Kapitel 1 - Prison

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Meine Zellentür öffnet sich mit einem lauten Schaben und ich zucke vor dem Licht, welches in meine kleine Zelle einfällt, zurück.

Zwei Männer stehen in der Tür, beide breit gebaut und groß.

Hinter ihnen steht ein dritter Mann, der eine Laterne in seiner Hand hält.

Das Licht was mich blendet.

Um mich von dem Licht der Laterne zu schützen, vergrabe ich meinen Kopf in den Händen.

Die Männer kommen weiter auf mich zu und ich drücke mich immer näher an die Felswand.

Sie greifen sich jeweils einen Arm und ziehen mich hoch.

Meine Beine sind nicht mehr in der Lage meinen Körper zu halten, deswegen sacke ich sofort wieder in mich zusammen, werde aber von den beiden Wächtern, an den Armen, augenblicklich wieder hochgezogen.

Gemeinsam schleifen sie mich aus meiner Zelle, in den Gang hinaus.

Hier stehen weitere Männer. 15 oder 20?

Alle bewaffnet, mit Schwertern und Messern und Augen wachsam auf mich gerichtet.

Überall hängen Laternen und Fackel, um den Gang zu erleuchten und ich bekämpfe den Wunsch meine Augen sofort wieder zu schließen.

Die Wachen, die wir passieren, zucken ängstlich vor mir zurück, obwohl ich in meinen jetzigen Zustand alles andere als angsteinflößend bin.

Ich werde zu einer Tür getragen.

Alles in mir sträubt sich, diesen Raum zu betreten.

Ich beginne zu zappeln, aber der Griff meiner Bewacher wird nur fester.

Gewaltsam ziehen sie mich in den Raum und legen mich auf einen Tisch.

Ein weiterer Mann betritt mein Sichtfeld.

Wie sehr ich diesen Mann verabscheue.

Wie immer stellt er mir die gleichen Fragen:

Wie heißt du?

Woher kommst du?

Wo wurdest du ausgebildet?

Wer waren deine Eltern?

Wie alt bist du?

Wo sind die anderen deiner Art?

Und die letzte Frage:

Wo ist der Prinz?

Nie würde ich auch nur auf einer dieser Fragen antworten und so lasse ich es zu, dass sie mich foltern und meinen Körper Tag für Tag den Tod näher bringen.

Seit fünfzehn Jahren bin ich in ihrer Gewalt.

Seit fünfzehn Jahren weigere ich mich auf ihre Fragen zu antworten.

Wir wurden dafür geschaffen, die königliche Linie zu beschützen und damit meine ich nicht nur, dass wir dafür ausgebildet wurden.

Nein, man hat meine Art erschaffen.

Die königliche Familie und ihr Blut sollten vor den Feinden des Königreiches beschützt werden, denn sie sind Teil einer wichtigen Prophezeiung.

Zwanzig von uns wurden erschaffen. Neunzehn wurden getötet, in dem Kampf, um die Erfüllung der Prophezeiung.

Ich bin die letzte Kriegerin.

Aber ich habe versagt.

Wir wurden gefangen genommen, bevor wir den kleinen Jungen erreichen konnten, dabei wurden meine Begleiter getötet und jetzt bin ich alleine verantwortlich.

Nach einigen Stunden, betreten meine Wachen wieder den Raum, um mich zurück in meine Zelle zu bringen.

Wieder sind Wachen an den Wänden postiert.

Mein Kopf fühlt sich schwer an, als ich plötzlich einen Schubs spüre.

Ich rede nicht von einen körperlichen Schubs, sondern viel eher von einen Stoß gegen die magischen Barrieren, die mich davon abhalten, meine Magie zu benutzen.

Ein weiterer, stärkerer Schlag trifft die Barriere.

Jetzt zucken sogar die Wachen zusammen, die den ersten Schlag nicht bemerkt haben.

Keiner rührt sich und alle warten gebannt den nächsten Schlag ab.

Dieser zerbricht die Barriere.

Ich spüre, wie mein Körper die Magie aufsaugt und sich selbst heilt.

Die Wunden verschließen sich und werden zu Narben.

Alle Wachen wenden sich erschrocken zu mir um, als sie sehen wie meine Augen rot aufleuchten.

Sie heben ihre Waffen und wollen damit auf mich losgehen, aber es ist zu spät.

Die Lichter erlöschen und es entsteht ein hektisches Gemenge.

Ich sammle Magie an und lasse sie in einer großen Druckwelle entweichen.

Die Wachen fallen allesamt auf den Boden und ich steige über sie hinweg.

Meine Augen waren in der Dunkelheit vor meiner Gefangenschaft schon sehr gut, aber nach fünfzehn Jahren, in einer dunklen Zelle, haben sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und so kann ich alles um mich herum wahrnehmen.

Ich steige die Treppen hinauf und werde von niedergemetzelten Wachen erwartet.

Ihre Leichen wurden anscheinend liegen gelassen und das Verlies übersehen.

Ich schnappe mir einen Umhang, der über einen Stuhl hängt.

Schwert und Messer nehme ich den toten Soldaten ab.

Ich reiße mir ein Stück Stoff vom Saum des Mantels und wickle es mir über meine Augen.

Dann mache ich mich daran diesen verdammten Außenposten endlich zu verlassen.

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So Leute, dass ist das erste Kapitel meiner neuen Story. Ich hoffe sehr, dass es euch gefällt.

Mir geistert die Idee dieser Story schon sehr lange im Kopf herum.

Parallel werde ich natürlich Fighting the Badboy weiterschreiben. Beide Storys werde ich so oft wie möglich aktualisieren.

Ich hoffe ihr habt noch einen tollen Sonntag;)) <3

Die letzte KriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt