Sonntagmorgen
Hannelore
Auf Zehenspitzen schlich ich durch die Wohnung und warf einen Blick ins Wohnzimmer, wo ich meine junge Nachbarin noch schlafend vorfand.
Lächelnd schloß ich leise die Tür und ging in die Küche um mich um unser Frühstück zu kümmern.
Gerade als ich den Kaffee einschenkte, erschien eine völlig schlaftrunkene Leo und plumpste auf ihren Lieblingsstuhl am Fenster.
"Ein wahrer Sonnenschein...!" grinste mich Elvira an und ich betrachtete schmunzelnd die gähnende junge Frau, die mit fast geschlossenen Augen nach ihrer Kaffeetasse tastete.
Ein wenig wehmütig, dachte ich an eine andere Person, die Morgens genauso schwer in die Gänge kam und seufzte.Leo
Nach einem gemütlichen Frühstück mit den Scherer-Schwestern, stieg ich mit leicht beklommenem Gemüt die Treppe zu unserer Wohnung hoch und blieb schließlich mit schwitzigen Händen und angehaltenem Atem vor unserer Wohnungstür stehen.
Was beziehungsweise wen und vor allem.....wie.....würde mich erwarten, wenn ich gleich die Wohnung betreten würde..???Ich holte noch einmal tief Luft, sperrte auf und trat ein.
Alles ruhig so weit....!
Weder ein extra Paar Schuhe oder Jacke an der Gaderobe zu sehen.....!
Sehr schön!!
Wobei vielleicht lagen seine Klamotten ja auch einfach nur in Sam's Zimmer.Ich schlug mir gedanklich mit der flachen Hand gegen die Stirn und schlich weiter...
"Guten morgen Leonarda...."
vor Schreck machte ich einen Satz, in die Höhe, der annähernd Olympianorm für Hochsprung erfüllte.
"Oh....ähhhh....gut...guten morgen Sam...!"
begrüßte ich meinen mich angrinsenden Mitbewohner und Freund.
"Geht es.....dir....ähh....bist du ok?" fragte ich vorsichtig und quietschte im nächsten Moment überrascht auf,....als mich Sam in seine Arme schloß und fröhlich umherschwenkte.
"Ich fühle mich ausgezeichnet, alle meine physiologischen Werte befinden sich innerhalb der vorgesehenen Parameter und ich habe großen Hunger!"
ich lachte erleichtert und fing, nachdem mich Sam wieder abgesetzt hatte, damit an....Pancakes in Kompaniestärke zu backen.
"Stell dir vor Leonarda, discipi ratio Christian Senger möchte noch öfter mit mir körperliche Freuden teilen.....!"
schmunzelnd häufte ich vier Pancakes auf seinen Teller...."Das ist doch toll, Sam.....das freut mich für dich......wirklich. Du sag mal,....wo ist er denn eigentlich....?"
Sam verschlang gierig sein Frühstück und blickte mich mit großen, neugierigen Augen an.
"Er sagte er müsse nachhause gehen um wieder zu Kräften zu kommen,....er war der Meinung.....ich hätte ihn ausgesaugt,...dabei habe ich.......!"
Ohhhhh bitte nicht.....flehte ich innerlich und schob ihm sicherheitshalber einen weiteren Pancake in den Mund.
Es gab auch so etwas wie zuviel Information.
Und wie bereits erwähnt, war mein Bedarf an männlicher Erotik für alle Zeit,...mehr als ausreichend gedeckt.Die für mich wichtigste Information, nämlich das es Sam gut ging und er glücklich war,...hatte ich ja schon bekommen....und ich fühlte mich unendlich erleichtert.
"Du magst Christian....oder Sam?"
der angesprochene blickte kurz zu mir und lächelte...
"Ja Leonarda....das tue ich....! Er ist wie ein Stück Schokoladenkuchen!"
ich grinste...
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Die Fremde im Zug BAND 9
RomanceSal beobachtet für ihr Leben gerne Menschen und erfindet Geschichten für diese....bis sie, Sie im Zug sieht und nach wochenlangem Hadern auf Sie zugeht