Kapitel 22

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Ein Grinsen umspielte Draco's Lippen, als ich das Abteil der Slytherins entlang lief, um einen freien Platz zu finden. Sehr diskret, Mr. Malfoy.
Er saß zusammen mit Crabbe, Goyle und Zabini, die gerade in ein Gespräch verwickelt waren.
Nachdem ich mich versichert hatte, dass die Jungs abgelenkt waren, konnte auch ich ein Grinsen nicht mehr verstecken. Als ich genau neben ihm zum stehen kam, weil ein Zweitklässler seine überdimensionale Tasche in der Gepäckablage verstaute, spürte ich wie Draco's Hand für einen kurzen Moment über meine strich.
Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper und ich unterdrückte den Impuls mich auf ihn zu stürzen, um ihn in die Arme zu nehmen oder zu küssen. Ich war mehr als dankbar, dass Daphne mir das Ganze enorm erleichterte.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            

„DA BIST DU JA!", schrie sie schon fast und erntete damit einige Blicke unserer Mitschüler. Nachdem wir uns schon fast kreischend in die Arme gefallen waren, zog sie mich mit zu einem Abteil, was sie für uns reserviert hatte. Wir hatten wieder ein ganzes Abteil für uns alleine und waren damit bestens geschützt vor Pansy's nervtötenden Geschichten. Ich hatte ihre Stimme eben schon am Eingang des Zuges ausmachen können und hatte kurzzeitig überlegt, doch wieder zurück in unser Anwesen zu gehen.

„Wie waren deine Ferien?", fragte ich Daphne sofort, nachdem ich gegenüber von ihr Platz genommen hatte.
„Wunderschön. Wir hatten ein sehr schönes Weihnachtsfest und die Ferien waren sehr erholsam. Aber ich muss dir noch etwas erzählen. Es gibt Neuigkeiten mit Terry. Aber jetzt erstmal zu dir.."
Neugierig zog sie ihre Augenbrauen in die Höhe und lehnte sich etwas nach vorne.  „Wie war das Weihnachtsessen bei den Malfoy's? Du hast in deinem Brief gar nichts erwähnt.", flüsterte sie kaum hörbar. Es hätte uns ohnehin niemand zuhören können.

„Es war ganz in Ordnung." - was wohl mehr an der Nacht lag. Meine Mundwinkel zogen sich bei dem Gedanken weit in die Höhe und ich verspürte das Bedürfnis meine Kette zu greifen. Doch ich hatte Draco versprochen das Ganze für mich zu behalten. Ich würde es zumindest erstmal versuchen, -auch wenn es mir schwerer fiel, als gedacht.

Erleichtert atmete sie aus. „Ich habe den ganzen Abend an dich gedacht. Ich meine nach eurem Kuss, war da noch etwas? Ich fand es wirklich gut, wie er dich vor Anthony für dich eingesetzt hat. Aber er ist nunmal Malfoy. Er war doch nicht gemein zu dir, oder?"
Sie sprach in rasender Geschwindigkeit. Ich schüttelte gleich den Kopf, bevor ich ihre Hand ergriff. „Es war nur ein Essen. Und nein, er hat sich ganz normal verhalten. Wir haben nicht wirklich miteinander gesprochen."

So normal man es nennen konnte. Doch ich versuchte das Thema einfach auf ein anderes zu lenken. So musste ich meiner Freundin nicht ins Gesicht lügen und konnte den Drang ihr von allem zu erzählen besser widerstehen.

„Du sagtest, es gibt Neuigkeiten mit Terry. Habt ihr euch vertragen?"
Sie biss sich kurz auf ihrer Unterlippe und seufzte.
„Ja. Ich war wirklich lange hart. Aber er hat mir jeden - und ich meine wirklich JEDEN Tag einen Brief zukommen lassen. Irgendwann war ich weich wie Butter. Geschmolzene Butter!", betonte sie noch. Doch das freute mich. Ich zog sie in eine Umarmung und sagte ihr wie sehr ich mich über diese Neuigkeit freute.
„Aber ich habe ein kleines Anliegen.. Nur weiß ich nicht wie ich es dir sagen soll."

𝐇𝐨𝐩𝐞𝐥𝐞𝐬𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt