Kapitel 2

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Ist das nicht eigentlich schon traurig das mein Highlight des Tages ist zu erfahren wer mein neuer Nachbar sein wird? Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke. Ich überlegte mir welche Art von Person wohl ab sofort neben an wohnen würde. Es gab sonst auch nichts spannendes in meinem Leben, somit konnte ich mich voll und ganz darauf konzentrieren.
Als ich am nächsten Morgen bei der Arbeit ankam waren meine Gedanken ganz wo anders. Ich schweifte immer wieder ab was nicht gerade vorteilhaft war da ich als Friseuren arbeitete. Ich betrachtete jeden Kunden der in den Laden kam ganz genau. Ein Mädchen ca.17 kam rein,
Woran sie wohl dachte? Sie sah ziemlich mitgenommen aus als hätte sie eine schlechte Woche gehabt. Daraufhin kam ein älterer Herr rein, sein Lächeln erhellte den ganzen Raum, er hatte eine sehr positive Art an sich was mir direkt auf viel. Ein paar Minuten später kam ein junger Mann rein, ich bemerkte ihn sofort, sein Gesicht kam mir vertraut vor.
Allerdings bin ich mir sicher dass ich diesen Mann noch nie zuvor in meinem Leben gesehen hatte. Ich starrte in seine Augen, ein wenig zu lange bemerkte ich. Aber ich konnte nicht anders, er hatte wunderschöne Ozeanblaue Augen. Er räusperte sich und fragte:,, Miss? Alles okay ?"ich realisiert die Situation. Es war mir sehr unangenehm. Ich meinte: ,, ja alles okay Entschuldigung". Er lachte nur und nahm bei meinem Stuhl Platz, und sagte er möchte die Seiten nur etwas geschnitten haben. Zuerst hatte ich Das was er sagte komplett ausgeblendet,bis Mir klar wurde dass er mit mir geredet hatte.
Ich fragte ihn ob er es noch einmal wiederholen könnte. Was mir echt unangenehm war, ich denke heute war einfach nicht so mein Tag. Ich schnitt dem Mann die harre und während dessen redeten wir ein wenig. Er erzählte mir das er neu in der Stadt sei. Und deshalb auch nach einem guten Friseur suchte. Ich versichere Ihm dass dieser hier wohl der beste der Stadt sei. Da er ziemlich kurze Haare hatte ging es ziemlich schnell und unser Gespräch war auch schon beendet.
Ich meinte zu ihm dass es zehn Euro kostete.Er gab mir einen 50 Euro Schein, ich wollte ihn gerade wechseln wo er mich sofort unterbrach, er sagte : nein nein , behalten sie den Rest, für so eine tolle Arbeit und so eine tolle Frau muss man doch Trinkgeld geben".

Ich war völlig erstaunt und bekam keinen Ton raus. Ich bedanke mich auf eine Art die sehr komisch war, und stotterte das Wort danke zweimal, und wusste nicht was dem hinzuzufügen war. Er sagte nichts und verließ den Laden. Den ganzen Tag über musste ich nur noch an ihn denken.
Warum gab er mir so viel Geld? Wollte er einfach nur nett sein? Ich verbrachte mit diesem Mann circa.20 Minuten aber er ging mir schon seit 4 Stunden nicht mehr aus dem Kopf. Sowas hatte ich noch nie. Irgendwie fühlt es sich nicht richtig an.

Während ich Stunden darüber nachdachte hatte er wahrscheinlich schon vergessen dass er heute überhaupt hier war. Was ich verstehen könnte.
Warum sehnen sich eigentlich so viele Menschen nach Liebe? Wenn sich so viele Menschen danach sehen heißt es dann nicht auch dass es die wenigsten haben?
Reicht ein einziger Blickkontakt um sich zu verlieben? Oder gehört da mehr dazu ? Früher dachte ich ja immer dass das Leben so ausgehen wird wie in einem Märchen oder in einem Roman. Es beginnt mit einem es war einmal, und endet mit einem sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Mittlerweile ist mir klar dass dem nicht so ist.

die bittere Realität sieht leider ganz anders aus. Daher habe ich auch schon aufgehört nach der Liebe zu suchen. ich habe das Gefühl das sie nicht gefunden werden will. Wie auch immer, darüber nachzudenken bringt mir auch nicht gerade viel.

Ich sollte mit meinen Gedanken lieber bei der Arbeit sein. Ich hatte während der Zeit noch 5 weitere Kunden , nichts besonderes ein ganz normaler Alltag. Am Abend fuhr ich nach Hause. Ich schloss die Tür auf und hörte eine tiefe Männer Stimme im Hausflur.
Warte mal... ich kenne diese Stimme! Sie klang sehr vertraut. Ich glaubte nicht was ich da hörte. Aber doch es war Realität. Es war der mysteriöse Mann aus dem Laden. Ich zitterte und war nervös. Komisch, so ein Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr gespürt. Ich sah ihn, er sah mich
dieser Augenkontakt war intensiv, ich hätte stundenlang in seiner blauen Augen gucken können. Bis mir klar wurde.. er ist der neue Nachbar! wie viel Glück kann man eigentlich haben? Oder doch eher Unglück?
Dies war mir noch nicht bewusst aber ich wusste das ich mich in seiner Gegenwart geborgen fühlte. Hört sich kitschig an ich weiß, vor allem weil ich ihn erst seid heute kannte. Allerdings konnte ich dieses Gefühl auch nicht abstellen. Ich war wie ausgewechselt und bekam keinen Ton raus. Er war kurz davor etwas zu sagen, ich war aber schon so schnell ich konnte in meiner Wohnung verschwunden und schloss die Tür hinter mir. Ich war ein wenig zu überfordert mit der Situation und konnte damit nicht umgehen.

Ich fragte mich was während dessen in seinem Kopf vorging. Fande er mich genauso attraktiv wie ich ihn ? Oder ging es ihm ähnlich wie mir? Wahrscheinlich nicht. Von außen hin sah er sehr locker aus. Aber es könnte natürlich auch sein das dies nur Fassade war. So Kannte ich Männer nämlich. Sie nannten es Not Lügen...

Höchstwahrscheinlich machte ich mir gerade viel zu viele Gedanken, wie immer, allerdings kann man dieses Gefühl nicht abschalten, versteht man was ich meine ? Ich denke nicht dass ich die einzige bin die, über viel zu viele Sachen, viel zu viel nachdenkt. Irgendwie bin ich süchtig nach diesem Gefühl, aber manchmal wünschte ich dass es einfach nur verschwinden würde. Es ist wie eine Droge man ist abhängig und kann nichts dagegen tun.
Genug nachgedacht
Mir viel auf das ich noch nicht einmal seinen Namen kannte. Ich nahm mir vor ihn zu fragen sobald ich ihn das nächste mal sehe. Umso länger ich mir sein Gesicht vorstellte, viel Mir auf dass er eine auffällige Narbe an der Unterlippe hatte. Das machte ihn noch mehr geheimnisvoll. Ob ich das so gut fande wusste ich nicht.

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