Elaine
Alles ist schwarz und ich höre ein leises piepsen. Der Geruch von Krankenhaus liegt in meiner Nase und ich hasse diesen Geruch. Mein Kopf brummt ziemlich und als ich die Augen langsam aufmache sehe ich nur weiß.
Nach ein paar Minuten erkenne ich Umrisse. Wo bin ich? Es braucht eine Weile bis ich bemerke das ich im Krankenhaus liege.
Wie lange bin ich jetzt schon hier? Ich versuche mich etwas aufzurichten. Das letzte an das ich mich erinnere ist der Sturz ins Wasser mit Aiden.
Ich habe wirklich gedacht das wäre der letzte Moment den ich erleben würde. Plötzlich geht die Tür zum Zimmer auf und Rose, ihr Mann und Ava stehen vor mir. "Elaine? Du bist wach?", quiken alle auf einmal.
"Ich fasse nicht wie geht es dir? Wie fühlst du dich? An was erinnerst du dich noch? Erinnerst du dich daran wer ich bin", quetschen sie mich mit fragen voll.
Ich werde von allen Seiten so bombadiert das ich garnicht weiß wo ich anfangen soll. "Aiden komm schnell", sagt Rose und dreht sich um, um nach ihm zu sehen. "Wo ist er denn?"
Sie läuft nach draußen und zieht ihn rein aber er sieht mich nicht an. Ist etwas passiert? "Aiden?", sage ich leise.
Sein Gesicht springt nach oben und darauf ist ein geqälter Blick. "Elaine?"
Er fängt an zu weinen und fällt auf die Knie. Das bricht mir das Herz. Ich habe ihn noch nie so verletzt gesehen. Rose und Matthew helfen ihm wieder auf die Beine und er kommt zu mir gelaufen.
Er nimmt meine Hand und drückt sie so fest als würde mich jemand jede Sekunde von ihm reißen. Dann küsst er mich auf die Stirn. Er fragt wie es mir geht, dabei mache ich mir mehr sorgen um ihn.
Er sieht aus als hätte er Wochen nicht geschlafen. Ich hebe vorsichtig meine Hand und wische ihm die Tränen aus dem Gesicht. "Seit ich dich gesehen habe geht es mir besser", sage ich leise.
Eine Weile bleiben wir still so sitzen bis ein Arzt in den Raum kommt und unseren Moment unterbricht. "Bitte verlassen sie kurz den Raum damit wir ein paar Untersuchungen durchführen können."
Aidne drückt noch ein mal fest meine Hand und geht dann mit den anderen aus dem Zimmer. "Also Frau Johnson, wie fühlen sie sich?", fragt der Arzt mich während er mir eine grelle Lampe in die Augen hält. "Ich fühle mich prima und bitte nennen sie mich Elaine."
Ich mag es nicht wenn mich eine ältere Person sietzt oder mit Nachnamen anspricht. "Sie sind vermutlich noch ein bisschen verwirrt und haben viele fragen die werden wir ihnen alle beantworten", sagt der Arzt.
"Okay, könnten sie mir dann sagen warum ich hier bin und alle so aussehen als hätten sie einen Geist gesehen als ich wach war?"
Während er weitere Untersuchungen an mir macht erklärt der Arzt mir das ich einen Unfall hatte, was ich schon wusste, und das ich das bewusstsein verloren habe. Vier Monate lag ich im Koma. Das ist unvorstellbar. Es kommt mir so vor als wäre der Unfall gerade erst gewesen. Jedoch hat sich die Welt weitergedreht während ich hier lag.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ist der Arzt endlich fertig und alle kommen wieder ins Zimmer. "Elaine, mein Schatz. Ich habe mir solche Sorgen gemacht." Dad kommt auf mich zu und umarmt mich.
"Dad." Er weint. Ich möchte nicht das er wegen mir weint. "Bitte nicht weinen Dad, mir geht es gut versprochen." Jetzt fange ich auch an zu weinen. Aber nicht nur wegen Dad sondern auch weil mir langsam klar wird was passiert ist.
Aiden hatte mit mir den gleichen Unfall wie ich mit Mom. Ich hätte ihn für immer verlieren können genauso wie ich sie verloren habe. Das schmerzt und tut weh. Mein ganzer Körper zittert und ich versuche mit durch lange und tiefe Atmungen zu beruhigen.
Ava setzt sich nun an die andere Seite des Bettes und nimmt meine Hand. "Du hast uns allen ganz schön Angst gemacht", sagt sie. Sie lächelt doch ich sehe ihr an das sie sich zwingt zu lachen.
"Aber jetzt geht es mir gut. Ich bin fit. Wenn ich aus diesem Krankenhaus raus bin musst du mich bitte zwingen mit dir laufen zu gehen." Jetzt lacht sie ein ehrliches lachen. "Okay."
Auch Rose und Matthew kommen nach und nach zu mir und sagen wie große Sorgen sie sich die ganze Zeit um mich gemacht haben. Es ist komisch das sich alle so Sorgen um mich machen. Ich könnte schwören das der Unfall gerade erst war.
Zum Abend hin gehen alle langsam wieder nach Hause und sagen das sie morgen wieder kommen, bis auf Aiden. Aiden bleibt bei mir.
"Was habe ich in den letzten Monaten alles verpasst? Muss ich viel aufholen in der Uni?", frage ich ihn. Er lacht. "Du bist gerade aus einem Koma aufgewacht und machst dir Sorgen um deine Noten."
Ich schaue ihn nur an. Er sieht so zerbrechlich aus. "Ehrlich gesagt war ich nicht in der Uni seit du hier liegst", sagt er leise.
Das überrascht mich. Wieso tut er das. "Warum?", frage ich ihn.
Er lacht wieder und schaut dabei auf seine Hände. Dabei merke ich das sie verletzt sind. Überall sind Platzwunden und Blutergüsse. "Ich konnte einfach nicht Elaine. Ich konnte nicht. Der Gedanke das du hier liegst und jeden Moment etwas passieren könnte hat mich fertig gemacht."
Seine Stimme hört sich nicht so an wie ich sie kenne. Sie ist voll mit Schmerz und Kummer. Ich setze mich auf und nehme seine Hand. Ich streiche vorsichtig über seine Verletzungen.
Ich schaue ihm in die Augen und sage dabei: "Alles ist gut Aiden. Ich bin jetzt wach. Du brauchst dir keine Sorgen mehr machen."
Er bückt sich zu mir runter und küsst mich. Dabei nehme ich mir den vertrauten Geruch von ihm auf. Als er sich von mir löst rutsche ich ein Stück zur Seite sodass er sich neben mich legen kann. Erst versteht er nicht was ich von ihm möchte doch als ich auf die Matraze klopfe macht er es sich neben mir bequem.
Eine Weile sitzen wir nur so da dann beginnt Aiden mir an zu erzählen wie schwer die letzten Monate für ihn waren. Auch von seinen Alpträumen die ihn heimsuchen. Ich bin aber froh das es mich erwischt hat und nicht ihn. Ich wüsste wirklich nicht was ich getan hätte wenn Aiden im Koma gelegen hätte.
Nach ungefähr einer halben Stunde ist es plötzlich ganz ruhig und als ich zu Aiden schaue, sehe ich das er eingeschlafen ist. Er muss ziemlich müde gewesen sein. Vorsichtig ziehe ich meine Decke über ihn und lege mich gegen seinen Oberkörper.
Ich höre wie sein Herz langsam in einem gleichmäsigen Rhytmus schlägt. Es beruhigt mich das zu hören. Es gibt mir irgendwie ein Gefühlt von Sicherheit.
Das langsam schlagende Herz von Aiden bringt meins dazu sich dem Rhytmus anzupassen und schon bald bin ich auch eingeschlafen.
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Love Trust Affection
RomanceLove Trust Affection - die Fortführung von Love Secrets Lies. Es geht weiter mit der Geschichte von Elaine und Aiden. Diesmal haben sie aber nicht nur mit Geheimnissen und Lügen zu kämpfen sondern auch mit dem Leben und dem Tod? Tränen werden vergo...