Kapitel 1

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Schweigend stand ich vor dieser verdreckten Zelle. Die Kriminellen die hier waren, hatten eine Strafe verdient, aber mit Azkaban bin ich noch nie einverstanden gewesen. Nicht, dass es irgendjemanden interessieren würde.

Es hallte laut als ich gegen die Gitterstäbe einer Zelle trat. Wenn diese Frau einen Auftrag für mich hatte, sollte sie ihn mir schon sagen! Ich wollte noch mit den anderen Insassen sprechen und so schnell wie möglich aus diesem Loch raus.

Langsam schwebte ein Dementor an der Zellenreihe vorbei. Auch von den Dementoren hatte ich schon Aufträge bekommen. Statt mich zu bezahlen, hatten sie allerdings zugestimmt, mich nach Azkaban zu lassen. Die Insassen hatten zwar kein Geld, doch ich ließ mich auch mit Informationen bestechen. Dies funktionierte allerdings nur, insofern sie ihren Verstand nicht vollständig verloren hatten.

Ich musste die Frau bestimmt fünf Mal nach ihrem Namen fragen, bis sie ihn mir nennen konnte. Soweit ich wusste, war sie kein Todesser, sicher war ich mir aber nicht. Sie war so dreckig und ausgemergelt, dass ich sie nicht erkennen konnte.

Und das, obwohl ich mir alle Gerichtsverhandlungen der letzten 15 Jahre angesehen hatte. Mich hatten zwar nur die interessiert, bei denen der Angeklagte in Azkaban landete, doch es gab noch ein paar auf freiem Fuß, zu denen ich in Zunkunft bestimmt Kontakt haben würde.

Nach neunzehn Stunden konnte ich diesen schrecklichen Ort endlich wieder verlassen. Ich hatte nicht alle befragt und auch nicht alle hatten mir Aufträge gegeben oder hatten nichts zu bezahlen. Die Meisten waren so unkreativ sich jemandes Tod zu wünschen. Einige würden wohl noch lange auf die Nachricht warten, dass getan war, wonach sie verlangt hatten.

Ich priorisierte meine Aufträge immer. Zuerst kamen die mit einer zeitlichen Begrenzung. Dann die, die am besten bezahlt wurden. Danach machte ich es wie es mir gerade passte. Schwierig wurde es, wenn ich zwei widersprüchliche Aufträge bekam.

Da ich so viele Aufträge bekommen hatte, konnte ich mir aussuchen, welche mir gefielen und nicht zu gefährlich waren. Ich hatte schon so absurde Aufträge bekommen, wie Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf zu finden. Er hatte selbst genug Anhänger die leichtgläubig genug waren, nach ihm zu suchen. Ich wusste zwar nicht, was passiert war, als er die Potters umbrachte, doch ich glaubte nicht, dass er so schnell zurückkommen würde.

So gut es ging hielt ich mich aus der Politik raus. Ich hatte weder Sympathie für Todesser noch für Arbeiter des Ministeriums. Es machte mich echt fertig, wenn man mir erklären wollte, weshalb ich einen bestimmten Auftrag bekam. Es interessierte mich nicht. Je mehr ich wusste, desto gefährlicher konnte es für mich werden.

Damit ich bei einer Befragung oder Konfrontation mit meiner Arbeit, nichts Verdächtiges sagen konnte, bewahrte ich meine Erinnerung auf. Meine Tasche war magisch vergrößert und darin hatte ich eine ganze Menge an Phiolen mit silbrig glitzernden Erinnerungen. Sie waren sogar nach Datum sortiert.

Ich bewahrte dort hauptsächlich Erinnerungen an Aufträge und deren Auftragsgeber auf. Es waren darunter vielleicht ein oder zwei Erinnerungen, mit denen ich einfach nicht umgehen konnte. Dazu zählte meine älteste.

Jedes Mal wenn ich sie wiederrief, um mich daran zu erinnern nicht weich zu werden, beobachtete ich aufs Neue, wie ich im Stich gelassen wurde. Von meinen Eltern, von den Muggle-Polizisten die nach mir suchten, von den Auroren die doch versprochen hatten mich zu finden...

Ungefähr fünf Monate hatte ich Dem-dessen-Name-nicht-geannt-werden-darf Gesellschaft leisten müssen. Auch diese Erinnerung befindet sich in einem Glasfläschchen in meiner Tasche.

An meinem ersten Halloween, war er losgezogen um meinen Bruder zu vernichten. Stattdessen tötete er meine Eltern und versuchte meinem Bruder das gleiche Schiksal zu bereiten. Dieser Versuch misslang und er zerstörte seinen menschlichen Körper.

Ich wollte schon immer mit Menschen arbeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt