Nachdem ich die Nacht bei Marcus verbracht habe, machte ich mich fertig für meinen ersten Tag im Studium. Ich war gerade dabei, meine Augen zu schminken, als Marcus schon ungeduldig an die Tür klopfte. 》Julian? Du bist schon seit ner halben Stunde da drin. Was machst du denn so lange?《 fragte Marcus und fing mitten im Satz plötzlich an zu kichern. Noch ein letzter Blick in den Spiegel, dann trat ich aus dem Bad. 》Hey, lach nicht. Schönheit braucht Zeit.《 meinte ich und grinste ihn an. 》Ah, okay du Schönheit. Dann mach mal Platz für die Konkurrenz.《 lachte er darauf und verschwand im Badezimmer. Während ich auf ihn wartete, setzte ich mich auf die Couch und bereitete mich mental auf den heutigen Tagesablauf vor. Marcus und ich sind wie Brüder. Wir kennen uns seit knapp 5 Jahren und haben während dessen eine Menge zusammen durch gemacht. Und wir haben uns geschworen, immer für einander da zu sein. Als Marcus wieder aus dem Bad kam, bemerkte ich ihn zu erst gar nicht. Ich war total in Gedanken versunken und wurde mit jeder Sekunde nervöser. 》Julian?《 fragte er, was mich zusammenzucken ließ. 》Oh Gott Marcus, erschreck mich doch nicht so.《 beschwerte ich mich. 》Oh, tut mir Leid.《 meinte er darauf und versuchte, sich das Lachen zu verkneifen. 》So, ich werde mich dann mal langsam auf den Weg machen. Nicht, dass ich gleich am ersten Tag zu spät komme.《 sagte ich und wollte gerade los. 》Willst du nicht erst Mal frühstücken? Und es ist erst 6:45 Uhr.《 erinnerte er mich. Ich hatte zwar noch eine halbe Stunde Zeit, aber je länger ich warte, desto nervöser werde ich. 》Ja schon, aber ich muss auch noch mal nach Hause, meinen ganzen Kram zusammen packen. Und komm mir bloß nicht mit Frühstück.. Wenn ich jetzt was esse, bleibt es keine 5 Minuten drin.《 erklärte ich ihm und öffnete langsam die Tür. 》Okay, dann auf jeden Fall ganz viel Glück für Heute. Du schaffst das. Meistens ist alles eh nur halb so schlimm, wie man denkt.《 sagte Marcus, was mir wieder Mut machte. 》Danke. Heute Nachmittag erzähle ich euch alles bei der Probe, okay? Bis später.《 》Alles klar. Bis später.《 verabschiedeten wir uns, dann machte ich mich auf den Weg. Als erstes ging ich schnell nach Hause, um meine Tasche zu holen. In der Hoffnung, dass meine 3 Mitbewohner außer Haus sind, schloss ich die Tür auf und trat ein. Aber wie schon erwartet, war ich nicht allein... 》Na du kleiner Streber, was führt dich denn hier her? Solltest du nicht auf dem Weg zu deinem super tollen Schauspielstudium sein?《 zog Fabian mich auf. War ja klar, dass die 3 mir sofort nach laufen und mich nicht mal in Ruhe meine Sachen holen lassen. 》Und heute mal ohne deinen kleinen Beschützer-Freund?《 kam von Lukas. 》Ich will nur meine Tasche holen, dann bin ich auch schon wieder verschwunden.《 meinte ich darauf. 》Ey Chris, Fabian? Was meint ihr, wie lange er durchhält? Also ich gebe ihm höchstens 3 Monate.《 fragte Lukas die beiden auf ein Mal, während ich meine Tasche zu machte und um hing. 》Also ich geb ihm... sagen wir mal 3 1/2 Monate. Wir wollen ihm ja mal eine Chance geben.《 sagte Fabian sarkastisch. 》Ey, wetten, der geht heute das erste und das letzte Mal?? Die werden ihn eh alle auslachen, wenn er SO da auftritt.《 meinte Chris dann plötzlich, worauf die 3 natürlich sofort anfingen zu lachen und ich mal wieder dastand wie ein Trottel... Aber denen werde ich es schon noch zeigen. 》Na wartet mal ab.《 antwortete ich tonlos und machte mich wieder vom Acker. Nun ist meine Laune eindeutig im Keller. Ich wollte es vor den 3 Clowns zwar nicht zugeben, aber mir gehen ihre Spitzen, bei jeder Gelegenheit, total auf die Nerven. Ich habe ihnen nichts getan. Sie sind einfach der Meinung, was besseres zu sein. Die Mädchen laufen denen zwar Reihenweise hinterher, aber keine Beziehung hielt länger als 3 Wochen. Aber okay.. müssen sie selber wissen. Da ich zeitiger fertig wurde, als gedacht, konnte ich auch einen Bus früher nehmen. Während der Fahrt durchliefen 1000 Gedanken meinen Kopf. Marcus hatte schon Recht. Ich mache mir viel zu viele negative Gedanken. Aber ich kann sie irgendwie auch nicht abstellen. Mein Magen fühlte sich an, als würde er sich zusammen ziehen und ich hatte einen Puls von gefühlt 350. Aber jeder Anfang ist schwer. Und irgendwann gewöhnt man sich daran. Als ich dann endlich bei der Schule angekommen war, meldete ich mich im Sekretariat und bekam gesagt, ich müsste ins Zimmer 09. Ich lief durch den Gang und las an den Schildern der Zimmertüren, welche Vorlesung statt findet. An der vorletzten Tür stand ~09-Schauspielkunst~. Ich stand vor der Tür, traute mich aber kaum, sie zu öffnen. Mein ganzer Körper zitterte. Als ich gerade anklopfen und hinein gehen wollte, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir.

DU LIEST GERADE
♡Herz aus Eis♡
Novela JuvenilMobbing, Ausgrenzung, Vorurteile... Liebe? Julian ist ein junger Mann, der sein ganzes Leben noch vor sich hat. Aber manchmal fragt er sich, wofür er überhaubt lebt. Er ist anders, als die meisten seines Alters. Mehr will ich aber mal gar nicht verr...