"Pass auf !" Es war das letzte, was ich hörte.Der plötzliche Druck presste mich nach hinten. Stöhnend landete ich auf meinem Rücken. Erst Sekunden später nahm ich den lauten Knall wahr. Staub rieselt auf mein Gesicht. Mein linker Arm schmerzte.
Vermutlich war er gebrochen.Benommen schlug ich die Augen auf. Über mir erblickte ich die graue bröckelnde Decke und ich rollte mich zur Seite weg. Große Betonplatten stürzten nur wenige Zentimeter neben mir zu Boden. Ein leicht brennendes Gefühl machte sich an meinem Kopf bemerkbar. Hatten mich Teile der Betonplatten etwa doch getroffen?
Ich versuchte aufzustehen. Als ich mich mit meinem Arm auf den Boden stütze, schrie ich vor Schmerzen auf. Ein lautes Pfeiffen in meinen Ohren beeinträchtigte mein Hörvermögen. Ich vermutete, dass hinter mir der Kampf im vollem Gange war. Eine weitere Druckwelle von hinten bestätigte meinen Verdacht.
Plötzlich hörte ich dumpf ein Rufen. Mein Hörsinn kehrte langsam zurück.
Von wem und woher kam es?Mit verschwommenem Augen blickend versuchte ich mich von dem Kampf weg zu bewegen.
Wohin musste ich überhaupt gehen?
Suchend sah ich mich um, als eine weitere Bombe neben mir hochging.
Plötzich packte mich jemand und zog mich zur Seite."Alistor, kannst du mich hören?", rief eine männliche Stimme.
Alistor... meinte er mich?
"Alistor!", hörte ich die Stimme erneut rufen.
Mein Kopf war wie in einen Schleier gehüllt. Ich versuchte zu antworten. Am liebsten hätte ich geschrien und mich nach der Person umgesehen, doch mein Körper rührte sich nicht.
"Alistor, schau mich an!"
Erschrocken riss ich den Kopf herum. Ich erblickte einen Mann. Seine dunkelgrüne Uniform war blutbefleckt. Er hatte blonde Haare, welche vermutzt von Staub und Blut waren und vor Schweis trifften. An seinem Arm klaffte eine starkblutende Wunde. Ich wusste das er schnell behandelt werden musste.
Plötzlich wurde mein Kopf klar und Erinnerungen überfluteten mich. Ich schnappte nach Luft. Panisch sah ich mich um.Wo war sie?
Mein Blick wanderte angestrengt über das Schlachtfeld.
Von dem einstigen Haus war nicht mehr viel übrig. Bomben und Schüsse hatten die Dachbalken und Wände stark beschädigt. Ich sah Soldaten umher rennen. Schwerverwundete versuchten sich aus dem Schussfeld zu retten, andere hatten es nicht mehr geschafft.Doch nirgends sah ich sie.
Mit ihrer schwarzen Jacke und dem Roten Band am Arm."Alistor, Mann, reiß dich zusammen!" Der Ruf riss mich aus meinen Gedanken. Adrenalien lies mich meine Schmerzen vergessen.
"James ", krächzte ich. Der Klang meiner gebrächlichen Stimme lies mich zusammenzucken.
Erleichterung breitete sich in James Augen aus. Ich machte meinen Mund auf um ihm für meine Rettung zu danken, doch ich kam nicht dazu, denn eine weitere Explosion brachte uns dazu so schnell wie möglich zu rennen.
Wir rannten aus der Siedlung heraus. In der Ferne konnte ich einen kleinen Schützengraben erkennen. Unsere Rettung. Rufe die ich nicht entschlüsseln konnte kamen uns entgegen. Keuchend und atemlos sackten wir im Graben angekommen auf dem harten Boden zusammen.
Sofort kam ein Sanitäter um sich um James Wunden zu kümmern. Mein Adrenalienrausch verflog und ich begann einen stechenden Schmerz in meinem linken Arm zu spüren. Mein Kopf fing an zu dröhnen und weiße Flecken machten sich vor meinen Augen breit.
James schrie meinen Namen, doch ich nahm seine Stimme nur weit entfernt war. Ich spürte noch wie mich jemand packte, dann wurde mir schwarz vor den Augen.
"Pass auf !" es war das letzte was sie sagte, bevor die Explosion uns trennte.
Wie war ihr Name noch gleich?
Ach ja, Elenor.
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Beyond the War
RomanceDer Schuss hallte durch den Wald. Zitternd wartete ich auf den Schmerz, auf den Atemstillstand, auf das hervorquellende Blut. Ich wartete auf den Tod. Doch es passierte nichts. Ruckartig drehte ich mich um und erblickte eine feindliche Soldatin. Co...