Lando macht am Donnerstag freiwillig Telefondienst und gibt sich der irrationalen Vorstellung hin, Max und Daniel wäre nicht klar, warum.
Er lässt wieder eine Vorlesung ausfallen und beschränkt die Gassi Runde nur auf das Nötigste - außer bei Nacho natürlich.
Aber danach kann ihn nichts mehr vom Empfangstresen und dem Telefon trennen. Er kocht sich Tee und tut so als würde er lernen, sobald Daniel oder Max den Raum betreten. Nur kann er sich kein bisschen auf seine Unterlagen konzentrieren, weil seine Finger in freudiger Erwartung kribbeln und seine Gedanken sich bloß um Rennfahrer Carlos drehen.
Lando wartet den ganzen Nachmittag geduldig auf einen Anruf, der nicht kommt. Gegen 20 Uhr erwacht er erst wieder aus seiner Starre, weil Max die Vordertür lauter zuknallt als notwendig.
»Denkst du wirklich, dass er sich noch mal meldet?« - Max schüttelt den Kopf - »Wenn er wirklich Interesse gehabt hätte, hätte er dir gestern gleich einen neuen Termin genannt!«
Max Erklärung klingt logisch. Und eigentlich müsste Lando auch froh darüber sein, dass der einzige Interessent für Nacho abgesprungen ist. Aber irgendwie kann er sich nicht darüber freuen.
»Ich will jetzt nicht wie ein Arschloch klingen, aber du hast dir doch nicht wirklich Hoffnungen bei ihm gemacht, oder?« - Max klingt trotzdem wie eins.
Lando will die - offensichtlich rhetorische - Frage nicht beantworten. Weil er Angst hat, sich lächerlich zu machen - egal was er sagt. Max hat Recht, mit dem was er denkt. Er braucht es nicht laut auszusprechen, damit Lando es versteht.
Der Brite klaubt seine Unterlagen zusammen und steht auf. »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich jetzt langsam nachhause fahre, oder?«
»Soll ich dich fahren?«, fragt Max und klingt ein wenig besorgt. Fast so, als würde ihm seine schroffe Ehrlichkeit plötzlich leidtun. Als müsste er jetzt Widergutmachung dafür leisten.
Lando schüttelt den Kopf. »Nein, ist schon in Ordnung. Ich sage nur schnell Nacho Tschüss, dann bin ich weg. Wir sehen uns morgen!«, entgegnet Lando und verschwindet samt seinen Unterlagen im hinteren Teil der Tierschutzorganisation.
Lando tätschelt Dulcina und Paco den Kopf, Diego winkt er zu und Blanca beachtet ihn gar nicht.
Alma und Amor schlafen schon und nehmen glücklicherweise keine Notiz von Lando. Obwohl sie es sich normalerweise nie nehmen lassen, ihm Angst einzujagen.
Als Lando Nachos Box betritt, liegt der Beagle in seinem Körbchen, die Schnauze dem Fenster zu seiner Rechten zugewandt.
Lando setzt sich auf den Boden und schiebt seine Lernutensilien von sich. Dann holt er ein Leckerli aus seiner Hosentasche.
»Du magst ihn, nicht wahr?«
Der Hund wendet sich dem Briten zu. Er zwinkert und Lando bildet sich ein, dieses Zwinkern kommt einem Ja gleich.
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nacho the matchmaker | CS55 & LN4 [AU]
FanfictionTiere sind besser als Menschen. Deswegen ist es für Lando eine ganz besondere Ehre, dass er beim Rettungsprogramm „Amor por cuatro patas" mithelfen darf. Als sein Lieblingshund Nacho jedoch einen neuen Besitzer bekommen soll, gerät sein Edelmut ins...