~Kann aus Zwang, Liebe entstehen?

Kapitel 15

Im Zimmer war es halb dunkel und ich sah Emine auf der Couch. Mit langsamen und unsicheren schritten ging ich zu ihr. Vorsichtig setzte ich mich neben sie. Sie schaute zu mir, wischte sich die Tränen weg und verdeckte sich mit der Decke so das man nur ihre Augen sah.

Emine: Was willst du?
Aygün: Ähm nichts, ich hab dich nur weinen gehört und wollte nach schauen.

Sie antwortete mir nicht zurück und weinte leise weiter. Ich hatte keinen blassen schimmer was ich sagen sollte, um sie aufzumuntern. So blieben wir einige Minuten. Und mit jeder vergehenden Sekunde wurde ich sauer auf mich selber. Weil neben mir ein Mädchen sogar meine zukünftige Frau weinte und ich keinen Wort raus bringen konnte. Was kann ich denn sagen? Wie muntert man denn ein Mädchen auf? Sollte ich raus, damit sie ruhig weinen kann? Mann! Ich will aber nicht das sie weint. Aber am besten ist ich gehe, sie hat mir nicht mal zurück geantwortet. Bestimmt heißt dass das sie mich nicht bei sich haben will. Ich stand auf und ging zur Tür.

Emine: Machst du bitte das Licht auf?
Aygün: Wir essen gleich.

Ich machte das Licht auf und ging runter.
In der küche setzte ich mich wieder auf meinen Platz. Hilal schnitt das Brot in Stücke und stellte es in die Mitte des Tisches. Ich schaute zu Tayfun rüber der Hilal's jede Bewegung beobachtete. Die Stimmung ist echt angespannt. Wir hatten uns nicht mal vorgestellt, nicht mal in Auto hat er mit mir geredet. Wenn ich schaue wie die zwei reden sind sie bestimmt zusammen. Sie haben auch ringe an, also auch verlobt. Als Tayfun mich auch anschaute senkte ich meine blicke. Ich hanbe das Gefühl nicht willkommen zu sein. Und am liebsten würde ich gehen, aber Hasan Baba hatte mich darum gebeten in Emine's nähe zu sein.

Hilal: Ich hole Emine, dann essen wir.

sagte sie und in dem Moment kam Emine rein.

Hilal: Oh, bende seni cagircaktim. (Oh, ich wollte dich gerade holen kommen.)

Emine lächelte ihr zu. Als sie einen schritt machen wollte blieben ihre blicke bei mir stehen. Sie schaute mich mit leeren blicken an.

Hilal: Ähm, Aygün? Du sitzt auf Ufuk's Platz.
Aygün: Oh, wusste ich nicht. Tschuldigung.

Ich stand auf und wusste nicht wohin ich mich setzen sollte. Tayfun stand auf und Emine setzte sich dorthin. Tayfun ging um den Tisch und setzte sich gegenüber von Emine. Ich stand völlig verblüfft da und sah ihnen zu.

Hilal: Aygün setzt dich hier hin.

Sagte sie und zeigte auf den Platz vor sich. Ich lächelte sie an und setzte mich dorthin. Hilal servierte uns die Suppen. Stellte noch einen Wasserkrug und zwei gläsern auf den Tisch und setzte sich gegenüber mir. Es herrschte stille. Ich traute mich nicht auf zu blicken. Noch nie war es mir so unangenehm wie heute.

Hilal: Emine kann ich dich naher mit Aygün alleine lassen?
Emine: Warum?
Hilal: Ich muss paar Sachen von zuhause holen.

Emine schüttelte den Kopf und sah zu mir, ich senkte meine blicke und aß weiter. Nach minuten stand Emine auf und ging aus der Küche. Ich war auch fertig und lehnte mich zurück.

Hilal: Tayfun hadi, yede burayi toplayim cikalim hemen. (Tayfun mach schon, iss fertig damit ich abräumen kann und schnell gehen können.)
Aygün: Ich mach das schon.
Hilal: Passt schon ich mach das schnell.
Aygün: Nein geht schon, was anderes kann ich eh nicht tun. Und du weißt schon, das ich Koch bin?
Hilal: Jaa weiß ich.
Aygün: Deine Suppe war nicht schlecht.

Sagte ich und bekam böse blicke von Tayfun.

Tayfun: Bring dein Beruf nicht mit nach Hause.

