Marco x Tobias

1. Kapitel

PoV. Marco

Das erste was ich wahr nahm, war ein Geräusch. Ein sehr nerviges. Es war mein Wecker. Sofort drehte ich mich um und drückte auf "schlummern". Gerade wollte ich mich umdrehen, als mir bewusst wurde, dass ich in die Schule musste. Nicht weil ich Schüler bin, sondern Sportlehrer. Ugh, ich mag ja meinen Job und so, aber die Kinder waren echt nervig zum Teil. Vorallem dieses eine Mädchen aus der neunten, die konnte einem regelrecht den letzten Nerv rauben. Doch schliesslich kämpfte ich mich aus meinem Bett und machte mich fertig. Erst mal kurz unter die Dusche, anziehen und dann schnell was essen. Danach verliess ich meine Wohung, schloss sie ab und lief in die Garage. Ich setzte mich in mein Auto und fuhr los. Der Weg war zum Glück nicht weit, allerdings hatte es bereits Schnee, obwohl es erst anfangs Dezember war. Die Landschaft sah zwar bezaubernd schön aus, doch machte der Schnee die Strassen umso gefährlicher. Noch dazu kam das Eis. Ich gelang jedoch Unfallfrei zur Schule. Als ich geparkt hatte, ging ich erstmal hoch ins Lehrerzimmer. Darin befanden sich zwei meiner Kollegen, die ich mit einem einfachen "Morgen", grüssten. "Guten Morgen Marco, du siehst ja müde aus", kicherte und grüsste mich meine Kollegin. Der andere nickte mir nur zu und nahm einen Schluck von seinem Tee. Ich machte mir einen Kaffee und setzte mich hin, gerade als dieser eine Kollege hinein trat, Tobias. Er hatte etwas an sich, dass mich erschaudern liess. Er grüsste uns alle mit einem "Guten Morgen allerseits" und setzte sich direkt gegenüber von mir. Wir grüssten ihn auch, wobei ich ziemlich leise war, nicht das mein Stottern noch auffallen würde. Tobias schaute mich so komisch an, wie immer, als ob er direkt durch mich hindurch sieht, als würde er etwas ahnen. Doch da gab es nichts zu ahnen. Dieses gestarre hielt ich nicht lange aus, weshalb ich mich, direkt als mein Kaffeebecher leer war, verdrückte. Grosser Fehler, den gerade kam, Gott steh mir bei, einige der neunten die Treppe hoch. Unter anderem "sie". Sie grinste mich jedoch nur an und wünschte mir einen guten Morgen. Ich seufzte und ging dann die Treppen runter zur Sporthalle. In der Umkleidekabine für Leherer angekommen, zog ich mich erstmal um, schliesslich würde bald die erste Sportstunde anfangen. Ich ging also schon mal herein und richtete mir einen Kasten um meinen Ordner und Stift abzulegen.

Die erste Sportstunde war ganz oke, doch die zweite würde schrecklich werden, denn es war die Klasse mit ihr. Oh gott, das wird anstrengend. Immerhin war es nur eine Stunde. Trotzdem, keine wäre besser. Wie so ziemlich immer kam sie als letzte, gemeinsam mit ihrer besten Freundin, in die Halle herein. Sie setzten sich zu den anderen Mädels und schauten abwartend zu mir. Wie immer trug sie viel zu kurze Sporthosen, aber schlecht konnte ich etwas sagen, das würde ja bedeuten ich schaue auf ihre Beine, was ich ja auch tue, aber das muss sie nicht auch noch wissen. Und ausserdem tat ich es nicht aus einem unanständigem Grund, es fiel einfach auf. Jedenfalls fingen wir dann mit Runden laufen an und danach ein paar Spiele. Wärend eines Ballspieles schaffte sie es doch tatsächlich, meinen Kugelschreiber vom Kasten zu schiessen, und ich wette es war mit voller Absicht. Aber immerhin überlebte ich die Stunde und die Mädchen gingen wieder. Und zum guten Glück hatte ich nachher keine weitere Stunde und ich verkroch mich somit im Lehrerzimmer. Dort traf ich, wie so oft an einem Donnerstag morgen, dritte Stunde, auf Tobias. "Du siehst ganz schön fertig aus", meinte er als ich die Tür hinter mir zu zog. "Naja, Sportstunden mit den Mädchen aus der neunten sind auch am schlimmsten.", antwortete, oder eher, rechtfertigte ich mich. "Ach was, iss einen Keks und alles ist wieder gut", lachte er daraufhin und zeigte auf ein paar Kekse die auf einem Teller auf dem Tisch lagen. Tatsächlich machte sich mein Magen bemerkbar, was Tobias nur ein weiteres Lachen entlockte, eines das meine Knie leicht weich werden liess. Schnell setzte ich mich auf einen der Stühle, nicht das es noch auffallen würde. Ich schnappte mir einen Keks und biss hinein, die waren mal himmlisch. "Sie schmecken wohl, du siehst zufrieden aus", sagte Tobias als ich nach einem zweiten griff. Allerdings war da ein unterton in seiner Stimmte, den ich nicht zuordnen konnte. Ich antwortete ihm mit einer Gegenfrage: "Wer hat die eigentlich gemacht? Sie schmecken wirklich gut!" "Ich hab sie gemacht, und danke", sagte Tobias mit einem Grinsen das der Sonne Konkurenz machen konnte. Warte, dachte ich das wirklich?! Schlimm genug war schon was seine Blicke auslösten, aber das mir auch noch solche Gedanken kamen. Ich wurde leicht rot und schaute deshalb auf den Tisch, damit er es nicht bemerkte. "Naja, ich muss jetzte aber los, hab noch was zu erledigen, bye bye Marco", meinte Tobias plötzlich. Seit wann sagte der denn sowas wie "bye bye". Ich sagte nur "tschau" und da verliess er den Raum auch schon. Puh, endlich konnte ich etwas aufatmen.