18. Kapitel

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- Zane -

Innerhalb einer Stunde, ist das ganze Team eingetroffen. Gemeinsam begeben wir uns ins große Wohnzimmer und während dort alle platz nehmen, versuche ich wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Mein ganzer Plan, wurde innerhalb Sekunden zerstört. Wie sollen wir es schaffen, in 1 Monat jemanden aus dem Gefängnis zu befreien, wenn wir nicht mal Kontakt zu ihm aufnehmen können.

Wochenlang überlegt, geplant und vorbereitet für nichts. Jetzt meinem Team zu erklären, dass wir wieder bei null stehen, ist das schlimmste was hätte passieren können.

Aber Aufgeben kommt nicht in Frage. Jetzt heißt es handeln!

"Gut also Leute, am liebsten würde ich euch das jetzt schonend beibringen aber dafür haben wir keine Zeit. Wie ihr alle wisst, kommen sie immer mehr an uns heran. Aber jetzt sind sie so weit, dass sie es geschafft haben, unseren ganzen Plan zu zerstören." Das Getuschel beginnt und man erkennt in jedem dieser Gesichter Panik.

Ich kann sie verstehen aber je länger wir uns darüber aufregen, desto mehr Zeit haben sie seinen Tod zu arrangieren.

"Was genau meinst du mit unseren Plan zerstört? Wie viel wissen sie?", fragt mich Lisa. Sie ist die Person, die bei uns verdeckt untersucht. Spionieren, Einbrechen und Verführen ist ihre Spezialität. Dabei nimmt sie andere Identitäten an und kommt so dann zu Informationen, die wir gut weiterverwenden können.

"Wie viel sie Wissen, ist unser kleinstes Problem und das können wir auch nicht genau sagen. Ihre Taten sind das große Problem, welches wir gerade haben. Sie schaffen es, immer mehr Videos und Fotos zu fälschen, mehr Menschen dazu anzustiften etwas zu Gunsten von ihnen auszusagen und sie kamen irgendwie an eine Waffe von ihm ran, die sie mit der anderen Tauschen wollen." Ich stehe auf und laufe einmal um meinen Sessel herum, um mich auf ihn zu stützen.

Ich sehe mich im Zimmer um und sehe Luis und Kristian in einer hitzigen Diskussion. Dabei übersehe ich nicht, wie Kristian langsam seine Waffe raus holt. Er scheint mehr als aufgewühlt zu sein aber anstatt zu reagieren, schaue ich mir die Situation genauer an und studiere jeder seiner Bewegungen.

"VERDAMMT! WIR MÜSSEN SIE ENDLICH STÜRMEN!!! WAS VERSTEHT IHR NICHT DARAN?" Er schlägt seine Waffe stark auf den Tisch und schaut instinktiv in meine Augen. Der ganze Raum ist still geworden und alle Augen liegen auf Kristian, auch meine.

Nach einem kurzen intensiven Augenkontakt, lache ich kurz auf. Wie kann man nur so unüberlegt handeln wollen?

"Kristian denkst du wirklich, mir kam noch nie der Gedanke einfach bei denen rein zu stürmen und sie alle zu töten? Du weißt gar nicht, wie gerne ich das machen würde. Aber hast du mal darüber nachgedacht, dass du jeden einzelnen hier in Lebensgefahr bringen würdest? Das viel mehr unschuldige Menschen sterben würden anstatt eine schuldige Person? Ich sag das jetzt genau einmal, und das geht an jeden von euch, wenn ich noch einem so einen Vorschlag höre, wird diejenige oder derjenige sofort aus dem Team geworfen. Verstanden?!" Ich starre Kristian noch einmal tief in die Augen und lasse meinen Blick dann im Raum umher schweifen, dabei sehe ich wie alle mir eifrig zunicken.

"Wenn das jetzt geklärt ist, können wir weiter machen. Das wichtigste ist jetzt erstmal unsere eigene Sicherheit. Dadurch, dass die so viel über ihn herausgefunden haben, habe ich erkannt das wir vielleicht doch nicht so sicher sind wie gedacht. Somit möchte ich gerne das sich ein Teil des IT-Teams nochmal unser Haus durch checkt, um meintlichen Hackangriffe zu vermeiden." Die Hälfte meines IT-Teams gibt mir mit einem Handzeichen zu verstehen, dass sie sich gleich an die Arbeit machen werden.

"Wir müssen ihre Denkweise verstehen um sie aufzuhalten, dass heißt wir brauchen mehr Informationen und wir sollten auf jeden Fall dran bleiben, ihre Sicherheitssysteme zu hacken. Wenn wir das geschafft haben, werden die verschlüsselten Dateien auch kein Problem mehr sein. Darum werden sich die anderen des IT-Teams kümmern außer ein paar wenige, die weiterhin die Telefonate und Emails im Blick behalten sollen ." Ich schreibe auf unserer großen Tafel, die jeweiligen Namen auf, die sich um der für sie eingeteilte Bereich kümmern sollen.

"Wie wärs wenn wir Lisa wieder in die Verführung packen?" wirft Kevin in den Raum.

"Was genau hast du dir darunter vorgestellt?", frage ich interessiert obwohl ich schon ein mulmiges Gefühl bei der Sache habe.

"Lisa könnte sich an einen neuen Bodyguard ran machen und ihn unauffällig ausfragen. Außerdem kommt sie so gut an die Karten ran, die wir noch brauchen um Einlass ins Haus zu erhalten."

"Das kannst du vergessen Kevin. Lisa wurde letztes mal erkannt und wenn das wieder passiert, will ich nicht wissen, was sie mit ihr machen. Wir haben das Glück, dass sie so gut lügen kann.", sage ich mit Nachdruck zu Kevin. Wie kann er nur an sowas denken? Das letzte Mal haben wir sie schon fast verloren...

"Ich machs", ertönt aus der hinteren Ecke von Lisa.

"Lisa, das kann ich nicht zu-" will ich ihr widersprechen aber sie unterbricht mich.

"Zane es ist meine Entscheidung. Ich werde es machen ob du es willst oder nicht. Also entweder du sagst mir was ich zutun habe oder ich mache etwas ungeplantes und bringe mich noch mehr in Gefahr", sagt sie mit fester Stimme und steht auf.

"Gut, wenn du das so willst aber du wirst deine Ohrringe nicht ablegen, damit wir dich noch im schlimmsten Fall aufspüren können. Verstanden?!" Ich bin immer noch stark dagegen aber ich weiß genau, dass sie ihn auch vermisst. Sie macht alles um ihn da wieder raus zu holen.

Ohne ein nicken ihrer Seitz, spreche ich weiter: "Die Leute, die mit mir den alten Plan geplant haben, werden sich an einen neuen setzen und mir täglichen Bericht geben. Die restlichen sollen sich um das Haus verteilen und jedem hinterher fahren, der das Haus verlässt. Wenn ein neuer Bodyguard in eine Bar gesichtet wird, ruft ihr sofort Lisa an. Sie erledigt dann den Rest.", gebe ich noch schnell den Befehl.

Mit einem Handzeichen verschwinden schon alle und machen sich an die Arbeit.

Ich werde bald dem Mann gegenüberstehen, den ich am meisten verabscheue.

Der mir die Person weg genommen hat, die ich am meisten liebe.

Und eins ist sicher, er wird leiden.

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"Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun"

Prisoner | verloren in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt