Kapitel 1 {Der Umzug}

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"Gwenni aufstehen!" Meine kleine schwester riss die Tür zu meinem Zimmer auf. "Was ist denn los Lilly?" Fragte ich genervt. Aufgeregt antwortete sie,"Wir fahren los!" Ich riss die Augen auf. Der Umzug!

Trauer stieg wieder in mir hoch, wie in all den letzten Tagen. Ich werde alle verlassen, meine Freunde, die mich immer so unterstützt hatten, wenn mein leben auf dem kopf stand. Meine beste Freundin Emma, mit der ich zusammen durch dick und dünn ging, und die mich niemals alleine lies. Und am schlimmsten, meinen Freund Henry.

Henry war immer für mich da gewesen. Ich weiß nicht wie ich es ohne ihn aushalten soll. Als ich ihm erzählt hatte, dass wir von Durham nach London umziehen müssen, starrte er mich nur entsetzt an. Ich hatte immer befürchtet, dass dies geschehen würde, aber doch nicht jetzt.

Jetzt wo ich so glücklich war! Ich saß auf meinem Bett und ich konnte es nicht unterdrücken. Ich fing an, leise zu weinen. Alle würde ich verlassen. Alle, dir mir so am Herzen lagen. Lilly setzte sich neben mir aufs Bett und streichelte mir sanft über den rücken.

Ich versuchte mich zusammen zu reißen, schließlich war ich ihre große Schwester. Ich musste sie beschützen und trösten, nicht andersrum. Doch ich konnte nicht aufhören. "Ich weiß, dass es nicht leicht für dich ist, gerade jetzt, wo es dir so gut ging. Aber du weißt, wir können es nicht ändern. Du kannst ja immer noch mit ihnen in Kontakt bleiben."

Ein seufzer kam über mich. Ich liebe Lilly, sie ist die beste Schwester, die man sich nur vorstellen kann. Ich bin so froh, dass ich nicht auch noch sie verliere. Sie war schon immer mein kleiner Engel. Langsam bekam ich mich wieder unter Kontrolle.

Ich zog mich um und packte noch schnell die restlichen sachen in meine Tasche. In der Küche angekommen sah ich meine Mum, wie sie etwas proviant für die Fahrt machte. "Guten Morgen" sagte sie schüchtern. Sie wusste genau, dass sie meine Welt zerstören würde. Aber es war ja nicht ihre Schuld.

Als mein Vater vor einem halben Jahr wegen einem Autounfall starb, war meine Mutter nicht mehr wie früher. Sie verband einfach alle Dinge mit Dad. Immer wenn etwas sie an ihn erinnerte fing sie an zu weinen. Und jetzt hatte einen neuen Job in London gefunden. Ich erwiederte ihren Gruß mit einem leichten Lächeln und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Wenn du willst kann ich dich nochmal zu Henry fahren, schließlich hab ich euch eure Beziehung kaputt gemacht." Mein Lächeln vergrößerte sich. "Ja das wäre schön." Sagte ich leise, und wir gingen runter zum Auto, in dem Lilly schon auf uns wartete.

Hier mein erstes kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen :)

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