𝐓𝐇𝐄 𝐆𝐀𝐌𝐄. 𝚕𝚎𝚝'𝚜 𝚙𝚕𝚊𝚢

2| Doom day (Brielle's POV)

Noch einmal sollte ihr jemand sagen, dass ein Teenager zu sein nicht anstrengend wäre. Zur Hölle noch mal mit allen Erwachsenen die ihr sagten, dass sie doch in der Blüte ihres Lebens sei und sie es genießen sollte, solange sie es noch konnte, denn das richtige Leben wartete auf sie. Alles Bullshit. Wenn das hier nicht das richtig harte Leben war, wusste sie auch nicht weiter.

Brielle stand vor ihrem Kleiderschrank und sah auf den bis ins kleinste Detail sortierten Berg an Klamotten. War sie eines der Mädchen, die einen Überschuss and Klamotten hatten? Ja. War sie eines dieser klischeehaften Mädchen die jeden Tag aufs neue vor der Krise standen, was sie anziehen sollten und im Endeffekt über eine Stunde brauchen um sich fertig zu machen? Klar. Und war sie eines dieser Mädchen, bei der alles sitzen musste, sonst würde sie keinen Schritt nicht vor diese gottverdammte Türe setzten? Natürlich. Viele Menschen sahen Brielle ins Gesicht und dachten sie sei eine dieser schrillen Tussis, die zu viel Geld aus der Geldbörse ihres Vaters klaute, nie ein richtiges Problem in ihrem Leben hatte, ihre Schulnoten nur auf Grund Bestechung so gut waren und sie irgendwann auf eine Ivy League Uni gang, auf der ihre Eltern promoviert hatten. Vielleicht hatten diese Leute nicht ganz unrecht, aber Brielle war auf keinen Fall eine dumpfe Göre. Ihre Familie schwamm in Geld, das war die Wahrheit und ihr war sehr wohl bewusst dass sie ein privilegiertes Leben führte, aber ihre Eltern ließen sie nie vergessen, wo sie herkamen.

"BRI, Schätzchen. Die Mädels sind hier." Sie riss sich aus ihrem Tagtraum, fluchte wie ein Seeman und riss die erstbesten Teile aus dem Schrank, bevor sie rief: "Komme. Eine Sekunde noch." Naidya, Amber, Saffiara und sie waren seit der Grundschule beste Freundinnen. Hier in dieser kleinen Stadt kannte man natürlich jede Seele und die Freunde die man am Anfang machte, bei denen blieb man auch meistens hängen. Naidya lachte, als sie Bri sah. "Ich bin wohl heute nicht die einzige, die völlig durch den Wind ist. Seit wan trägst du bitte eines deiner Comic Sweatshirts in die Schule?" Bri wurde rot und stieg lautlos in den Jeep, den ihre Freundin seit ihrem 16. Geburtstag fuhr. Die restlichen 3 hatten zusammengelegt und ihrer Freundin ihr Traumauto zu erfüllen. "Ich hatte eben keine Zeit für mehr, ich habe verschlafen und mich danach in einem Tagtraum verfangen, ich habe keine Ahnung was heute los ist, aber das Spiel liegt schon in der Luft."

Ein neues Jahr voller hormongesteuerter Teenager, die aufeinander herfielen wie Orangutans in der Paarungszeit. Das Spiel war eine jährliche Tradition aus der viele Paare herausgingen, doch die meisten hielten nicht wirklich lange. So lange eben eine durchschnitte Beziehung zwischen zwei 18-jährigen hält. Die meisten Schüler, die eine weniger romantische Ader hatten nannten den ersten Tag des neuen Schuljahres auch den "doom day" da das Drama an jenem Tag meistens vorprogrammiert war. Sie schwiegen für die gesamte Fahrt in die Schule. Normalerweise würden sie über Witze lachen, Geschichten erzählen oder sich über irgendeine Hausaufgabe beschweren, die Mr. Preston aufgegeben hatte und unmöglich war zu lösen. Heute jedoch sagte keiner ein Wort. Brielle kannte ihre Freundinnen sehr gut und wenn sie eines wusste, dann war es jedes einzelne Detail ihrer Leben. Dieses Jahr war unser Senior Year, also lag diese Spannung nicht nur wegen dem Spiel in der Luft, es knisterte auch voller Akademischer Anspannung. Wir mussten diese Gott verdammte Schule mit einem Boom verlassen, so viel war klar, und etwas weniger würde keine von uns akzeptieren.

Als sie vor der Schule parkten machte niemand irgendwelche Anstalten aus dem Wagen auszusteigen. "Denkt ihr, dass wir alle das bekommen, was wir wollen?" Nadya's Hände lagen noch immer auf dem Lenkrad als sie das sagte und ihre Knöchel traten weiß hervor, so fest hielt sie sich daran fest. Wir alle wussten sofort was sie damit meinte, denn sie von allen von uns war diejenige, die es am meisten wollte... dieses Berühmte Happy End. Und das nur mit einer bestimmten Person, alle anderen würden nicht an sie heran kommen, das würde sie nie im Leben ertragen. Vor allem wenn ER heute jemanden anderen wählt.

