Ich wache ängstlich, mit Schmerzen in der Lunge und in meinem trockenen Hals auf. Kratzer am besagten Hals, so wie Würgemale spiegeln sich an meinem Hals wider. Meine Zeit ist noch nicht gekommen, denn ich lebe. Das würde sich jedoch schnell, viel zu schnell, ändern. Ein Grinsen im Spiegelbild- die braunen lockigen Haare.
Rückblick 14 Stunden zuvor:
Ich spüre wie mein Herzschlag immer schneller -steigend-rasend-verzweifelt- in meinem Brustkorb schlägt. Was bleibt ist der Ohrwurm Vivaldis, ein kleiner Trost und zugleich ein Fluch. Keine negativen Assoziationen, keine negativen Assoziationen, keine ne... Jemand drückt auf den Pausenknopf. In meinem Kopf befindet sich Stille.
Ich liege in der Badewanne, genieße meinen Badeschaum und zugleich meinen Badewein- wie immer- Chardonnay. Es riecht nach Moschus und schwarzer Vanille. Ich lasse den Tag revue passieren und mache mir Gedanken darüber; was ich morgen anziehen könnte. Meine schwarze Chiffon Hose, meine beige-goldene Bluse und passenden Schmuck aus Paris. Plötzlich, ganz ohne Vorwarnung wurde es dunkel in meinen Gedanken. Als hätte man mir den Sinn des Lebens geraubt, gestohlen und entwendet. Ich blicke in den Abgrund hinunter und sehe nichts außer die hässliche Wahrheit. Wieder verschlingen mich meine Erinnerungen an grausame Taten, an grausames Vergangenes.
Ich bin kein guter Mensch.
Behutsam und in aller Ruhe lehne ich mich zurück an das Ende der Badewanne, starre an die weiße Fließen-Wand und tauche meinen Kopf langsam in die voll befüllte Badewanne. Ich bin ruhig, entschlossen und fest überzeugt. Mein Blick scheint leer und unbeholfen. Sinnlos. Der Schaum hat sich fast komplett in Luft aufgelöst. So wie ich. Eine letzte Träne läuft über meine zartrosa Wangen- die Träne des Abschieds an ein grausames Leben und grausame Taten. Bis wir uns wieder sehen- Liebe des Lebens.Anfangs halte ich die Luft an- unter Wasser sind Geräusche gedämpft- so kann ich die Ruhe vor dem Sturm genießen. Meine braunen, etwas lockigen Haare sehen im Wasser atemberaubend schön aus, ich beobachte sie eine Weile. Dann merke ich wie die Luft knapp wird. Die Stimmen werden leiser, Vivaldi lauter. Unter Wasser atmen ist eine Kunst, die wir Menschen nur für einige Minuten ausüben,eher aushalten, bevor wir an Atemnot ersticken oder ertrinken. Ich hatte immer Angst vor dem Sterben, vor dem Tod. Jetzt nicht mehr. Jetzt besiegte die Angst vor dem Leben. Jemand sagte einmal:" Es ist schwierig zu leben, jedoch nicht zu sterben." Weise Worte.
Ich merke, wie das Wasser in meine Lungen dringt, wie mein Kopf sich wehrt aber mein Herz schweigt. Ich merke die Ohnmacht die droht und die Erleichterung als ich meinen letzten Atemzug mache und nichts mehr spüre. Frei.Ich hoffe, er wird es verstehen, ich hoffe er wird es verkraften, ich hoffe er findet die Wahrheit. Bis wir uns wieder sehen- Liebe des Lebens.
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Schachmatt- Diesmal gibt es keinen Retter.
Mystery / ThrillerIch schreie, ich laufe, ich renne - atme. Die Luft wird immer weniger, die Rosen haben aufgehört zu blühen. Schwarz. Schachmatt. Totales Chaos, keinen Durchblick. Diesmal gibt es keinen Retter, diesmal nicht. Die Hoffnung in meinen Augen verblasst u...