Kapitel 5

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Die Stimme am anderen Ende der Leitung war die eines Mädchens und klang sehr nervös. „Hallo? Wer ist da?", fragte ich unsicher. Darauf folgte kurz Stille, bevor das Mädchen sagte: „H-Hier ist Mischief, ich habe ihr Buch gelesen und ich muss sagen, sie haben einen wirklich guten Schreibstil. Das alles wirkt so realistisch, so als wäre das alles wirklich passiert...".

„Oh, äh... Dankeschön, das ist nett von Ihnen. Haben Sie sonst noch ein Anliegen?", antwortete ich zögerlich. Mir hatte noch nie jemand ein solches Kompliment gemacht.

Das Mädchen räusperte sich: „Ähem. Ja, tatsächlich habe ich das. Ich wollte fragen, wie sie das gemacht haben..."
  „Nun ja, also das ist... Ich... Ich achte sehr auf Kontinuität. Und ich versuche, meine Charaktere vielschichtiger zu schreiben, auch wenn ich dadurch manchmal abschweifen muss.", erklärte ich und hoffte, dass das überhaupt irgendeinen Sinn ergab.
„Ah, okay... Also glauben Die nicht wirklich, dass die Regierung ein solches Wesen kennt oder gar besitzt?"
  „Tch, natürlich nicht! Wieso denn auch? Das hier ist alles nur eine Geschichte."
„Oh."

Dann legte sie auf und ging auch nicht mehr an ihr Telefon, als ich versuchte, sie zurückzurufen. Frustriert sah ich aus dem Fenster in die weite Wüste Nevadas, die nur von einer einzigen, rissigen Straße in zwei geteilt wurde. Der Himmel war blau wie immer, wenn er es nicht war, dann war es ein Riesen Spektakel und alles stand für ein paar Sekunden still.
Bis man sich daran erinnerte, dass das Google-Auto auf dem Weg war, dann setzte sich alles doppelt so schnell wieder in Bewegung.

Ich seufzte.

#51: Das Tagebuch von Sam KrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt