Kapitel 3

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Elaine

Im Koma zu liegen habe ich mir immer ganz anders vorgestellt. Ich dachte man kriegt trotzdem mit was in seiner Umgebung passiert. Aber an mir sind vier Monate vorbei gezogen ohne das ich überhaupt etwas gemerkt habe.

Um ehrlich zu sein kommt es mir so vor als wäre der Unfall von mir und Aiden gerade mal ein paar Minuten her. Es ist gruselig und erschreckend. Wie können vier Monate ungemerkt vergangen sein. Ich mache mir ziemliche sorgen um meine Noten. Schaffe ich es alles aufzuholen was ich verpasst habe?

Auch Aiden bereitet mir sorgen. Die letzten Tage hat er sich wirklich merkwürdig verhalten. Er redet nicht mehr so viel wie sonst immer, sieht ziemlich müde aus und schottet sich von mir ab. Am Tag als ich aufgewacht bin hat er so viel mit mir geredet und jetzt lässt er mich alleine.

Ich muss immer noch meine Gedanken sortieren, einiges ist noch durcheinander.

Das einzige was ich eigenltich will ist aus diesem Krankenhaus raus zu kommen. Ich hasse den Geruch, ich hasse das Essen und ich hasse es das ich über die hälfte des Tages in diesem verdammten Bett liegen muss.

Ich kann nicht mehr und das meine ich mit jedem einzelnen Wort. Ich muss endlich hier raus. Mein Kopf fängt an zu brummen und ich spüre das die Kopfschmerzen heftig werden. Ich lege mich also zurück und schließe meine Augen.

Jedoch führt das nur dazu, dass ich mich noch mehr auf die Kopfschmerzen konzentriere. Ich habe das Bedürfnis zu schreien und dieses Bedürfnis wächst mit jedem Tag den ich noch hier verbringen muss.

Plötzlich geht die Tür zu meinem Zimmer auf. "Hey Kiwi." Es ist Dad. Erschöpft hebe ich die Hand und murmele ein leises hey zurück. "Wie geht es uns denn heute?" Diese Frage stellt er immer wenn ich krank bin oder etwas los ist.

"Ganz gut, aber ich möchte endlich hier raus Dad", sage ich. Er schaut mich traurig an. "Ich weiß Kiwi, aber sie müssen noch ein paar Untersuchungen machen bevor sie dich rauslassen können."

"Untersuchungen. Untersuchungen. Langsam habe ich die Schnauze voll von diesen beschissenen Untersuchungen!", sage ich etwas zu laut. "Tut mir leid", bringe ich leise hervor. Es muss schon einiges passieren wenn ich Dad anschreie aber ich bin so gereizt und durcheinander.

"Nicht mehr lange dann hast du es geschafft." Und ich hoffe er hat recht. Dad bleibt den Nachmittag über bei mir. Entweder wir reden oder wir spielen etwas oder wir schweigen beide und lauschen dem ticken der Uhr.

Zwischendurch kommt mal eine Ärtztin in den Raum um zu schauen ob alles okay ist. Jedes mal wenn die Tür aufgeht hoffe ich das Aiden hindurch kommt und jedes mal werde ich enttäuscht. Er lässt sich nicht mehr blicken und auf meine Nachrichten antwortet er auch nicht mehr.

Ich habe schon Rose angeschrieben was los sei und ob er zuhause ist. Sie meinte ich solle ihm ein bisschen Zeit geben da ihm der Unfall anscheinend ziemlich zugesetzt hat. Ich meine ich kann das und ihn und diese ganze beschissene Situation in der wir sind auch verstehen. Aber warum stehen wir diese schwere Zeit nicht zusammen durch.

Mich hat der Unfall auch zugesetzt. Nicht nur geistig sondern auch körperlich wie man sehen kann und trotzdem will ich ihn gerne sehen. Aber warum zerbreche ich mir den Kopf. So war Aiden schon die ganze Zeit, er rennt vor Problemen davon anstatt sich ihnen zu stellen.

Ich weiß garnicht mehr was wir eigentlich sind und solche Gedanken zu haben tut wirklich weh. Ich möchte über sowas garnicht nachdenken aber die Situation lässt mir keinen Wahl. Als Dad geht und mich wieder alleine lässt spüre ich wie die Kopfschmerzen ihren Weg zu mir zurück finden.

Als das nächste mal eine Ärztin hinein kommt, bitte ich sie mir einen Tablette zu bringen. Doch diese bringt im Endeffekt auch nicht viel denn ich schlafe trotzdem mit starken Schmerzen ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwache schrecke ich auf. Aiden sitzt im Stuhl vor meinem Bett und beobachtet mich. "Fuck." Ist das erste was er sagt als er mich sieht. Dann steht er auf und verlässt den Raum.

Was. War. Das? Will er mich verarschen. "Fuck"????

Das ist das erste was er sagt wenn er mich sieht. Ich fasse es nicht. Aiden kann was erleben wenn ich aus diesem Bett raus bin und fähig meine Arme und Beine zu bewegen.

Jetzt muss ich mich den ganzen Tag auf diesen blöden Moment konzentrieren weil ich sonst nichts zu tun habe. Das macht mich ziemlich sauer. Mein Wunsch des verlassen dieses Bettes hat sich wieder ein Stück gesteigert.

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Ich weiß dieses Kapitel ist nicht so lang wie die anderen. Aber mehr bringe ich einfach im Moment nicht zu stande. Ich werde trotzdem regelmäßig ein Kapitel jedes Wochenende veröffentlichen, seid aber bitte nicht enttäuscht wenn manche so kurz sind wie dieses. Ich mache gerade mein Abitur und stehe kurz vor den Prüfungen. Ich habe auch noch ein paar Bewerbunggespräche und deshalb ziemlich viel um die Ohren was wahrscheinlich auch Grund für meine Schreibblockade ist. Ich hoffe das ihr das versteht und danke im voraus allen meinen Lesern die mich bis jetzt unterstützt haben. Vielen Dank.

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