem Herzen zwei Noten gestickt sind, zieren sein Äußeres. Wen soll die Zeichnung darstellen? Ich sehe mich im Klassenraum um, ich sehe das schon alle gegangen sind weshalb ich schnell meine Sachen packe und zur nächsten Stunde gehe. Auf dem Weg begegne ich Luna, meine beste Freundin, sie sieht mich und kommt mal wieder, mit ihrem besorgten Gesichtsausdruck, direkt auf mich zu. Ihr erster Satz ist nicht Etwas wie „Hallo, wie geht es dir?" oder „Hi, was machst du heute noch so?". Nein. Mit schockierendem Unterton sagt sie nur „Was ist denn mit dir los? Du bist ja kreidebleich und Augenringe hast du auch. Du könntest ja schon fast als lebender Zombie durchgehen." Ich verdrehe die Augen kurz, und erkläre ihr das ich wenig geschlafen habe und nun auch weiter zum Physikunterricht muss. Erstaunlicherweise lässt sie mich mit dieser Aussage gehen und wenig später sitze ich im Physikunterricht bei Frau Edelstein. [...nach dem Unterricht...] Ich löse mein Board von meinem Rucksack, als Luna auf mich zu kommt und mich in eine unerwartete Umarmung zieht. Ich erwidere diese, aber löse mich jedoch kurz darauf wieder weil ich nur nach Hause möchte. Ich gehe in Richtung Ausgang und bleibe abrupt stehen als ich einen großen Jungen mit camouflage-gemusterter lilafarbener Hose und schwarz-lila verwaschenem Hoodie sehe. Meine Zeichnung. Sie schießt mir direkt durch den Kopf. Ich mache sofort auf dem Absatz kehrt als er mir zuwinkt und gehe schnurstracks und so schnell wie möglich zu Luna. Ich ziehe sie aus ihrem Gespräch mit ihren Freundinnen und schleife sie an ihrem arm hinter mir her. Mit geweiteten Augen fragt sie mich was los sei und ob ich etwas gegen Ricky hätte. „Was? Wer zum Teufel ist Ricky?", gebe ich leicht verwirrt zurück. Sie deutet auf eine ihrer Freundinnen und hebt dabei vorwurfsvoll eine Augenbraue. „Achso, nein", beschwichtige ich sie. „Ich habe nur eine Frage, die nicht jeder mitbekommen soll..." „Okay, schieß los, ich hab heute noch was vor.", entgegnet sie. Auf ihre Aufforderung deute ich auf den Jungen der mittlerweile im Türrahmen der Eingangstür lehnt, und immer wieder zu mir rüber sieht. „Weißt du wer das ist?" Den Teil mit der Zeichnung lasse ich erstmals weg. „Ja, das ist doch der Neue. Ist der nicht sogar bei dir in der Klasse?", fragt sie leicht verwirrt. Ich denke kurz nach und bemerke, dass das durchaus Sinn macht, da wir Physik in Kursen haben. „Kann sein, ich habe in den ersten drei Stunden nicht wirklich aufgepasst.", erkläre ich ihr. „Okay, ist noch was Wichtiges oder kann ich jetzt gehen?", fragt sie mich, während sie ihren Blick auf diese Ricky gerichtet hat. Ich nicke nur. Daraufhin dreht sie sich um und geht zu ihren Freundinnen zurück.
Der Junge lehnt immer noch in der Eingangstür, als ich mich durch diese hindurch quetsche und mein Board ein weiteres Mal auf Boden schmettere, welches ich die ganze Zeit in meiner Hand hielt. Ich krame nach meinen Kopfhörern und nach gefühlten Stunden liegen sie endlich in meiner Hand. Ich stöpsle sie ein, und drehe mich nochmals um und sehe, dass der Junge auf mich zukommt. Schnell steige ich auf mein Board und fahre zügig nach Hause, da ich Angst habe, er könnte meine Zeichnung gesehen haben...

Alles begann mit einer Zeichnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt