Pov Gon:
,,Ich darf dir jetzt noch die Aufgabe stellen!" Erinnere ich Killua frech grinsend. Er rollt mit den Augen.
,,Dann raus damit und wehe ich blamier mich vor allen!" warnt er mich.
Ich überlege wie ich es am besten formulieren soll, ehe ich mich ihm nähere.
Hinter vorgehaltener Hand flüstere ich ihm ins Ohr:
,,Küss mich."Erschrocken weicht er zurück.
,,Spinnst du? Bestimmt nicht!"
Ich hatte schon mit sowas ähnlichem gerechnet, trotzdem verletzt mich seine abneigende Reaktion.
,,DU wolltest doch wetten, also halt dich auch an die Bedingung!" Erwiedere ich möglichst gechillt. Er murrt etwas vor sich hin und sieht zu Boden.
,,Na gut, aber nicht hier!"Er gibt sich geschlagen! Wie gern ich jetzt losgejubelt hätte!
Stattdessen lächle ich triumphierend und bedeute ihm mit einem Handwinken mir zu folgen.Langsam gehe ich durch die vielen Büsche. Der Garten ist grösser als man vermutet, fast schon ein Park. Die Wege sind gesäumt von einer Hecke, die schon lange keine Schere mehr gesehen zu haben scheint, überall wachsen die verschiedensten Pflanzen und Büsche, sodass er ziemlich verwildert wirkt.
Von der Terrasse aus kann man gerade mal einen Viertel der Gesamtfläche überblicken, denn der Rest wird von Büschen, Bäumen, Gestrüpp und der Halloweendeko verdeckt. Zudem ist es mittlerweile tiefste Nacht, was die Sichtweite nicht grade vergrössert.Ich quetsche mich, mit Killua im Schlepptau, durch eine Lücke in der Hecke, vorsichtig darauf bedacht, weder zu schnell noch zu langsam zu gehen, in den hintersten Teil des Gartens. Neben einer, mit Moos und Efeu überwucherten Mauer bleibe ich stehen. Ein paar Bäume stehen fast wie Wächter um uns herum. Der Rasen ist voller Unkraut und die Halme sind so lang, dass sie umgeknickt sind.
Hier war bestimmt schon lange niemand mehr, der gestutzt und gepflegt hat. Die Party hört man auch kaum noch, was meine Angst, dass uns Jemand beobachten könnte, wie ein Staubkorn wegwischt.
,,So weit weg musste das jetzt auch nicht sein." Meinte er, wenn auch nicht mehr so missmutig wie vorhin.
Ich lächle nur.
Der Mond ist die einzige Lichtquelle weit und breit. Er seufzt kurz und nähert sich mir langsam.Pov Killua:
Ich trete ihm näher. Die Nervösität breitet sich mehr und mehr in mir aus, bis es überall kribbelt. Ich mache noch einen Schritt auf ihn zu, bis ich direkt vor ihm stehe und lege meine Hände auf seine Schultern.
Ich spüre wie mir die Wärme ins Gesicht steigt. Trotzdem bewege ich mich weiter auf sein Gesicht zu. Obwohl mein Kopf mir sagt dass ich das eigentlich nicht will, nähere ich mich Gon weiter.
Er blickt mir tief in die Augen.
Wie süss wenn er mich so unschuldig anschaut...
In der fast vollkommenen Finsternis kann ich seine Gesichtszüge nur grob ausmachen. Das reicht aber schon aus. Unsere Gesichter trennen nur noch etwa 10 Zentimeter.Mein Blick wird von seinen Lippen wie magisch angezogen. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut als ich das letzte Stück überwinde und meine Lippen auf seine presse. Ich schliesse die Augen, er ebenfalls.
Pov Gon:
Überrascht wie weich seine Lippen sind, stockt mir der Atem. Ich spüre wie ich rot werde, lege sanft meine Arme um ihn, wie um zu fragen ob es ihm gefällt. Den ersten Kuss an seinen besten Freund verlieren... Die Vorstellung ist schon irgendwie seltsam.
Er gleitet mit seinen Händen weg von meinen Schultern, mit der einen streicht er mir durchs Haar, die andere legt er auf meinem Rücken.
Ich habe zwar keine Ahnung ob er auch in mich verliebt ist, nun aber spüre ich genau, dass er es geniesst.Ich weiss einfach, dass er mehr will, deshalb ziehe ich ihn näher an mich heran und öffne meinen Mund ein wenig. Er antwortet auf meine indirekte Frage indem er es mir gleichtut. Ich ertaste mir den Weg in Seinen, möglichst vorsichtig um ihn nicht zu überrumpeln. Glücklich lächle ich in den Kuss hinein und streiche über seinen Rücken.
Nach einer Weile lösen wir uns, wegen Luftmangel, wieder von einander. Als ich meine Augen aufschlage, sehe ich als erstes in seine Augen.
