Lel 5 - Travlel through Time

Tauer und Verzweiflung

Ein Grabstein, ein Friedhof und ein Leben das von uns ging.
Es war ein kühler Regentag, an dem das Begräbnis für Roxxy stattfand. Der Friedhof verströmte ein komisches Gefühl."All diese Gräber, all diese Toten, und nun ist ein weiterer dazugekommen", dachte Matti, als er den Grabstein musterte, der mit so viel Schmerz verbunden war und doch so friedlich aussah. Die Worte darauf ließen ihm jedoch einen Schauer über den Rücken laufen:

Ich bin nicht tot, ich tausche nur Räume.
Ich leb' in euch und geh' durch eure Träume.

Darunter ihr Name...Roxxy

Jeder der Gäste hatte einen schwarzen Regenschirm und eine weiße Rose in der Hand. Beileidsbekundungen wurden ausgesprochen und die Blumen von den trauernden Gästen ins offene Grab geworfen.
Und Matti?

In seinem Kopf spielte sich das schreckliche Szenario erneut ab. Wie in einem Film, der immer und immerwieder wiederholt wird.

Erst der Schuss, dann die Kugel, der Blick, das Blut, und jetzt das Grab.

Tränen liefen ihm übers Gesicht.
Er fühlt sich ganz allein, auch wenn seine Familie gekommen war, um für ihn da zu sein. Doch sie war weg und das nun für immer!

Matti brauchte eine Auszeit. Ein bis zwei Monate bei seiner Familie sollten ihm helfen können, das Geschehene verarbeiten zu können.
Jedenfalls wollte er das, aber er wusste, tief in seinem Inneren, wird er es niemals richtig verarbeiten können. Wunden heilen, Narben bleiben.

Die Tage vergingen wie im Flug. Seit Wochen meldete Matti sich nicht, weder bei seinen Freunden, noch seiner Familie. Anfangs wollte er zwar bei seiner Familie bleiben, doch er konnte es nicht. All diese bemitleidenden Blicke konnte er einfach nicht ertragen. Also war er kurzerhand in Ihre gemeinsame Wohnung zurück gegangen. Er ließ sich gehen, kümmert sich um nichts mehr, empfand keine Freude mehr an seinen Hobbys und Leidenschaften. Ein paar Mal hatte er probiert die Kamera einzuschalten, doch kurz darauf brach er die Aufnahme jedesmal wieder ab.

Es erinnerte ihn zu sehr an die alten Zeiten. Die Zeiten als Roxxy noch bei Ihm gewesen war. Richtig geschlafen hatte er auch schon seit langem nicht mehr. Sobald er die Augen schloss, sah er es wieder vor sich: das Wesen, der Schuss, die Kugel, der Blick, das Blut...

Was tut man, wenn man die Person verliert, die man am meisten liebt? Auch wenn ihm jeder sagt, dass Roxxy nicht gewollt hätte, dass er in ein so dunkles Loch fällt. Er weiß es trotzdem nicht.
Verdammt, wie kann man nicht traurig sein, wenn die Liebe deines Lebens stirbt?! Wie?

Nach einigen schweren Tagen , nahm Matti all seine übrige Kraft zusammen und richtete sich in einem kurzen Video an seine Zuschauer:
"Hey! Das ist das erste Video seit langem hier auf diesem Kanal und es werden in nächster Zeit auch nicht unbedingt mehr kommen. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, warum ich denn so schlecht aussehe. Dazu will ich nur sagen, dass es mir gerade persönlich nicht gut geht und ich einiges zu verarbeiten habe, wofür ich eine kleine Auszeit von YouTube brauche. Liebe Grüße, Euer Matti.", dieses Video ist etwa 30 Sekunden lang und weder mit Musik noch mit irgendwelchen Effekten hinterlegt. Es trug den Titel: "Warum in letzter Zeit KEINE VIDEOS kommen - und das auch in ZUKUNFT so bleibt"

Einige sehr aktive Zeitungsleser konnten sich noch an einen Zeitungsbericht mit der Schlagzeile: „FREUNDIN von YOUTUBER brutal ERMORDET" von vor etwa zwei Wochen erinnern und so zählte Mattis Magerquark eins und eins zusammen und schickte Matti folgende Instagram-Nachricht:

"Hallo Matti, ich denke ich weiß, was geschehen ist. Ich nehme sehr stark an, dass Roxxy damals ermordet worden ist. Dazu muss ich dir einmal etwas erzählen: Das damals mit The Realist und den Dämonen war nicht von ungefähr hergeholt. Es gibt wirklich die Möglichkeit Dämonen zu beschwören, diese können dann auch Menschen wiederbeleben. Das ist zwar sehr gefährlich, aber ich habe es schon einmal erfolgreich geschafft. Wenn du willst, kann ich dir das beibringen."

Ein paar Stunden vergingen und schon hatte Matti diese Nachricht auch schon wieder vergessen. Viel zu viel ging ihm einfach durch den Kopf.

Matti legte sich wieder ins Bett. In das Bett, welches Roxxy gebaut hatte und da kamen die Bilder wieder in ihm hoch.

Er sah den Schuss, die Kugel, den Blick, das Blut und das Grab.

Matti konnte einfach nicht mehr. Tränen liefen ihm übers Gesicht. Wie konnte er so nur weiter machen?! Jetzt war es schon mehr als ein Monate her. Wie konnte er das nur verkraften? Was soll er jetzt tun?

Weitere Tage vergingen. Es war Halloween, das Fest, um böse Geister zu vertreiben. Plötzlich läutete es an der Tür. 4 Kinder standen dort, verkleidet als Vampir, Gespenst, Zombie und als Dämon. Als Dämon, als Dämon,...als...warte Mal!? War es nicht das, worüber ihm Mattis Magerquark mehr erzählen wollte?

Er sah zu den Kindern herunter und erinnerte sich an seinen Traum eigene Kinder zu haben. Kinder, die beim Grillfest im Garten herumlaufen würden und das alles mit Roxxy zusammen. Laut dachte er: "Ich glaube, ich nehme das Angebot von Quarki an!"

Dabei hatte er die Anwesenheit der Kinder schon vergessen, die ihn verwirrt beäugten. Es herrschte kurze Stille, bis eins der Kinder fragte: "Wie bitte?"

Kurz schreckte Matti auf und meinte, nichts gesagt zu haben. Schnell verteilte Matti ein paar Süßigkeiten, schlug die Tür zu und rannte zu seinem Handy.

Fortsetzung folgt ...