Kapitel 54

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Elias und Lynn waren mittlerweile in seinem vorrübergehenden Zimmer. Ihm plagte ein beklemmendes Gefühl. Er ließ es sich nicht anmerken, doch seitdem er bemerkt hatte, wie sein Gefährte mit dem fremden Alpha verschwunden ist, lag ein Druck auf seiner Brust. Er wusste nicht, ob es allein von seinem Verdacht, was die beide gerade machten, entstand, oder weil er recht hatte. So gut es ging vertrieb er den Gedanken aus seinen Kopf. Selbst wenn er recht hat, kann er dagegen nichts machen. Es ist Vincents Entscheidung. Trotzdem hoffte er, dass er nicht recht hatte.

Lynn erzählte ihm gerade etwas, als sich auf einmal sein Körper verkrampfte. Von den Schmerz in seine Muskeln überrascht wurde ihm kurz schwarz vor Augen und er musste sich festhalten, um nicht umzuknicken. Wegen den starken Schmerz krümmte er sich zusammen. Er atmete hektisch. In seinen Ohren rauschte es und er hörte nur noch ein lautes Piepsen.
Es war als würde sein Kreislauf sich weigern zu funktionieren. Seine Puls schwankte stark und ihm wurde schwindlig.
Seine Muskeln verkrampften am ganzen Körper. Seine Beine konnten ihn gerade so noch halten.

>>Fuck<<, fluchte er.

Überfordert fragte die Beta, was los ist. Elias konnte nicht antworten, da er anfing zu Husten und er begann zu zittern. Lynn drückte ihn auf das Bett. >>Versuch dich zu beruhigen. <<

So schnell die Welle an Schmerzen da war, ebbte sie auch schon wieder ab. Der Körper des Alphas entspannte sich wieder und er konnte wieder ruhig atmen. Wenige Momente später klopfte an der Tür.

>>Gerade schlecht<<, sagte Lynn. Sie war mit der Situation überfordert. Sie hatte nie mitbekommen, wenn Elias in den letzten Jahren Schmerzen wegen Vincent hatte.

>>Komm rein<<, meint Elias, der seinen Gefährten riechen könnte. Er kannte das Gefühl, welches gerade seinen Körper lahm gelegt hat. Auch wenn es nie so stark gewesen war, aber dafür war er gewohnt, das es viel länger anhält.

Die Tür wurde aufgestoßen. Felix trug Vincent auf den Armen, der auf seine Hände starrte. Der Omega war nach wie vor nackt. Nur die um ihn gewickelte Decke bedeckte seinen Körper. Felix hatte sich nur eine Hose angezogen. Der Alpha setzte Vincent auf dem Bett ab. Bei dem Anblick der beiden verstand jetzt auch die Beta, was los war.

>>Wir sollten wohl gehen<<, meinte sie zu Felix, der nickte.

Die Tür fiel hinter ihnen in das Schloss. Jetzt waren die beiden Gefährten allein. Eine unangenehme Stille breitete sich im Zimmer aus. Elias linste zu Vincent. Er hatte mit seiner Vermutung voll ins Schwarze getroffen, wenn er ihn ansah. Man erkannte, dass Vincent nichts unter der Decke trug und dass der sonst so selbstsichere Omega jetzt schweigend auf den Boden starrte, sprach Bände.

Elias nahm Vincents Tasche und zog ein Shirt, eine Boxershorts und eine kurze Jogginghose heraus.

>>Hier, zieh dir was an. << Er gab seinen Gefährten die Sachen und drehte sich dann weg, dass sich dieser anziehen konnte.

Hinter seinen Rücken raschelte der Stoff und dann war es wieder still. Elias wollte fragen, ob er sich wieder umdrehen darf, als ein Schluchzen die Stille durchbrach. Er drehte sich schnell wieder um. Vincent hat sein Gesicht in den Händen vergraben und weinte.

>>Hey, ist alles gut. Du musst nicht weinen. << Vincent so zu sehen, brach ihm das Herz.

>>Nichts ist gut. Ich bin ein furchtbarer Gefährte <<, schluchzte er.
>>Nein, das bist du nicht! <<
Vincent schüttelte nur den Kopf. Er sah Elias immer noch nicht an und versteckte sein Gesicht in seinen Händen. Er zog seine Knie an und krümmte sich etwas zusammen, als sich das Weinen zu einem Heulkrampf entwickelte.

Ein Alpha zum DavonlaufenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt