Chapter 25

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Taehyung PoV

Wiedermal verlor ich mich in den Augen von Jungkook, Wiedermal riss es mich völlig zu ihm hin und auch wenn es nur für einen kurzen Augenblick war, vergaß ich alles um mich herum wie als würden nur er und ich existieren. Doch ganz fallen lassen konnte ich mich nicht, schließlich waren wir in der Firma und dazu auch musste ich ständig an meinen Vater denken. Wenn er nur gewusst hätte was ich hier tue, dann hätte er mir wohl eine verpasst und gesagt ich sei nicht mehr sein Sohn. Auch für einen kurzen Moment hinterfragte ich diese Beziehung zwischen mir und Jeon — würde es überhaupt funktionieren?

"Das hättest du wohl gerne, Jungkook. Du weißt hoffentlich schon, dass eine Beziehung nicht nur aus Sex besteht, oder?", meinte ich, stellte den Kopf schräg und blickte ihn amüsiert an, als er die Stirn runzelte und mir einen verwirrten Blick zu warf.

"Nein? Ich dachte, eine Beziehung besteht irgendwie fast nur aus Sex, schließlich kann man so doch die Beziehung aufrecht halten. Aber na ja, was macht man denn sonst noch in einer Beziehung? Ich kenne mich damit nicht aus, daher wirst du mir das wohl alles beibringen müssen", antwortete Jungkook und grinste mich sanft an, währenddessen ich nicht glauben konnte, dass er das gerade wirklich gesagt hatte. Er wusste wohl ernsthaft nicht, was man sonst noch in einer Beziehung tat, außer intim zu sein. Ein kleines Lächeln fand den Weg zu meinen Lippen und ich musste anfangen zu lachen.

"Du willst mich doch verarschen, oder?", fragte ich ungläubig als ich lachend den Kopf schüttelte. "In einer Beziehung geht es nicht NUR um Sex. Du weißt schon, man kuschelt miteinander, geht aus, schläft zusammen ein und wacht zusammen auf ... Man kümmert sich um den anderen und versucht so viel Zeit wie nur möglich miteinander zu verbringen."

Jungkook nickte als Antwort nur daraufhin, drückte mir einen Kuss kurz daraufhin auf meine Wange und ließ mich leicht rot werden. Ich hatte so etwas nicht von ihm erwartet, schließlich war er eigentlich nicht so, aber vielleicht gab es wohl doch noch eine Seite an ihm die ich noch nicht kannte. Er schien doch ein warmes Herz zu haben, auch wenn man es ihm nicht ansehen konnte — aber da war es und er war der Beweis dafür, dass es Vampire gab und nicht alle von ihnen kaltblütig waren. Verloren in diesem kurzen Augenblick, der mich das fühlen ließ, was ich noch nie wirklich fühlen konnte, hielt er mich in den Armen und starrte mir nur Sekundenlang in die Augen.

Und doch wenn ich mich gerade glücklich fühlte, musste ich wieder an meinen Vater denken; zwar wollte er schon immer, dass ich natürlich glücklich war und auch jemanden hätte der mich lieben würde, aber niemals würde er akzeptieren, dass es mein Boss war.

"Ich liebe dich, Taehyung. Auch wenn es plötzlich kommen mag und manche es vielleicht nicht glauben würden; Vampire können sich sehr schnell verlieben und ich habe mich in dich verliebt. Aber mal ein anderes Thema — wie willst du das hier jemals jemanden wie deinem Vater erklären? Ich meine, er würde es bestimmt nicht mögen, wenn du ihm sagen würdest... Dass du mit deinem Boss eine Affäre sozusagen erst hattest, aber dann plötzlich mit ihm zusammengekommen bist, oder?", redete er so vor sich hin, aber war so in meiner eigenen Welt, dass ich einfach nur in seine Augen starrte und darin ertrinken hätte können.

"Ja ... Aber wir bekommen das schon hin. Fürs erste soll sowieso niemand davon erfahren, dazu auch ist es ziemlich aufregend, sich immer heimlich treffen zu müssen, weißt du?", antwortete ich nach einer etwas langen Stille und wackelte spielerisch mit den Augenbrauen, ehe ich mich nach oben lehnte und ihm einen Kuss gab.

"–Ich bin jetzt mal nicht so streng und gebe dir noch einen Kuss, aber danach müssen wir wirklich erstmal die Hände voneinander lassen, sonst bekommt das noch jemand mit. Außerdem sehe ich, dass du einiges an Papierkram noch zu tun hast und ich möchte dich nicht hindern", fügte ich danach noch hinzu, küsste seine Lippen noch ein letztes Mal und ließ ihn mich nochmal fest in die Arme schließen, bevor wir uns voneinander lösten und er sich langsam mit der Zunge über seine untere Lippe fuhr.

Er grinste mich doof an, ließ endgültig die Hände von mir und wandte sich wieder zu seinem Schreibtisch, an dem er sich auch wieder hinsetzte, bevor er sich gegen die Lehne seines Stuhls lehnte und mich ein letztes Mal ansah.

"Na gut, dann werde ich mich wieder an die Arbeit setzen, aber vergiss nicht an mich die ganze Zeit zu denken, während du deine Arbeiten machst. Oh und bevor ich es vergesse, sehen wir uns heute Abend vielleicht wieder? Ich hätte da so eine kleine Überraschung für dich, außerdem würde ich dich dieses mal wirklich gern zum Abendessen einladen und mit dir einen ... Film gucken, wenn du magst", quasselte er erneut los, ließ seine Augen bloß meine nicht verlassen und lächelte dabei breit. Um ehrlich zu sein wollte ich schon wissen, was für eine Überraschung er denn für mich hatte.

Und auch aus diesem Grund nickte ich sofort fröhlich zu, doch überdachte genau danach nochmal meine Entscheidung — schließlich war ich mir nicht sicher, was ich da wieder Yoongi und Hoseok sagen sollte, wenn ich wieder einmal eine ganze Nacht weg sei. Mir war bewusst, es würde eh alles rauskommen, besonders jetzt da Yoongi auch nochmal ein Gespräch haben wollte; und genau davor hatte ich Angst — aber ich hatte eher Angst, dass insbesondere Yoongi mich hassen würde, wenn er nur erfahren sollte, dass ich ihn und Hoseok angelogen hatte. Als ich nach dem Gespräch mit Jeongguk das Büro verließ, atmete ich einmal tief aus und rieb mir meine Stirn verzweifelt.

Aber ehrlich gesagt wusste ich gerade einfach nicht weiter. Auf der einen Seite wollte ich Jungkook nicht verletzen und auf der anderen Seite wollte ich meine besten und auch einzigen Freunde genauso nicht verletzen. Doch mir war klar, dass ich mit der Sprache rausrücken musste — umso früher, umso besser; auch wenn sie danach sauer auf mich wären.

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