Hunger

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In diesen Momenten vergaß ich einfach alles. Dass wir nicht allein waren. Dass Rewi und die anderen uns die gesamte Zeit grinsend beobachteten. Dass Ardy eigentlich "nur" mein Brudi war. Und, dass mir die ganze Sache eigentlich nicht in diesem Ausmaß gefallen sollte.
Ich verdrängte einfach alle negativen Gedanken und konzentrierte mich einzig und allein auf die Bewegungen meines besten Freundes. Ich krallte mich mit meinen Fingern in seinen Haaren fest und musste stark die Luft einziehen, als er sich solange an einer Stelle meines Halses festsaugte, dass ich einen Knutschfleck bekam. Den ich mit Stolz tragen würde - immerhin war er mir von ARDY verpasst worden. Er war einfach so zärtlich... und genau in diesem Augenblick verspürte ich ihn zum ersten Mal... diesen Hunger. Den Hunger, den ich von da an immer fühlen würde, wenn ich Ardy sah.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Im einen Moment war ich satt, satt von ihm, und im nächsten Moment entschied ich mich dafür, dass ich doch noch nicht ganz gesättigt war und brauchte mehr von ihm. Verrückte Welt!
Ardy wandte sich wieder von meinen Hals ab, gab mir einen kurzen Kuss auf den Mund und legte seine Lippen an mein Ohr.
"Taddl? Ich glaube, dem Rest würde es gefallen, wenn ich meine Hand in andere Regionen bewegen würde. Darf ich?"
Bei diesen Worten machte sich eine Gänsehaut auf meinem Körper breit.
"Na mach schon, du Dummkopf", flüsterte ich zurück und lächelte ihn vertrauensvoll an.
Er verzog seine Mundwinkel nach oben und nickte leicht.
"Ey! Das gibt 'ne Strafminute!", hörte ich Rewi mahnen.
'Von mir aus gern', dachte ich und atmete geniesserisch aus. Ich schaute Ardy das letzte Mal in seine blau-grünen Augen, bevor ich die meinen wieder schloss und ich spürte, wie er seine Lippen auf mein Kinn legte. Wahrscheinlich musste ihn mein Bart kitzeln. Langsam, ganz langsam fuhr er mit seiner Zunge weiter nach unten über die Tattoos, die meinen Hals zierten, bis er am Saum meines Hoodies ankam. Doch dort blieb er nicht, denn erneut verteilte er federleichte Küsse auf meiner rauen Haut, unter der sich meine Speise- und Luftröhre befand. Er arbeitete sich wieder nach oben und drückte seinen Mund fordern auf meinen. Unsere Lippen passten aufeinander, wie... ach keine Ahnung, sie passten halt einfach.

Dann löste Ardy seine rechte Hand vom Sofa, mit der er sich bis vor wenigen Sekunden noch über mir abgestützt hatte und legte seinen Oberkörper mit vollem Gewicht vorsichtig auf meinen. Er hielt einen Moment während unseres Kusses inne, fragend, ob er mir nicht zu schwer sei. Als Antwort zog ich seinen Kopf nur wieder näher zu mir heran, und bestätigte somit, dass alles okay für mich wäre. Er verlagerte sein Körpergewicht etwas nach links und fuhr mit seiner Hand an meiner rechten Bauchseite entlang, die durch die Verlagerung 'betastbar' geworden war. Liebevoll streichelte Ardy über meine nicht krass vorhandenen Bauchmuskeln, während er meinen Mund liebkoste, und diesen nun für einen erneuten Zungenkuss öffnete. Ich tat es ihm gleich, unfähig, darüber nachzudenken.

Vielleicht denken einige, das ganze 'Spielchen' hätte von außen wie ein schlechter Po*no ausgesehen, bei dem beide Beteiligten sich nicht ihre kleinen Brudis in den Hintern schieben.
Aber so war es nicht. Nein. Ich merkte, dass meine Küsse immer verlangender wurden und voller Vertrauen und ja... war es Liebe?, waren. Und ich wollte, dass auch mein bester Freund das spürte.

