You're always in my mind.

1) Ankunft.

Ich saß jetzt schon seit einer gefühlten Ewigkeit im Zug und fuhr nach Köln. Ich war mir immer noch unsicher, ob ich wirklich nach Köln wollte, aber mittlerweile war es schon zu spät um noch einen Rückzieher machen zu können. Gelangweilt ließ ich mich wieder in meinen Sitz fallen und sah aus dem Fenster. Ich lehnte meinen Kopf gegen das Fenster, nahm mein Handy wieder aus meiner Handtasche und öffnete WhatsApp wieder. Während ich jedem meiner Freunde antwortete, stellte ich meine Musik aus und zog meine Kopfhörer raus, sonst hätte ich diesen Bahnhof noch verpasst. Ja, ich verpasse Stationen, beim Zugfahren. Das ist bestimmt jedem mal passiert. Nein? Okay, egal.
Ich sah wieder aus dem Fenster raus und beobachtete die 'Welt', wie sie an mir vorbei zog. Ich liebte es mit dem Zug zu fahren, auch wenn ich dabei nie schlafen konnte, egal wie lang die Fahrt war. Ich konnte auch im Bus und im Auto nicht schlafen, was mir oft zum Verhängnis wurde. Einmal, das war in der 11ten Klasse, da sind wir 18 Stunden über die Nacht nach Italien runter gefahren und ich war eine der einzigen, die nicht geschlafen haben. Da ich keinen Auslandsvertrag hatte, konnte ich schon nach 7 Stunden nicht mehr ins Internet und mein Akku war auch nicht grade der beste. Also saß ich dann 18 Stunden lang da und habe mich gelangweilt.
Genau so wie jetzt. Okay, ich fuhr noch keine 18 Stunden, aber labgweilen tat ich mich genau so wie vor einem Jahr.
Ich setzte mich wieder auf und strich mir durch meine braunen Haare. Apropos Haare. Grade fiel mir auf, dass ich überhaupt keine Ähnlichkeiten mit Simon habe. Oder? Naja, ich habe genauso wie er braune Augen, obwohl meine auch eher ins grün gehen. Dann habe ich braune Haare und keine roten. Sommersprossen hatte ich mur leichte, was aber ehrlich nicht gut aussah. Und vom Charakter waren wir uns auch nicht besonders ähnlich, aber naja. Wir hatten den gleichen Nachnamen. Okay, der Name passte auch nicht besonders gut zu meinem Vornamen. Mila. Und dann der Nachname. Nicht. Cool. Mila Wiefels.
Nein, einfach nein.
Ich wischte mir über mein Gesicht und stand auf, als die monotone 'Frauenstimme' aus den Lautsprechern mir mitteilte, dass wir in Kürze den Hauptbahnhof Köln erreichen würden. Müde, aber trotzdem erleichtert stand ich auf und nahm meine Handtasche, bevor ich schonmal zur Tür ging. Ja, viel hatte ich nicht mit, aber ich würde sowieso sehr viel shoppen gehen, da das hier wie ein Neuanfang für mich war. Neuer Style, neue Freunde, neue Umgebung.
Die Türen der Bahn öffneten sich und ich verließ Die Bahn. Auf den Bahnhof sah ich mich kurz um und erblickte kurze Zeit später die Dreads meines Cousins. Ich hatte ehrlich gedacht, dass hier mehr los ist, als die paar Leutchen, die hier rumliefen. Aber auf der anderen Seite war das super, da ich so inruhe mit Simon zu ihm gehen könnte, ohne en spontanes Fantreffen am Bahnhof.
Grinsend lief ich auf meinen Cousin zu und schloss ihn in die Arme, als ich vor ihm stand. Er hat mir gefehlt und ich war froh jetzt erstmal wieder bei ihm zusein, auch wenn es nur vorübergehend sein wird, bis ich zumindest eine eigene Wohnung habe.

" hallo, kleine.. " grinste Simon mich an und piekste mir in den Bauch. Ich quietschte leicht auf. " ich bin nicht klein" schmollte ich leicht, als wir zum Auto liefen. "Oh doch. " grinsend schloss er das Auto auf. Wir beide setzten uns hin und er fuhr zu seiner Wohnung. "du schläfst erstmal auf der Couch, okay? " ich nickte und sah aus dem Fenster. "Ich mag Köln.. " sagte ich, während ich aus dem Fenster sah und Simon parkte. " glaub mir, du wirst es nich viel mehr mögen, wenn du ein bisschen mehr gesehen hast. " Simon stieg aus und ich tat es ihm gleich. "Ich glaube auch. " er schloss das Auto ab und wir beide liefen in seine Wohnung.
" hübsch hast du's hier. " grinste ich und legte meine Tasche und meine Jacke auf die Couch. Simon grinste mich an und holte mir eine Fritzcola aus dem Kühlschrank. "Achso, ich lebe mittlerweile vegan. Das heißt, du wirst hier kein Fleisch und sowas finden, stört dich das?" "Nein, is ok. " ich setzte mich auf die Couch und sah ihn an. " danke, dass ich hier bleiben darf. " er lächelte. "Kein Problem. Du kannst gerne so lange bleiben, wie du willst. " wir beide lächelten uns an. " aber zuerst muss ich dir ein paar Leute vorstellen. " sagte er und ich stand wieder auf. "heute? Geht das nicht auch morgen?" Fragte ich, während ich ihn mit großen Augen ansah und meine Unterlippe eim wenig nach vorne schob. " natürlich geht das. Leg du dich erstmal hin und Schlaf dich aus, ich gehe noch ein wenig aufnehmen, okay? Wenn was ist, du weißt wo du mich findest. " sagte er; kam auf mich zu und küsste mich auf die Stirn, bevor er in sein "Arbeitszimmer'' ging.
Im Bad zog ich mich um, machte meine Haare zu einem unordentlichen Dutt, schminkte mich ab und putzte mir die Zähne. Ich lief durch die Wohnung und legte mich wieder auf die viel zu große Couch im Wohnzimmer. Ich kuschelte mich in die riesige Decke ein und schloss die Augen. Hoffentlich wird es hier genau so cool, wie ich es mir vorgestellt hatte.