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Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich ins Wohnzimmer, wo ich Bekah und Jay traf, die miteinander spielten. Ich lehnte mich gegen die Wand und sah ihnen lächelnd zu. Ich spürte von hinten eine Hand auf meiner Schulter. "Kann ich kurz mit dir sprechen?", hörte ich Niks Stimme in mein Ohr flüstern. Ich drehte mich um und folgte ihm ins Atelier. Er schloss die Tür hinter uns. Ich sah ihn an. "Okay Mary. Hör mir zu", fing er an. "Ich will dir dir jetzt etwas sagen. Damals, als wir uns das erste Mal begegnet sind, da mochte ich dich nicht. Ich ließ mich von all den Vorurteilen gegen dich leiten. Doch als du bei uns einzogst, habe ich dich kennengelernt. Du bist nicht so,  wie sie es gesagt haben. Du bist etwas Besonderes und das habe ich schnell gemerkt. Ich begann Gefühle für dich zu entwickeln, doch du warst so glücklich mit Elijah. Und das scheint ihr ja noch immer zu sein. Ich gönn euch das von Herzen. Elijah lässt nicht viele an sich ran und er hat es sich verdient, nach seiner Trennung wieder lieben zu können. Ich wollte eure Liebe nie zerstören. Und das werde ich auch nie tun. Ich bin einfach unfassbar froh, dass ich dich als meine beste Freundin habe, Mary", sagte er und ich sah ihn an. Ich hatte nie gewusst, dass er Gefühle für mich hatte. Er hatte Tränen in den Augen und ich auch. Ich stürmte auf ihn zu und umarmte ihn. Wir standen dort Arm in Arm und weinten beide. "Nik es tut mir so leid", schluchzte ich. "Es ist okay Mary. Du hast es verdient, mit Elijah glücklich zu sein, wir bleiben schließlich Freunde. Das ist mir wichtiger als eine Beziehung mit irgendwem", sagte er weinend. Ich krallte mich noch fester an ihn. "Wenn was ist, kannst du immer zu mir kommen, ich bin für dich da", sagte er und schien sich langsam wieder beruhigt zu haben. "Danke Nik", sagte ich ehrlich. Wir ließen von einander ab und sahen uns in unsere verweinten Augen. "Danke für deine Ehrlichkeit, Nik", sagte ich und entlockte ihm damit ein Lächeln. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und lächelte zurück. Dann gingen wir aus dem Atelier heraus und ich verschwand ins Zimmer. Ich setzte mich aufs Bett und schaute aus dem Fenster. Nik stand also auf mich. Es war ein komisches Gefühl, das zu wissen, doch ich war froh, dass er so ehrlich zu mir war. Die Tür öffnete sich und ich hörte an den Schritten, dass es Elijah war. Ich saß mit dem Rücken zu ihm. "Hey, alles in Ordnung?", fragte er dann. "Ja, alles gut", antwortete ich, drehte mich zu ihm und lächelte. "Du hast geweint", stellte er fest und kam zu mir. Er nahm mich in den Arm. "Möchtest du reden?", fragte er mich dann, doch ich schüttelte den Kopf. "Danke Elijah, aber das sind nicht einmal unbedingt Tränen der Trauer", sagte ich und lächelte. Ich war so müde und kaputt von diesem Tag, dass ich jetzt eigentlich nur noch ins Bett wollte, was ich dann auch tat.

Bullied Girl IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt