Nun lief ich mit den Kopf auf den Boden gerichtet durch das labyrinthartige Treppenhaus. Trotz des ersten Spieles hat es mich verstört, die Toten zu sehen. Die Bilder kamen immer und immer wieder hoch. Wie der Mann leblos auf dieser Rutsche runtergerutscht ist, dabei eine endlos lange Spur von Blut hinter sich herzog. Das Blut, welches eine Frau spuckte und das Loch in den Köpfen jedermanns...
Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen, den Wachmann hinter mir bemerkte ich kaum, bis er mich ansprach. ,,219" Ruhig hob ich meinen Kopf an und wollte mich gerade ihm widmeten, als mir jemand schreiend entgegenkam. Es war ein mittelaltiger Mann, sein Schrei war laut und hielt lange an, seine Augen tränten. Abrupt blieb ich stehen, der Wachmann hinter mir tat dies auch. Als er realisierte, dass hinter mir ein Wachmann stand, hielt er seine Hände schützend vor seinen Oberkörper und fing mir zitternder Stimme an zu flüstern.
,,Bitte, ich bitte Sie, töten Sie mich nicht." Er nahm die Hände zusammen und ging in die Knie, wo er weiterhin unter Tränen bettelte. Was war hier los? Wieso war er ohne Wachmann hier in diesem Gang?
Als er bemerkte, dass der Wächter hinter mir nichts unternahm, stand er auf und packte meine Hände. Seine Hände fühlten sich rau an, als hätte er sein bisheriges Leben nur auf dem Bau verbracht. ,,Helf du mir, bitte." Mit Furcht und unbeschreiblicher Angst blickte er mir in die Augen. Er zog das letzte Wort in die Länge, schüttelte dabei leicht meine Hände.
Verwirrt drehte ich meinen Kopf zum Wächter. Weshalb machte der Mann im Anzug nichts? Musste er ihm nicht irgendeine Anweisung geben?
Nicht eine Sekunde vergang, als er seinem Blick einem lauten Geräusch widmete, welches auch meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein weiterer Wachmann kam aus der Tür gerannt, sah so aus, als würde er nach etwas suchen. Es war jedoch nicht irgendein, sondern die Wache mit dem Quadrat auf der Maske höchstpersönlich. Als seine Augen auf den Herren neben mir fielen und er ein lautes. ,,Bleib stehen!" schrie, wusste ich, irgendwas ist hier falsch. Der Mann ließ meine Hände sofort loß und hob sie über seinen Kopf. Sein Körper kreiste sich zur linken Seite, somit war er genau zum Wächter gekehrt. Plötzlich fing er an zu betteln doch ehe er sich versah, richtete der Wachmann unverzüglich seine Waffe, welche gößer war als die, die seine Arbeiter am Mann hatten, und schoss ohne Vorwarnung auf ihn ein. Insgesamt waren es 4 Schüsse die auf ihn eingingen, da der Wachmann nicht sofort seinen Kopf oder sein Herz traf.
Ich wollte schreien. Einfach nur schreien, als ich sein Blut an mir zu kleben hatte. Der Tote verlor das Bewusstsein, fiel ohne weiteres rückwärts über das Geländer und ab dort ist er wahrscheinlich mehrere Male irgendwo angestoßen. Dies konnte ich aber nicht sehen, da ich in einer Art Schockzustand gefangen war, nichts tun und vorallem nichts sagen konnte.
Fassungslos starrte ich die rote Substanz an meiner zitternden Hand an und konnte nicht glauben, was ich da ebend gesehen habe. Ich nahm die Hände bei Seite und sah etwas, was mich noch mehr erschütterte. Das Blut befand sich überall. An meinem Anzug, meinen Schuhen und meinen Händen.
Der Wächter rief seinem Unterem von oben nur zu. ,,Bring sie ins Bad, dort kann sie es sich im Gesicht abwaschen." Ungläubig schaute ich zu ihm hoch, konnte immernoch nicht ganz realisieren, was hier gerade passiert war. Es war in meinem Gesicht? Das Blut eines fremden Mannes, welcher soebend vor meinen Augen erschossen wurde, befand sich in meinem Gesicht?
Sang-Woo hatte recht, ich hätte da bleiben sollen, wo ich war und nicht hierher zurück kehren sollen.
,,Na los, gehen Sie schon, ich muss zurück in die Halle." Der Typ hinter mir reagierte nach einiger Zeit und schob mich vor sich her. Immernoch voller Schrecken wusste ich nicht, woran ich denken soll und starrte nur in die Leere, nahm nichts mehr richtig wahr.
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let us live together - Joon-Ho ff [squid game]
Fanfiction❗️Vorerst pausiert wegen schulstress, neue Kapitel kommen wahrscheinlich erst mitte Dezember ❗️ - ,,Wie kommen wir hier raus? Wieso haben sie uns nicht umgebracht?" In Panik und unter Schock lief ich schnellen Schrittes durch den Raum, streifte mein...