Dieser Mistkerl! Anstatt mir sinnvolle Sachen beizubringen, hatte er mich mit Handbüchern und anderen Lektüren überhäuft. Und saß ich hier und lernte den Unterschied zwischen verschiedenen Engine Signaturen. So langweilig. Ich schaute durch das große Fenster in meinem Zimmer und konnte in der ferne den Truppenübungsplatz sehen. Seit meinem freundlichen Ersuchen nach Unterricht waren 2 Wochen vergangen und der 2. Kommandant war ziemlich am Ende. Wenigstens war ich nicht die Einzige die litt. Ich hatte sich inzwischen die meisten Mechwarrior aus meiner Garde kennengelernt. Vor allem hatte ich lange Gespräche mit Bredil Lilstil, er wurde von den anderen Dekkar genannt. Er erzählte mir viel über sich und das seiner Meinung nach, Alles was ein Mechwarrior brauchte sei Glück. Er hatte seine persönlichen Gründe, aber ich fand es brauchte schon mehr. Das wichtigste war aber, dass er versprach mir das Cockpit seines Mech zu zeigen. Seufzend widmete ich mich wieder dem Handbuch was ich gerade studierte. Plötzlich klopfte jemand an meine Tür. Ich kroch aus meinem Bett und schlurfte zur Tür. Vor der Tür stand Ryan, der die Augenbraue hob als er mich sah. In seiner Hand hielt er einen Helm. Als ich ihn genauer betrachtete, blieb mir das Herz stehen. Er streckte den Arm aus und reichte mir den Helm. "Das war die kleinste Größe, also beschwer dich nicht." sagte er. Aber ich antwortete nicht. Er legte den Kopf schief und fragte: "Ist etwas nicht in Ordnung?" Fragte er erneut. Ich riss mich aus meiner Starre und schüttelte den Kopf. Er zuckte mit den Schultern und bedeutete mir ihm zu folgen. kurze Zeit später erkannte ich das er nicht wie erwartet mit mir in den Mechhangar ging, sondern zum Simulator-Deck. Als wir ankamen war dort niemand anderes. Er wies mich an meinen Helm, den ich die ganze Zeit mit mir rumgetragen hatte, aufzusetzen und mich auf einen der Simulatorenplätze zu setzen. Er selbst drückte ein paar Knöpfe und legte einen Schalter um. Der Simulator erwachte summend zum Leben. Ich beobachtete wie er selbst zu einem Simulator ging und den Helm, der dort lag, anlegte. Kaum hatte er sich auf seinen Stuhl gesetzt, baute sich um mich die virtuelle Welt um mich auf. Eine Sekunde später fand ich mich in einem Cockpit wieder. Während ich mich umschaute zitterte ich vor Begeisterung. "Gut! Du befindest dich gerade in dem Cockpit eines Shadow Hawks, ein Medium Mech mit 55 Tonnen, wie du sicherlich weißt." Von Rechts stampfte ein Centurion in mein Blickfeld. "Da du hoffentlich die Handbücher gelesen hast die ich dir gegeben habe, weißt du sicherlich wie du ihn starten und und zu mir rüber steuern kannst. Also los an die Arbeit." Mit noch zitternden Fingern suchte ich die richtigen Schalter und Knöpfe, um den Mech zu starten. Und im zweiten Ansatz startete er sogar. Mir blieb das Herz stehen als ich das erste mal die Computerstimme hörte, wie sie, scheinbar gelangweilt, ihre Kontrolldurchsage machte:
REAKTOR ONLINE! SENSORS ONLINE! ALL SYSTEMS NORMAL!
Der Shadow Hawk erhob sich ein Stück und machte ein Ausfallschritt um nicht umzufallen. "Nun steuere ihn zu mir rüber, nicht wundern ich habe die Waffensysteme erstmal ausgeschaltet." Hörte ich wieder Rayn in meinem Kopf. Ich nutzte den Joystick auf meiner rechten um meinen Torso zu drehen um dann den Geschwindigkeit Regler um den Mech zu bewegen. Erst Bewegte er sich langsam vor, dann aber immer schneller, bis er schließlich im Vollsprint auf Blackheart zusteuerte. Als ich den Geschwindigkeit Regler wieder zurückzog um abzubremsen drückte ich aus versehen einen Knopf an der Innenseite des Geschwindigkeit Reglers und aktivierte so die Jump Jets, die brausend meinen Mech in die Höhe schießen ließen. Während ich panisch versuchte die Jump Jets abzuschalten hörte ich ein komisches Geräusch durch mein Headset. Es kam vom IWO, und war eine Mischung aus Verwunderung und Verärgerung. Endlich schaffte ich es die Jump Jets abzuschalten, schoss nun aber in die entgegengesetzte Richtung mit doppelter Geschwindigkeit. Ich schlug mit einem lauten Krachen auf der Erde auf. Den Schwung des Falls hätte mich nach vorne Umfallen lassen, aber ich riss den G-Regler so stark nach hinten, das ich zwar die vorwärts Bewegung abfangen konnte, aber nun rückwärts umkippte. Ihr werdet es nicht glauben, aber so ein Simulator simulierte auch die schmerzhaften Sachen recht gut. Also lag ich nun dort und sah Sterne über mir kreisen. Nach ein paar Sekunden erschien der Centurion über mir und Rayn fragte spöttisch: "Und wie lange wollen wir heute liegenbleiben?" Meine Kontrollen schalteten kurz um und der Mech stand von alleine auf. Während ich noch Sterne zählte, stapfte der Centurion wieder los. "Komm schon, so schlimm kann es doch gar nicht sein!" stichelte Rayn weiter. Ich riss mich zusammen und steuerte den Mech Rayn hinterher. Die nächsten zwei Stunden ließ mich Rayn viele verschiedene Sachen zur Steuerung üben, vom Torso Twist, ein Manöver was dazu gedacht war den Zentralen Torso (CT, das Herzstück eines jeden Mech, wo man den Reaktor und die Engine fand, kurz CT futsch=Mech futsch) zu schützen, bis hin zum Einsatz von Jump Jets, wo vor ich eine bisschen Angst hatte, nachdem ich sie ungewollt benutzt hatte. Zu mindestens lernte ich sehr viel nützliches Zeug, doch der Höhepunkt dieser Trainingseinheit war, als Rayn nach langem Vortrag über Waffensicherheit und Bewusster Einsatz von Waffen die Waffensicherung ausschaltete und mich ein paar einfache Schießübungen machen ließ. Der Shadow Hawk hatte ein Sortiment von verschiedenster Art. Einmal hatte er als Hauptwaffensystem eine Autokanone 5 (AC5), eine Kanone mittleren Kaliber und hoher Feuerrate, einen Kurzstreckenraketenwerfer 2 (SRM2), der zwei schlagkräftige Raketen mit kurzer Reichweite abfeuerte, einem Langstreckenraketenwerfer (LRM5), der fünf Raketen auf lange Distanz, auch indirekt, abfeuerte und zur guter Letzt ein Medium Laser (M-Laser), der eine gute Mischung aus Reichweite, Feuerrate und Schaden war. Wie man merkt bin ich echt im Thema Waffen drin. Sie sind halt einfach das Beste. Zu mindestens gingen die Stunden im Simulator vorbei wie im Flug. Ich freute mich schon auf das nächste mal, und wie mir schien hatte Rayn auch gefallen daran gefunden, da er ein Lächeln auf dem Gesicht trug, als wir aus dem Simulator kamen.
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Lost with Losttech
FanfictionBei einer Invasion auf Ayuna Lugeras Heimatwelt wird ihr Vater, das Oberhaupt vom Haus Lugera, und der größte Teil der Verteidigungskräfte von ihnen unbekannten Battletechs getötet. Sie flieht mit einer handvoll Royalisten und dem 2. Commander der...