Die Fähre || 1

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,,Ja Boss, wir befahren gleich die Fähre."

Ich habe es geschafft, ich bin im Fahrzeug der maskierten Wächter. Dieses Mal jedoch nicht am schlafen, sondern hellwach. Meine Augen waren geschlossen und ich spürte jeden Ruck, welchen das Auto bei jeder Bremsung und jedem Halt, machte. Ich konnte von meiner linken Seite ein Schnarchen wahrnehmen, es war schwer, nicht anfangen zu grinsen. Wieso sind die anderen nicht darauf gekommen? Nicht darauf gekommen, das selbe zu tun wie ich? Ich mein, wir haben das alle schon durch, schon das zweite Mal. Es lief genauso ab, wie beim ersten Mal. Wir bekamen eine Karte mit einem Ort, an den wir kommen sollten, warteten dort bis uns ein großer, schwarzer Van abholte, welcher uns mit Gas betäubte bis wir dann in einem Raum mit verschuldeten Personen kamen.

Ja, ich war verschuldet. Mit insgesamt 275 000 000 verschuldeten Won habe ich viele Menschen abgezogen, mich selbst verloren und mein Leben auf den Kopf gestellt, da blieb mir ja kaum was anderes übrig, als zurück zukommen, es kann ja nicht schlimmer werden. Immerhin würde ich sterben, zwar mit Schulden, aber das würde ich ja eh nicht mehr bemerken. Jedoch könnte ich mit den 46 000 000 000 Won meine Schulden begleichen und ein neues Leben starten. Also wo war der Haken? 

Jetzt war ich erneut in diesem schwarzen Wagen, unbetäubt und mit allen Sinnen beisammen. Mit einem Ruck wurde mir klar, dass wir nun auf die besagte Fähre fahren würden. Wo fuhren wir hin? Das war eine der  Gründe, weshalb ich die Pillen zum wach bleiben, genommen hab.  Wo spielte sich das ganze ab?

Wir kamen langsam zum halt, haben die Fähre völlig bestiegen. ,,Chef, wir sind angekommen."
Das war das letzte, was der maskierte Typ sagte, bevor er das Auto verließ und sich dann schnellen Schrittes entfernte.

Ich wartete einige Minuten lang, bis ich eines meiner Augen leicht öffnete. Es dauerte auch eine Weile, bis mein Auge etwas wahrnehmen konnte, da es schon so dunkel war und die Sitze im Van schwarz waren. Behutsam öffnete ich auch mein zweites Auge. Als ich ins Auto gestiegen bin und so getan habe als würde ich ohnmächtig werden, habe ich versucht, so realistisch wie möglich zu wirken und habe mich deswegen nach rechts gelehnt. Angefangen zu schnarchen habe ich jetzt nicht, übertreiben wollte ich nun auch nicht. Zudem haben das die zwei Personen neben mir übernommen.

Langsam aber sicher raffte ich mich auf, setzte mich gerade hin. Von außen gesehen war das Auto abgedunkelt, dies bedeutete, dass man mich von draußen nicht sehen konnte. Mit den Fingern tastete ich mich zum Fenster und warf einen Blick raus.

Nun sah ich es. Das Wasser, die anderen Vans und die Männer mit den Masken. Ich war wirklich auf einem großen Schiff. Weit und breit sah ich, wenn ich es tat, nur Wasser und schwarze Wagen. Eigentlich hätte ich es mir vorstellen können, immerhin waren wir zuvor auch schon 456 Spieler. Na gut, nachdem die Hälfte gestorben ist, 201. Erst jetzt machte ich mir Gedanken darüber, wie viele zurück gekommen sind. Müssen ja mehrere sein, der Anzahl der Autos nach zu urteilen.

Meine Augen schlitterten gerade über das Dach des Schiffes, als ich schwarze Haare am unteren Rand der Fenster sah. Sofort zuckte ich zusammen und zog meinen Kopf ein. Wer oder was war das? Ich hoffte inständig, das diese Person mich nicht gesehen hat. Sie würde mich sicherlich erschiessen, so wie alle anderen Spieler erschossen wurden. Kühl und Herzlos. Hat er noch gelebt, noch einmal drauf schießen und das so lange, bis er keine Lebenszeichen mehr von sich gegeben hat.

