Kapitel 40

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Friedhof von Alfea
POV Farah

"Du hast sie wie ich sehe beerdigt. Wie nobel von dir aber das warst du ja schon immer" ich drehe mich um und sehe dort eine lächelnde Rosalind stehen. Ich wusste, der Moment würde irgendwann kommen aber so schnell. Hatte Saul nicht Soldaten zur Patrouille abgestellt. "Nun es schien mir angebracht immerhin waren es ja irgendwann mal Menschen wie du und ich. Aber das hast du ja sicher gewusst" mustere ich sie abschätzend. Sie hat uns in der Vergangenheit so viel verschwiegen. Zu viel für meinen Geschmack. "Ja richtig richtig" bestätigt sie meinen Verdacht. So wie sie hier steht, wirkt sie eiskalt. Nichts hat sich in den letzten Jahren verändert. "Sind noch mehr da draußen?" will ich von ihr wissen. "Sicher noch einige" antwortet sie vage und setzt sich auf die kleine Bank. Abwartend schaut sie mich an und zeigt auf den freien Platz neben sich. Das kann sie vergessen. Die Zeiten, wo ich gemacht habe was sie sagt sind endgültig vorbei. "Na komm schon zier dich nicht so. Setzt dich zu mir der alten Zeiten wegen. Ich verspreche auch ich beiße nicht" "Nein danke ich stehe hier gut. Sag einfach, was du zu sagen hast. Du bist ja sicher nicht ohne Grund hier" "Du hast recht, ich wollte sehen, wie es dir geht nach dem gestrigen Abend. Er schien ja sehr turbulent" "Spar dir dein gespieltes Interesse. Du hattest doch deine Finger im Spiel oder wieso hat die Barriere sonst versagt. Du hast dafür gesorgt, dass die Verbrannten in die Schule eindringen konnten" wütend mache ich ein paar Schritte auf sie zu aber das scheint sie kaltzulassen. "Wieso so besorgt. Bloom und Lucia haben doch die Lage gerettet, oder? Was sagst du eigentlich zu meinem Patenkind ist sie nicht stark und wunderschön. Ganz wie ihre Mutter" "Lucia und Bloom sind noch Schülerinnen. Sie hätten verletzt werden können" "Ich wusste, sie würden es schaffen. Immerhin haben sie von der beste gelernt. Findest du nicht auch. Ihre Verwandlung war perfekt. Ihre Macht. Ihr Potenzial, das wird uns in Zukunft noch nützlich sein" "Du hast die Verbrannten in die Schule gelassen, um sie zu testen?" das macht mich fassungslos. "Das war etwas die Idee dahinter" "Du hast dutzende Schüler in Gefahr gebracht wofür." "Ich wollte einfach wissen, wie sich mein Patenkind in der ersten Welt entwickelt hat" Moment habe ich gerade richtig gehört. "Deinem Gesichtsausdruck entnehme ich, dass du das nicht wusstest aber was soll man auch dazu sagen. Du und Luna hattet ja nie das beste Verhältnis. Ja Lucia ist mein Patenkind und ich könnte nicht stolzer sein. Sie uns Sky sind ein schönes Paar." "Was hast du vor?" "Wie kommst du darauf, dass ich etwas vorhabe. Ich lasse dem Schicksal einfach seinen Lauf. Ein Kind der Sonne und des Mondes und ein Krieger des Hauses Eraklyon werden die Anderswelt nachhaltig prägen. Kommt dir das nicht bekannt vor? Mir schon. Die beiden zusammen. Du musst es doch auch gefühlt haben. Sie strahlen eine Macht aus wie kein Paar zuvor. Die Anderswelt wird ihnen zu Füßen liegen, wenn Lucia erst mal ihren rechtmäßigen Platz einnimmt" "Du kennst sie nicht. Beide nicht, denn dann wüsstest du das sie nicht Machtbesessen sind wie ihre Eltern. Sie sind gut und rein." "Da gebe ich dir recht. Was nicht ist kann aber noch werden. Unter unserer Führung werden sie die richtigen Werte lernen. Wachsen zu wahrer Größe" "Du bist größenwahnsinnig. Ich lasse dich keinen Moment in ihre Nähe." "Das ist witzig, den das ist auch ein Thema, über was ich mit dir reden wollte. Den mir scheint, du bist nicht geeignet, die nächste Generation in den Kampf zuführen" ihre Augen funkeln vor Boshaftigkeit. Das könnte ihr so passen. Was denkst sie, wer sie ist. "Oh ja natürlich. Nachdem ich aus deinem Schatten trat offenbarte sich mir eine Welt voller Licht. Wie es aussieht ist dieser Ort gar nicht so furchtbar. Es lag nur an dir allein. Diese Zeiten wünsche ich mir nicht zurück. Ich überlasse die Schule nicht deinen Händen" mache ich meinen Standpunkt klar. "Netter Vortrag. Nur zu schade, dass Königin Luna deine Ansichten nicht teilt. Sie möchte, dass Lucia die richtige Erziehung bekommt. Ihr gefallen deine Veränderungen an Alfea nicht wirklich. Sie und ich sind derselben Meinung. Es bedarf einer sofortigen Neuorientierung." "Und wie soll das aussehen?" aber ich kann es mir schon denken. "Ich als Direktorin natürlich. Ich denke, die wenigsten Lehrer werden aufmucken, wenn ich meinen Platz wieder einnehme. Aus Liebe zu seinen Kindern wird Ben die Füße stillhalten. Ich denke Saul hätte sicher Probleme gemacht aber er wird ja zum Glück im Moment verhaftet" das ist wie ein Schlag ins Gesicht. "Verhaftet weswegen?" will ich wissen. "Wegen Mord oder besser gesagt versuchten Mord an Andreas." grinst sie teuflisch. "Andreas lebt" "Oh ja durchaus. Er hat viel geopfert aber ich brauchte jemand, der mir hilft Beatrix großzuziehen. Falls du dich gefragt hast wer mir in Alfea immer zu Seite stand. So war ich auch gut über Lucia informiert" "Du hast sie für deine Zwecke missbraucht" "Du siehst das falsch Farah. Beatrix ist Teil der Familie" Familie das ich nicht lache. "Weißt du überhaupt, was dieses Wort bedeutet? Für dich sind die Menschen doch nur Schachfiguren" "Ach Farah was mach ich nur mit dir. Du hattest früher so viel Potenzial aber jetzt scheinst du dich verrannt zu haben. Du wirkst auch so erschöpft. Wieso nimmst du dir nicht eine Auszeit. Fahr in die Berge oder an den Strand. Du musst dich um nichts kümmern. Alfea und ihre Schüler sind bei mir in guten Händen. Versprochen" hat sie mir nicht zugehört. "Du scheinst zu vergessen, dass ich die Direktorin bin und die Entscheidungen treffe. Du wirst dich meinen Schülern nicht nähern das ist mein letztes Wort" ich spüre wie die Magie in der Luft knistert. Meine Antwort scheint ihr nicht zu gefallen. Aber das ist mir egal. "Halte dich von Alfea fern du hast hier nichts mehr zu suchen" für mich ist die Diskussion beendet. Ich drehe mich herum und will zurückgehen. Vielleicht ist es noch nicht zu spät und ich kann die Verhaftung von Saul aufhalten. "Das weiß ich doch aber alle anderen werden es vielleicht glauben und wenn sie es nicht tun was wollen sie schon dagegen ausrichten" höre ich sie bedrohlich flüstern. Bevor ich mich zu ihr herumdrehen kann spüre ich schon einen Ruck und alles um mich herum wird schwarz.

Endlich sehe ich das LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt