Kapitel 14

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"Phil es tut mir leid aber ich habe noch was zu erledigen. Ein anderes Mal, ok? Wann möchtest du denn wieder öffnen?"
"Ich denke in ein paar Tagen, erst mal sollte ich die Lage checken. Ich schreib dir dann."
,,Super, ich freu mich." Mit diesen Worten umarmten wir uns zum Abschied. Phil verschwand in der Aurora wärend ich wieder ins Auto stieg und nach Hause fuhr. Hoffentlich war Jake noch da. Ich wollte ihm auf jeden Fall noch sagen, dass ich es echt schön fand, dass er über Nacht bei mir geblieben ist. Bei diesen Gedanken fängt mein Herz an zu rasen. In mir kam ein Gefühl hoch, was ich bis jetzt noch nie so intensiv gespürt habe. Ich glaube, ich habe mich in Jake verliebt.

Ich bin zu Hause angekommen, musste nur noch das Auto parken. Ich konnte es gar nicht abwarten endlich wieder mit Jake zusammen zu sein. Ich schloss die Tür auf.

"Jake? Bist du da?" Keine Antwort. Vielleicht ist er gegangen? Das wäre schade. Warte, ich hörte Geflüster. Langsam ging ich in Richtung meines Schlafzimmers. Das Flüstern wurde immer lauter. Ich versuchte so geräuschlos wie möglich durch meine Wohnung zu laufen, was mir wohl auch gelingt. Durch die halb geöffnete Tür konnte ich sehen wie Jake auf meinem Bett saß. Er schien in seinen Gedanken versunken zu sein.

"Soll ich mit ihr drüber reden?"

Über was?

"Warum hab ich diese Gefühle, wenn ich nur daran denke?"

Welche Gefühle? An was dachte er?

"Dieser komische unsympathische Kerl... wie kann er es nur wagen..."

Was meint er? Welcher Kerl? Er wird doch wohl nicht Phil meinen?

"Erst ruft er sie heute morgen an... zack... ist sie bei ihm."

Ich zog den Atem ein. Ok er redete von Phil aber woher konnte er davon wissen?

Unbemerkt machte ich ein paar Schritte nach hinten und stieß dabei versehentlich gegen meine Kommode. Ich erschrak genauso wie wohl auch Jake. Er zuckte nämlich sichtlich zusammen.
Dann sah er mich, stand auf und kam auf mich zu. Ich wusste gar nicht wie ich reagieren soll. Hätte ich es schon vorher gewusst wie es jetzt und hier enden würde, hätte ich ihn wohl nicht zur Rede gestellt...

"Jake... von was redest du? Hast du mir etwa nachspioniert?
Jake schwieg.
"Sag mir die Wahrheit. Jake bitte..."
"Warum bist du in seine Arme gesprungen? Warum durfte er dich küssen?"

"Ich dachte du vertraust mir. Und doch spionierst du mir nach? Ich verstehe es nicht. Heute Morgen war doch noch alles in Ordnung. Ich wachte auf und du lagst da. Du sahst so friedlich aus. Ich hätte dir Bescheid sagen sollen, dass ich Phil abholen fahre. Aber ich wollte dich nicht wecken."
Ich war so enttäuscht und wütend. Jake blieb still.
"Weißt du eigentlich wie bescheuert das ist? Diese dämliche Eifersucht. Weißt du was? Wenn du vorhast hier einfach nur still und dämlich rum zu stehen, bitte. Viel Spaß dabei. Ich gehe." Gerade wollte ich mein Schlafzimmer verlassen als Jake meinen Arm griff und mich zu sich umdrehte. Er baute sich vor mich auf und sah so bedrohlich aus, dass ich Angst bekam. Ihn so zu sehen machte mich fertig.

"Warum ausgerechtet dieser Lackaffe? Wieso tust du das für ihn. Er braucht nur mit den Fingern schnipsen und DU springst... und dann direkt in seine Arme. Natoll. Ist das dein Ernst?! Ich dachte du empfindest was für mich aber dem ist wohl nicht so." Dies sagte Jake in einem Tonfall der mir die Kehle zuschnürte. Ich sah ihn an... ich sah in einfach nur an. Was anderes konnte ich in diesem Moment einfach nicht tun.

Jetzt begriff ich was Jake gesagt hatte. Meine Worte platzen einfach aus mir raus. Meine ganze Wut, einfach alles.
"Jake bist du eigentlich noch bei Sinnen? Lackaffe? Gehts noch? Er heißt Phil, ok, PHIL! Er ist ganz bestimmt kein Lackaffe. Weißt du eigentlich wie sehr ich mich gefreut habe, als mein BESTER Freund endlich aus dem Gefängnis kam? Ich hätte eben einfach noch mit ihm hoch gehen sollen, dann hätte ich dieses Affentheater jetzt nicht." Jake sah mich entsetzt an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet.

"Ja, vielleicht hättest du das tun sollen! Mein kleiner Stern." Äffte Jake Phil nach.
"Was?" Verwirrt sah ich ihn an. Hat er mich abgehört? Bevor ich noch irgendetwas sagen konnte verließ Jake, wahrscheinlich geschockt von seinen eigenen Worten, meine Wohnung.

Duskwood - Vertraue NIEMANDEMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt