Prolog

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Kayla

»Danke, dass Sie mich direkt reinlassen, Mrs Larsson«, lächelte ich seine Mutter gutgelaunt an. Nach einigen Minuten, in denen wir uns unterhielten und sie mir etwas zu trinken anbot, was ich dankend ablehnte, lief ich die Treppen nach oben, um in sein Zimmer zu gelangen. Ich hatte ihm extra nicht geschrieben, dass ich vorbeikommen wollte, weil es eine Überraschung werden sollte.

Am Ende des Flures öffnete ich leise die Türe und wollte einen Überraschungsangriff auf meinen Freund starten. Jedoch bekam ich keinen Ton mehr heraus und blieb abrupt stehen, als ich sah, was sich vor mir abspielte.

Vollkommen geschockt schlug ich meine Hand auf meinen Mund.

Mein Freund lag in seinem Bett. Nackt. Unter ihm ein Mädchen, welches ich nicht kannte. Sie, ebenfalls nackt. Er merkte gar nicht, dass sie nicht mehr alleine waren. Ich glaubte zu träumen. In Büchern oder Filmen wäre man jetzt aufgewacht und hätte seinen Freund schlafend neben sich gesehen. Ich nicht. Ich wachte nicht auf. Dabei hatte ich es so sehr gehofft.

Mein Ausblick auf die beiden war nahezu perfekt. Ich sah, wie mein Freund ihren Körper in Besitz nahm und dieses Mädchen leidenschaftlich küsste. Sah sie, wie sie ihn stöhnend an sich zog. Und dann war da noch ich, wie ich ihm Türrahmen stand und ihnen, weiß Gott wie lange, zusah.

Ich hatte den Geschmack von Salz auf meiner Zunge und darüber hinaus brannten meine Augen, wie feuer. Bei dem Anblick, der sich mir bot brach mein Herz ein weiteres Mal. Ich wollte einfach weg gehen. Weg von ihm. Von meinem – jetzt Ex - Freund, der mich gerade vor meinen Augen betrog. Nicht zum ersten Mal.

»S-Sam?«, rang ich nach Atem und konnte nicht glauben, was hier passierte. Er musste das Entsetzen und den Schmerz in meiner Stimme hören.

Die sexuell aufgeladene Blase der beiden platze so abrupt, dass sie stark zusammenzuckten. Sam spannte sich augenblicklich an und murmelte noch „fuck", bevor er sich von dem Mädchen löste.

Er stand schließlich vor mir und sah mich an. Beide hielten es nicht für nötig, sich etwas überzuziehen. Nicht mal die Decke.

Mein Blick streifte die nackte Blondine in dem Bett meines Freundes. Ihre Augen funkelten mich so lüstern an, dass ich Angst bekam, sie würde es mit Sam und mir gleichzeitig treiben wollen. Dieser Gedanke kam mir so absurd vor, dass ich ironischerweise auflachen musste.

»Samuel?!«, ich war enttäuscht, einfach nur enttäuscht. Ich hätte wissen müssen, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Ich hatte ein so unerträgliches Ziehen in der Brust, dass ich dachte, ich müsse gleich sterben. Ich fühlte mich, als wäre mein Leben kurz vor dem Untergang.

»Ist das jetzt dein Ernst?« Er sah mich an. Nicht betroffen, nicht schuldig. Nur genervt.

»Ist das wirklich dein Ernst?! Bist du so wieder so tief gesunken, wirklich?«, erhob ich meine Stimme. »Fickst dich wieder durch die Weltgeschichte obwohl du eine Freundin hast oder was!?«

Sam schwieg. Ich wartete darauf, dass er etwas sagte oder tat. Dass er versuchte, unsere Beziehung zu retten, aber nichts geschah.

»Du hast gesagt, du tust mir das alles nicht noch einmal an!«, fauchte ich, komplett überfordert mit der Situation. »Du hast es versprochen verdammt! Du hast gesagt 'Du und ich bis ans Ende'.«

Es liefen immer mehr Tränen meine Wangen runter. In diesem Moment realisierte ich, dass ich meinen Freund, meine große Liebe, schon vor langer Zeit verloren hatte.

»Du hast gesagt du liebst mich! Du willst mich nicht verlieren, ich wäre viel zu wertvoll für dich!«

Er schwieg immer noch. Ich lief auf seinen Schreibtisch zu, nahm ein Bild von uns beiden in die Hand und hielt es ihm hin. Als ich in seine Augen Blickte, sah ich keinen Funken Reue. Wie konnte ein Mensch nur so kalt sein.

»Da, siehst du das?«, flüsterte ich. Wir beide, eng umschlungen am Strand. Man konnte meine Augen vor Glück strahlen sehen.

Mein Herz tat so unglaublich weh. Meine Tränen wurden immer mehr und ließen meine Sicht verschwimmen.

»Das hast du alles kaputt gemacht«, schrie ich das Arschloch, das ich liebte an und warf den Bilderrahmen mit meiner ganzen Wut und Trauer gegen die Wand.

In dem Moment, in dem das Glas brach, brach mein Herz ein weiteres Mal.

In dem Moment, in dem das Glas brach, brach mein Herz ein weiteres Mal

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 21, 2023 ⏰

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