Als Ardy kurz mit seinem Daumen über eine kleine Stelle nackte Haut, die sich zwischen meinem Hoodie und meiner Hose gebildet hatte, fuhr, musste ich meine Lippen zusammenpressen, um nicht wohlig aufzustöhnen. Mein Brudi bemerkte das, und kicherte schelmisch. Ich wollte unsere Münder gerade wieder vereinen, als Ardy seinen Kopf schon wieder an mein Ohr schob. Aber diesmal sagte er nichts. Diesmal begann er an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Dabei strich er immer wieder über meinen Bauch und schob plötzlich ohne Vorwarnung seine Hand unter meinen Pullover.
Das war zu viel für mich - voller Erregung begann sich mein Atem zu erhöhen und ich räkelte mich unter dem anderen Körper.
Ardy ließ von der dünnen Haut an meinem Ohr ab und rutschte weiter nach unten. Dabei befreiten sich meine Finger automatisch aus seinen Dreads und ich nutze dies, um sie in das weiche Polster des Sofas zu krallen. Es war einfach unglaublich schön, und das schien auch leider Gottes mein Körper zu bemerken, denn er sorgte dafür, dass mein gesamtes Blut in Richtung meiner Körpermitte floss, und ich langsam nicht mehr genug Platz in meiner Hose hatte.
Scheisse! Ich wurde langsam unruhig. Was, wenn Ardy das bemerkte, oder schlimmer noch... Sebastian!
Was sollte ich jetzt machen? Okay, ganz ruhig Thaddeus. Ich versuchte, an meine ehemalige Klassenlehrerin zu denken - was für eine Hexe! Doch auch das half nicht gegen meine Erektion.
Besser gesagt zerstörte mein Brudi diesen unerregenden Gedanken, da er den Saum meines Hoodies mit den Zähnen packte, und leicht nach oben zog. Dann legte er seine rauen Lippen auf meinen Bauch und begann, diesen mit Saugen, Lecken und Küssen zu verwöhnen.
Okay, das konnte kein normaler Mensch mehr aushalten! Ein lautes Stöhnen entwich meiner Kehle und augenblicklich stoppte Ardy seine Bewegungen, zog meinen Pullover wieder nach unten, krabbelte von mir runter und lächelte mich an.
Ich konnte mich nicht bewegen, da ich immer noch Ardys Atem auf mir spürte. Im Raum herrschte Stille. Bis... ja, bis ich dann doch aufsprang und mit schnellen Schritten aus dem Raum rannte, durch den Flur von Rewi's Wohnung, aus der Tür hinaus, die Treppe hinunter und hinein in Ardy's und meine Wohnung. Dort angekommen knallte ich die Tür zu, legte meinen Rücken schnell atmend an die Wand und sank an dieser hinab. Ich stützte meine Ellbogen auf meinen Knien ab und vergrub mein Gesicht in den Händen.
So verharrte ich eine gefühlte Ewigkeit.

"Taddl? Ist alles okay?", hörte ich eine vertraute Stimme.
Ich hob meinen Kopf leicht an und blickte zu Ardy hoch. Stumm schüttelte ich den Kopf.
Einfach jeder hätte mich jetzt in den Arm genommen, oder irgendetwas Ermutigendes gesagt. Ardy nicht. Aber Ardy war ja auch nicht JEDER.
So kniete er sich also vor mich, packte mich unter den Schultern und hievte mich hoch. Verwirrt starrte ich ihm in seine Augen.
"Lass uns da weiter machen, wo wir oben aufgehört haben, ja?"
Voller Überraschnung weiteten sich meine Augen und nahmen wahr, wie er die seinen schloss, seine Hände in meinen Nacken legte, dadurch meinen Kopf näher zu sich beförderte und sagte:
"Scheisse man, Taddheus Tjarks, du bedeutest mir mehr, als du eigentlich solltest!"
Mit diesen Worten verschloss er meine Lippen und küsste mich zärtlich.

Ein paar Tage später tweetete ich etwas : 'Ich habe schon wieder Hunger. Mittlerweile habe ich Grund zur Annahme, dass ich mein ganzes Leben lang Hunger haben werde.' Keiner würde wissen, was ich damit genau meinte, obwohl jeder die Worte des Tweets verstand. Nur die wahre Geschichte eben nicht.

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Soo. Das ist auch schon der zweite und letzte Part dieser Story.  Den Tweet gab es tatsächlich:)
Würde mich über Rückmeldungen freuen!:)

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