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POV Jimin

Die weiteren Räume hier im 1. Stock sind nicht so interessant wie anfangs gedacht, weswegen ich mich dazu entschließe runter zu gehen. Ich höre wie mein Vater mit jemanden in der Küche telefoniert, also beschließe ich zu warten, bis er fertig ist. Mein Blick geht durch ein Fenster hinaus auf den Garten. Diesen habe ich mir noch nicht angesehen. Leise gehe ich an der Küche vorbei und öffne die einzige Glastüre. Endlich etwas Frischluft. Ich schließe direkt die Tür hinter mir und sehe nur diesen viel zu großen Garten. Die Größe ähnelt einem Park. Also nur fast, oder ich übertreibe damit etwas. Für mich ist das alles viel zu groß. 

Liegt vielleicht daran, dass meine Mutter und ich Jahrelang in einer zwei Zimmer Wohnung gelebt haben. Die erste Sache was mir auffällt ist, dass hier um den Garten eine große Steinmauer ist, die einmal um diesen Garten herum geht. Doch zwei Ausnahmen gibt es. Gerade aus, ist ein Teil der Mauer mit sicher 2 Metern langem Holzzaun ersetzt worden. So sieht man auf die Stadt hinunter. Wie ich schon einmal erwähnt habe, befindet sich dieses Haus weit oben, so dass man die ganze Stadt überblicken kann. Vor diesem Zaun stehen noch 2 Bänke, um die Aussicht so besser genießen zu können. Links ist wieder ein Stück Mauer weg gemacht worden. Aber dafür steht dort auch nur dieser Holzzaun, nur ist dieser sicher nur 1 Meter breit, wenn überhaupt. Ist das für den Nachbarn gedacht?

Wie dem auch sei, mein Blick liegt direkt auf dem Pool, der rechts im Eck ist. Auf ihm ist eine Plane, mit vielen Blättern darauf. Außerdem ist er groß, sehr groß. Weiter rechts steht ein Pavillon aus Holz. Er ist rund und überdacht. Das Holz ist weiß angestrichen und in der Mitte steht ein kleiner Tisch mit einer Sitzbank. Staunend betrete ich den so klein scheinenden Pavillon und fahre mit meiner Hand über den Tisch. Der Tisch scheint nicht mehr der jüngste zu sein. Doch ist er noch gut genug um hier zu stehen. Plötzlich fällt mir eine Einkerbung auf: "S & N" steht dort eingeritzt. Was soll das heißen? Oder sind diese Initialen von einem Paar entstanden, dass hier vorher gelebt hat?

Seufzend verlasse ich den Pavillon. Darüber nach zu denken bringt mich nicht weiter. Ich werde sicher nicht herausfinden können, wer das ist oder war. Dafür sehe ich mich nun weiter in diesem Garten um. Weiter links ist ein Blumenbeet. Warum? Soweit ich weiß, ist mein Vater alleine, wem also sollte er überhaupt Blumen geben? Wozu hat er überhaupt ein Blumenbeet hier, wenn er Blumen doch überhaupt nicht mag... irgendwie werde ich nicht schlau aus ihm. Wie ich sehe, wars das mit dem Garten. "Hey du!" erschrocken sehe ich in die Richtung, von wo diese Stimme herkommt. "Bist du sein Sohn?" Ein Mann steht dort an diesem kurzen Zaun und sieht zu mir hinüber. "Äh, Entschuldigung?" Wer ist das und warum spricht er mich an? "Halte dich von diesem Haus fern." skeptisch sehe ich diesen alten Mann an. Er trägt einen Anzug und hält ein Weinglas in der Hand. 