Sagte er kalt und nahm seinen letzten Löffel in den Mund. Ich hob meine Hände und sagte okay. Sie standen beide auf und gingen raus. Ich folgte ihnen zur Tür und schloss sie hinter ihnen zu. Als ich wieder in die Küche wollte, kam Emine die Treppen runter. Sie hatte sich umgezogen. Mhm in der Jogginghose sieht sie nicht schlecht aus. Ich merkte das ich sie von oben bis unten durchgecheckt hatte und machte mich auf den weg zur Küche. Ich räumte das Geschirr in die Spülmaschine und und schaltete sie ein, weil sie voll war. Um sie ein bisschen abzulenken wollte ich einen Nachtisch machen. Aber ich wusste nicht wo Nurcan Anne all die Sachen verstaut hatte. Also machte ich mich auf die Suche und fand in der 3. Schublade die ich aufgemacht hatte, Schokoladenpudding. Das passte gut, weil ich eh nicht alles auf und zu machen wollte. Ich nahm noch den Rest heraus was ich brauchte und fing an. Als ich den Pudding umrührte fühlte ich mich beobachtet. Ich drehte mich um und sah Emine am Türrahmen gelehnt. Ich lächelte sie an und bekam erstaunlicherweise auch ein lächeln. Was aus meinem lächeln ein grinsen machte.

Aygün: Willst du dich nicht hinsetzen?
Emine: Nein, Sicherheit geht vor.
Aygün: Das krieg ich für immer ins Gesicht geworfen nh?
Emine: Kann sein.
Aygün: Magst du Schokoladenpudding?
Emine: Jaa.
Aygün: Schade, jetzt muss ich teilen, das heißt weniger für mich.
Emine: Ich hab nur gesagt das ich es mag, das heißt nicht das ich es essen werde.
Aygün: *flüster* werden wir sehen.
Emine: Ne? (Was?)
Aygün: Nichts?

Sie drehte sich um und ging. Soll sie ruhig. Ich stellte den Topf vom Herd ab und nahm kleine schüsselteller und teilte das Pudding. Nacher stellte ich die 6 schüsselteller in den Kühlschrank und machte mich auf die suche nach Emine. Im Wohnzimmer war sie nicht. Ich ging die Treppen hoch und schrie nach ihr.

Emine: Hiiieeerr.

Toll, wo ist hier? Es klang so als ob es von oben kommen würde. Ich machte langsam die Tür zu Emine's Zimmer auf, doch da war sie nicht. Ich klopfte an der Tür neben Emine's Zimmer und ging rein. Okay, das ist der abstellraum. Ich drehte mich um mich und sah das es um den Badezimmer noch ein gang war. Als ich dort war, war es doch kein gang sondern nur eine kleine ecke wo eine Tür war. Ich klopfte nochmal und ging rein. Das hier war Ufuk's Zimmer. Doch Emine war auch nicht hier.

Aygün: Emine? Bist du im Badezimmer?

Keine Antwort. Ich ging wieder runter und schaute mich im Wohnzimmer um. Wo ist dieses Mädchen?

Aygün: Emiiine nerdesin!? (Emine wo bist du!?)

Schon wieder keine Antwort. Als ich in die Küche rein gehen wollte fiel mir die Tür unter der Treppe auf. Sie war leicht offen. Ich machte sie ganz auf und es erscheinten Stufen vor mich die nach unten führten. Es brannte Licht, sie muss hier sein. Ich ging runter. Hier war noch ein Zimmer, ich ging weiter und hörte Emine weinen. Sie war im zweiten Zimmer. Das Zimmer war ein Hobbyraum wie es eingerichtet war. Emine war am Boden und weinte. In der Hand hielt sie ein Bilderrahmen. Ich beugte mich runter, zog sie hoch und umarmte sie fest. Strich ihr durch die Haare und streichelte ihr Rücken. Irgendwie weinte sie noch mehr. Ich wollte sie fester drücken doch die Ecke vom Bilderrahmen pickste schon an meinem Bauch. Ich lockerte meine Arme und und zog ihr das Bilderrahmen aus der Hand. Es war ein Kindheitsfoto von Emine&Ufuk, sie und er waren in einer Schubkarre und umarmten sich. Ich Legte meinen Arm wieder um sie und umarmte sie ganz fest.

Aygün: Ssss, yeter artik aglama lütfen. (Ssss, es reicht bitte wein nicht mehr)
Emine: Aber, aber warum wacht er den nicht auf!?, sagte sie weinend.
Aygün: Der Doktor hat gesagt es dauert so lange weil er getrunken hat. Das war nicht gut, sie mussten sehr vorsichtig sein während der OP. Er hatte getrunken und war somit ein bisschen beteubt und dann wurde er gegen Ende der OP noch mal beteubt. Wir müssen einfach warten. Es, es nützt nichts wenn du weinst. Ich verstehe ja, dass das für dich nicht sehr leicht ist aber bitte wein nicht mehr.
Emine: Er hatte noch nie getrunken! Es ist meine Schuld, wieso musste ich sagen das ich vor ihm Kinder kriegen würde. Das hat ihn so wütend gemacht.

Was? Sie kriegt vor ihm Kinder? Wie sollte ich das jetzt verstehen?
Gerade als ich was sagen wollte, klingelte es.

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Morgen gehts weiter ☺️❤️