Ozeanblau... Ich suche darin nach einem Ausdruck, einem Gefühl das bestätigt das ich für ihn mehr als nur ein Freund bin. Auch wenn es nur ganz ganz wenig mehr als nur Freundschaft wäre, es würde mir genügen. Ein dünner Speichelfaden hängt zwischen uns in der Luft.,,D-das... das war... wow." Stottert Killua atemlos. Seine feuchten Lippen glänzen im Mondschein.
Wie konnte ich nur die ganze Zeit ohne ihn, ohne seine Nähe und Berührungen leben?
Ich lächle in schüchtern an und vereine unsere Lippen gleich wieder miteinander. Er erwiedert nach kurzem Zögern, der Kuss wird immer leidenschaftlicher, immer inniger.Pov Killua:
Irgendwo in der hintersten Ecke meines Verstandes flüstert eine Stimme vorwurfsvoll:
Seit wann bist du in Gon verknallt? Hey, hör mir mal zu! Was soll die Scheisse? Du stehst doch nicht auf Jungs! Oder neuerdings doch? Nein, eher NICHT! Und damit Basta!
Gon hat damit angefangen, er wollte das, nicht du, kapiert?
Und wehe du geniesst das jetzt auch noch! Am besten du beendest diesen Mist jetzt!SOFORT!!
Ich versuche die Stimme zu verdrängen, sie verwirrt mich aber so krass, dass ich unseren Kuss grob unterbreche und Gon, nicht wirklich sanft, wegschubse. Er stolpert rückwärts und knallt fast gegen die Mauer. Ich sehe auf meine Füsse und versuche das Chaos in meinem Kopf zu verstehen.
,,Was sollte das?!" Sagt Gon erzürnt. Ich antworte nicht, sehe weiterhin einfach nur auf meine Schuhe und hoffe dass mir eine passende Entschuldigung einfällt. Was aber nicht der Fall ist.
Ich bin so durcheinander, das Ganze ist so neu, aber auch schon so vertraut, ich habe keine Ahnung was ich wirklich fühle, ob es Abneigung, Freude, Glück, Liebe, Ekel oder Gleichgültigkeit ist, kann ich nicht sagen.Ich fühle mich so hilflos gerade, nur weil ich keinen Plan habe was abgeht, am liebsten würde ich ihm wieder um den Hals fallen, mein ganzer Körper verlangt nach seiner Nähe, aber mein Kopf spricht dagegen und verbietet mir auch nur einen Schritt auf ihn zuzugehen.
Jetzt, im Dunkeln und zwischen struppigem Gebüsch, kommt seine Verkleidung sehr viel besser zur Geltung als vorhin im Partygetümmel. Nur ist sie nicht mehr ganz so makellos wie vor Zehn Minuten; die Schminke ist ein wenig verwischt, er sieht aber trotzdem gut aus.
Pov Gon:
Was geht denn hier ab? Erst gefällt's ihm, dann plötzlich doch nicht. Und jetzt? Jetzt antwortet er mir nicht mal!
Ich gehe zögerlich einen Schritt auf ihn zu. Killua scheint völlig weggetreten zu sein, er starrt wie hypnotisiert auf den Boden und beachtet mich nicht weiter.
,,Sag schon, was ist?" versuchte ich sanft zu ihm durchzudringen. Er fährt aus seinen Gedanken hoch.
,,K-keine Ahnung..." Er greift sich mit der rechten Hand an den Hinterkopf. Sein Blick schweift weg von mir zur Seite. Ich gehe auf ihn zu, er aber weicht zurück, sodass wir immer noch eineinhalb Meter Abstand zueinander halten. Ich strecke den Arm nach ihm aus.,,Nein, nein... geh. Geh weg. Bitte."
Wehrt er ab, woraufhin ich meinen Arm zurückziehe.
Mir ist, als hätte mir jemand einen Kübel Eiswasser über den Kopf geschüttet.,,E-entschuldigung." Stottere ich. ,,Das ist alles meine Schuld." Deprimiert sehe ich auf meine Hände.
Ich habs total verbockt. Wenn ich ihn nicht gedrängt hätte, würde er jetzt nicht so auf Abstand gehen.,,Nein! Du bist nicht schuld!" Fährt Killua mich an.
,,wa-, Nicht?" Überrascht sehe ich ihm ins Gesicht. ,,Bist du sauer auf mich?"
,,Ach Quatsch, warum sollte ich sauer sein?" Er lächelt, trotzdem kommt es mir so vor als ob ihm überhaupt nicht nach lachen zumute ist.,,Wenn du meinst, sag mir bitte wenn dich etwas bedrückt, okay? Ich kann's nicht mit ansehen wenn du traurig bist."
Killua sieht mich überrascht an. ,,Ich bin doch überhaupt nicht traurig!" Und etwas leiser fügt er hinzu: ,,Nur verwirrt.",,Wegen mir?" Hake ich nach.
Nach einigem Zögern nickt er schliesslich.
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Süsses, sonst gibt's Saures
FanfictionKillugon-Halloween-Fanfiction -------- Killua und Gon wurden auf eine Halloween Party eingeladen. Dank einer Wette gerät einiges etwas aus dem Ruder... -------- KURZE INFO: • Killua und Gon leben nicht im Hunter-Universum! • Es wird kein Lemon vorko...