"Wieso?" dieser komische Mann sieht sich noch einmal um bevor er weiter redet. "Es ist verflucht." Okay. Dieser Nachbar ist gruselig. Wieso in aller Welt erzählt er mir so etwas? Das hat doch sicher einen Grund... "Jimin! Komm ich muss mit dir reden!" ruft mein Vater Plötzlich aus dem Haus heraus und überrascht sehe ich nach hinten, wie er mich zu sich winkt. Entschuldigend sehe ich den Älteren Mann an und laufe rein. "Halte dich von ihm fern, verstanden?" sagt er ernst und schließt die Balkon Tür zu. "Okay. Wieso denn?" augenscheinlich hat er gruselig gewirkt, dass stimmt schon. Vielleicht ist er doch ganz freundlich. "Weil ich es dir sage." genervt verdrehe ich die Augen. Diese Art von ihm habe ich schon immer gehasst. Immer denkt er von mir, ich wäre noch das 10 Jährige Naive Kind, doch das bin ich nicht mehr. Ich bin 17 Jahre alt und bin nicht auf den Kopf gefallen! 

Doch mit ihm zu diskutieren bringt dabei überhaupt nichts. "Sumi?!" ruft mein Vater und sieht kurz auf sein Handy. "Ja, Herr Park? Was kann ich für Sie tun?" fragt eine ältere Dame, die aus einer der Zimmern hier in diesem Stockwerk heraus gekommen zu sein scheint. Fragend sehe ich meinen Vater an. "Ach ja, ihr kennt euch noch nicht. Sumi das ist mein Sohn Jimin, Jimin das ist Sumi, die Haushälterin." Ah ja. Deshalb ist dieses Haus noch nicht im Chaos versunken, hätte ich mir aber auch denken können. "Ruf später noch den Hausmeister an, er soll den Steinzaun dort zu machen, wo er noch zum Nachbarn offen ist." 

Nicht einmal Bitte sagt er zu ihr. Klar es ist ihre Arbeit, doch er kann trotzdem nett bleiben. "Ja, das werde ich machen mein Herr." sagt sie und verschwindet wieder. Ist das nicht etwas übertrieben? "So, komm lass es uns auf der Couch bequem machen." beschließt er.

Ich nicke und folge meinem Vater, der sich auf ein Teil der Couch setzt, während ich mich gegenüber von ihm niederlasse. Er seufzt und lehnt sich nach hinten an. "Jetzt sind doch noch Osterferien?" für die ganze Zeit heute in diesem Haus konnte ich mal alles kurz vergessen, doch kaum spricht er dieses Thema an, fühle ich mich wieder den Tränen nahe. "Ja." Bald würde die Schule beginnen. Ich muss in eine neue, mir völlig unbekannte und außerdem noch mitten im Jahr! Die Schüler in meiner neuen Klasse kennen sich untereinander sicher, wie soll ich da den nur Anschluss finden? Ich vermisse meine alte Schule jetzt schon. 

"Ich habe dich an einer normalen Schule angemeldet, so wie du es wolltest." Wer möchte schon freiwillig auf eine Privatschule? "Das Sekretariat hat mir gesagt, dass es dir frei steht, wann du gehen möchtest. Also, du musst nicht direkt nach den Ferien in die Schule, wegen dem Umzug und heute..." Er sieht traurig zur Seite und ich versuche meine Tränen zurück zu halten. "Wie dem auch sei, weißt du schon, wann du gehen willst?" ich schüttle meinen Kopf. "Das hatte ich mir fast gedacht. Lass dir mit dieser Entscheidung noch Zeit."

"Bist du Hungrig?" kommt es von ihm nach einer Weile des schweigens und er versucht damit, dass andere Thema wegzubringen. "Ja." sage ich und halte mir meinen, in diesem Moment, grummelnden Bauch. "Na los." er deutet mir aufzustehen. Fragend sehe ich ihn an und stehe dann auch auf. "Fahren wir wohin?" "Ja, wir essen auswärts? Meinst du ich habe hier etwas da? Ich bin viel auf Geschäftsreisen, deswegen ist meine Küche oft ungenutzt." Wahrscheinlich ist sie nur als deko dort aufgebaut worden.

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