Mein Atem wurde schwerer. Stückweise rückte ich weiter zurück und schloss behutsam meine Augen. Mein Herz raste, als ich mich wieder schlafend gestellt habe. Ich versuchte mich zu beruhigen, meine Atmung zu kontrollieren. Jetzt Mal ehrlich, wer war das? Ich konnte die Haare der Person sehen, es kann niemand mit Maske sein, es sei denn, er möchte gefeuert werden. Lauschend versuchte ich etwas von draußen wahrzunehmen, etwas mitzubekommen. Vielleicht würde die Person einen Mucks abgeben, absichtlich oder unabsichtlich war mir nicht wichtig.

Tatsächlich! Nach einiger Zeit vernahm ich Geräusche von draußen bis sich die Tür öffnete. Wieder stockte mir der Atem und ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Jemand trat ein, öffnete die Tür aber nicht so ruhig wie die Person vorhin. Ich würde schon fast sagen, dass die Tür panisch aufgerissen wurde. Es hörte sich auch so an, als würden zwei Personen in den Wagen gestiegen sein, wechselten aber kein Wort miteinander.

Einige Sekunden später hörte ich, wie jemand anfing schwer zu atmen. Was ging da vor sich? Achtsam setzte ich mich um, damit ich alles um mich herum besser wahrnehmen konnte. Hoffentlich würde ich immernoch schlafend wirken.

,,Ach komm schon." Ein gestresstes, atemsuchendes Zischen erschien von der Vorderbank. Ich konnte es nicht mehr aushalten, ich musste meine Augen öffnen und schauen, was da los ist. Ja, es ist riskant. Ja, es ist dumm und ja, ich werde diese Aktion höchstwahrscheinlich bereuen.

Nur wenige Sekunden, nachdem ich meine Augen ein leichtes Stückchen geöffnet habe, blickte ich in tiefe, schwarze Augen. Sofort begann mein Herz erneut schneller zu pochen, als es das normal tun sollte. Ich suchte schnellstmöglich nach einer Ausrede. ,,Es- Es tut mir so leid, es hat irgendwie nicht gewirkt und ich bin einfach nicht ohnmächtig geworden, als ich das Zeug eingeatmet hab-"
Der Typ vor mir hatte gar keinen roten Anzug an und erst recht keine Maske auf. War das überhaupt erlaubt? Mit einer Handbewegung, versuchte er mich ruhig zu stellen. ,,Ganz ruhig, ich arbeite hier nicht, es ist nicht so wie es aussieht." Ungläubig blickte ich hin und her. ,,Ist es ein Trick? Es ist ein Trick. Bitte! Bitte erschießen Sie mich nicht, ich habe eine Familie und einen Hund." Betelte ich. Eventuell war alles gelogen, aber ich wollte nicht sterben. Nicht jetzt und vorallem nicht so. ,,Bleib nun endlich ruhig! Ich bin kein Angestellter aber ich fliege gleich auf, wenn du nicht endlich still bist." Mit verwirrten Blick und weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. ,,Verzeihung." Schluckte ich es nur so hinunter. Er scheint bemerkt zu haben, dass ich verängstigt bin, denn er atmete nur tief ein und aus bevor er erneut zu sprechen ansetzte. ,,Nein, es tut mir leid, ich habe einfach nicht damit gerechnet." Er blickte sich vorsichtig um. ,,Naja, ich war noch nie hier, somit weiß ich nicht, womit ich gerechnet habe, aber nicht mit so jemanden wie mit dir."

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Heyy,
dies ist meine erste Story und es würde mich wirklich freuen, wenn jemand ernsthafte Kritik angeben würde!😩 Ich kann sagen, es hat mir Spaß bereitet, dieses Kapitel zu schreiben, also hoffe ich, euch macht es Spaß diese Geschichte zu lesen.

Dies wird keine Gesichte in der sie in dem 3. Kapitel zusammen kommen!! Ich lass mir Zeit und will es nicht zu schnell angehen lassen.

Nur als Info nebenbei!!

Lg Manjan4

let us live together - Joon-Ho ff [squid game]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt