Das Qualifikationsrennen

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Lola hatte am nächsten Morgen ein wichtiges Qualifikationsrennen. Mit Aufschlagen ihrer Augen musste sie jedoch entsetzt feststellen: dass sie verschlafen hatte. Sie lag noch unter ihrer Decke - und draußen war es bereits taghell.

Eilig sprang sie aus dem Bett und stürmte ins Badezimmer. Es war Sonntag - und heute fand die Vorauswahl zur deutschen Meisterschaft statt.

Ihre Mom war im Wohnzimmer - sie hörte das Klackern der Laptoptastatur und roch den Kaffeeduft der sich von unten im ganzen Haus verteilte.

"Bist du das Schätzchen?" rief Anke gut gelaunt nach oben.

"Ja, wer denn sonst", fauchte Lola leise vor sich hin.

"Warum hast du mich nicht geweckt", rief sie stattdessen laut. "Ich hab doch heute meinen Wettbewerb."

"Das hast du mir gar nicht gesagt, Schätzchen", rechtfertigte sich Anke mit dieser treudoofen Stimmlage. Es war diese Stimme die sie immer dann aufsetzte, wenn sie etwas nicht großartig betraf. Und natürlich hatte Lola ihrer Mom vom Wettbewerb erzählt - aber wahrscheinlich hatte ihre Mom das alles wieder vergessen - wie sonst auch.

Das Klackern der Laptoptastatur ging unterdessen unbeirrt weiter.

Lola lief die Stufen hinunter um ihr die Meinung zu geigen. Ihre Mom saß am Schreibtisch und starrte auf den Bildschirm während sie vor sich hin tippte - vor ihr, der riesige Blumenstrauß den ihr ihr Verlobter geschenkt hatte.

Lola überlegte kurz, ob es Sinn machte mit ihr zu streiten - sie schüttelte den Kopf und eilte wieder nach oben.

"Vielleicht kann dich Thorsten noch schnell zur Halle fahren?" hörte sie Anke sagen.

Lola schlug eiligst die Badezimmertür hinter sich zu.

Schnell in den Badeanzug rein - wenn sie sich schnell fertig umzog und gleich aus dem Haus ging, würde es vielleicht gerade noch so reichen.

Sie schlüpfte aus ihrem Slip und stieg in den türkisfarbenen Einteiler, der da auf einem Haken neben der Dusche hing.

Dann zog sie sich das Oberteil aus - auf einmal ging die Tür auf - und Thorsten kam ins Bad.

"Scheiße, kannst du nicht anklopfen", schimpfte Lola und bedeckte ihre Brüste mit dem Oberteil.

Thorsten zeigte sich zunächst überrascht - dann lächelte er verschmitzt - und ließ die Tür zufallen.

"Was ist los mit dir?" fragte sie ihn entsetzt. Er war in letzter Zeit so anders. Seitdem sie wusste, dass er irgendwas verbarg kam er ihr seltsam vor. So als ob er wüsste, dass sie etwas wüsste - oder zumindest etwas ahnte.

"Ich soll dich schnell zur Schwimmhalle fahren hat deine Mom gesagt", sagte er und angelte sich, vorbei an Lola, die immer noch reglos schockiert neben dem Waschbecken stand, seine Zahnbürste und begann sich unbekümmert die Zähne zu putzen.

"Außerdem gibt es da nichts was ich noch nicht gesehen habe, Süße..."

Da war es schon wieder, dieses Machohafte, das er in letzter Zeit so an den Tag legte. Er nannte sie "Süße". Das war so verdammt degradierend für jede Frau.

"Du bist wirklich ...", sagte Lola wütend. Sie war wirklich auf hundertachtzig. Aber Thorsten lächelte das ganze einfach nur weg.

Sie brachte den Satz nicht zu Ende.

Sie schüttelte den Kopf und schluckte ihren Ärger runter. Dann schaute sie auf die Wanduhr, die über dem Waschbecken hing.

Nicht mehr viel Zeit - aber wenn Thorsten sie fuhr, würde es noch reichen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 22, 2021 ⏰

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