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Bri starrte verzweifelt auf die Uhr, denn in nicht einmal 5 Minuten würde diese Stunde um sein und sie war befreit von den grausamen Griffen der Mathematik. Tief drinnen war sie vielleicht ein kleiner Nerd, aber wenn sie eines hasste, dann war es Mathe. Ihrer Meinung nach gab es nichts einschläferndes als den Wert x zu bestimmen. Den gesamten ersten Teil des Tages hatte sie damit gebracht, sich zu verstecken. Ihre Mittschüler sahen diesen verdammten Pulli an, als wäre es ein Müllsack und sie konnte diese Blicke einfach nicht ertragen. Bri liebte Fashion, es war eine ihrer Leidenschaften, doch sie hatte keine Ahnung wie gemein Leute sein konnten, ohne ein einziges Wort zu sagen. Bri rutschte tiefer in ihren Stuhl, als die Glocke das Ende der Stunde bekanntgab. Die meisten schossen aus ihren Stühlen und rannten so schnell ihre Füße sie trugen in Richtung Cafeteria. Plötzliche realisierte sie, warum sie alle so schnell rannten.

Das Spiel...es hat begonnen.

Jedes Jahr wurden die beliebtesten 10 Jungs ausgesucht und diese durften dann ein Mädchen auswählen. Und dieses Mädchen wurde dann zu ihrer Freundin. Natürlich hatte jedes Mädchen das Recht nein zu sagen, wir waren ja hier nicht im Mittelalter, aber das war bis jetzt erst 2 mal vorgekommen in über 10 Jahren. Auf jeden Fall hielt diese "Beziehung" dann bis Ende des Senior Years. Natürlich könnten die Pärchen nach der Graduation weiter ein Paar sein, wenn die Gefühle sich als echt entpuppten. Viele nahmen es aber weniger ernst und betrachteten das ganze eher als eine Freundschaft Plus Situation, in denen sie ihre Teenager-Sex-Hormone loswerden konnten, ohne mit der ganzen Schule zu verkehren. Theoretisch waren die Jungs und Mädels dann "Off Limit" für alle anderen, aber das wäre ja kein Spiel, wenn man es nicht etwas spicy machen würde. Im gesamten Schuljahr wird es 4 "Conquering Days" geben, 2 davon für jedes Geschlecht. An diesen Tagen dürfen "Off Limit" Partner von anderen verführt werden wenn möglich und sich dann umentscheiden, wenn sie ihre Meinung änderten. Also konnten sie quasi an diesen Tage gestohlen werden von dem jeweiligen Partnern. Außerdem gab es eine Bucket List, inoffiziell gab es zwei. Die erste war eine List mit Date-Ideen und ähnlichem, während die zweite, inoffizielle Liste eher sexueller Natur ist. Niemand, der nicht bei dem Spiel mitmachte bekam diese Listen je zu Gesicht, also hatte niemand wirklich eine Ahnung, was genau auf diesen Listen stand. Das war auch einer der Gründe, warum alle immer so aufgeregt waren dieses Spiel zu verfolgen.

"Bitte sag mir es ist nicht so schlimm wie ich denke" Bettelte Amber, als sie sich durch die gesamte Menschenmasse an unseren üblichen Tisch drängelte. Sie hatte einen Stapel Bücher in der Hand und darauf lag ein Stapel Papieren, die zu unordentlich wirkten, um von Amber zu stammen. "Ich wurde mindestens ein Tausend mal angerempelt, bis es irgend so ein Freshman idiot geschafft hat, mich komplett umzuhauen. Es hat mich eine Ewigkeit gekostet alles wieder auf zu sammeln, und natürlich hat mir niemand geholfen, da alle viel zu beschäftigt mit dem Verdammten Spiel ist." Sie war wütend. Wir alle starrten sie fassungslos an, denn die Anzahl an Dingen, die passieren mussten, dammit ma Amber dazu brachte zu Fluchen oder etwas gemeines über eine andere Person zu sagen war immens. Sie jedoch schien nichts zu bemerken, denn sie ließ sich auf ihren Stuhl plumpsen und legte ihr Gesicht in ihre Hände. In der Mitte unseres Tisches Lag die Liste, die bekannt gab welche Jungs ausgewählt wurden und nun warteten alle darauf, das besagte Jungs ihre Wahl trafen. Das war auch einer der Gründe, warum wir alle so still waren.

Sie waren alle auf dieser verfickten Liste.

Bastian, Asher, Andrew und Orion...

Briella schluckte schwer als sie die Namen wieder und wieder las, als würden sie sich ändern wenn sie nur lange genug drauf starrte. Denn in diesem Augenblick wollte sie nichts mehr als im Boden zu versinken und die wieder aufzutauchen. Aber ihr verräterisches Herz klopfte wild und hoffte, dass er bald vor ihrem Tisch stehen würde und sie auffordernd ansehen wird. Aber das war natürlich nur reines Wunschdenken, denn das würde nie passieren.

Bastian Celmonté würde sie nie auswählen...das stand fest.