Kapitel 2

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Als der Unterricht endlich vorbei war, verließ Cassander die Bibliothek. Beim Gehen streckte er sich genüsslich seine müden Knochen und Gelenke. Er hasste es so lange still sitzen zu müssen. Danach hatte er immer das Gefühl, als wäre er ein alter Mann.

"Na, fertig?", erschreckte ihn zum zweiten Mal an diesen Tag Felicity. Sie hatte sich an einer Wand gelehnt auf ihn gewartet. Hätte Cassander aufgepasst, hätte er sie schon längst bemerkt. Aber diese Erkenntnis bewahrte ihn nicht vor einen Herzkasper. "FELI!", rief er empört auf. Diese kicherte nur und schloss sich ihm an. "Und was habt ihr heute gemacht?", fragte sie neugierig.

"Wir haben uns mit dem Völkerkrieg beschäftigt", erklärte Cassander. "Oh...", murmelte Felicity. Augenblicklich verstummt sie und wanderte stumm neben Cass her. Sie Bogen um die nächsten zwei Ecken, ohne mit einander zu sprechen. Cassander traute sich auch gar nicht seine Freundin anzusprechen.

"Meister Hyazinthe hat einmal gemeint, dass diese Kriege aus Unwissenheit und Fremdenhass entstanden sind. Hätten sich die Völker nicht gegenseitig auf Abstand gehalten und zumindesens versuchen einander kenne zu lernen. Wäre es nie zu dieser Angst und den Hass gekommen. Auf beiden Seiten", meinte sie schließlich.

„Hast du dich mit ihm darüber unterhalten?", fragte Cass neugierig. Felicity schürzte die Lippen. „Er hat mir von Anfang an immer wieder über das Volk meines Vaters erzählt. Er ist, neben dir, einer der Wenigen die ich kenne, der nichts gegen meine Abstammung hat", erklärte sie weiter.

„Weist du nichts über ihn?"

„Nein, er und meine Mutter waren nur zusammen..." Wieder schwiegen sie eine ganze Weile, während sie weiter durch den Palast gingen. „Meister Hyazinthe habe ich es zu verdanken, dass ich überhaupt etwas über die Familie meines Vaters weiße"

Als sie um die nächste Ecke bogen, fanden sie sich Nase an Nase mit Cass älteren Schwerster Jeanne wieder. Als die junge Frau die Freunde erblickte, grinste sie breit. "Gefunden"

Felicity hob eine Augenbraue an. "Ich wusste gar nicht, dass du uns gesucht hast", erwiderte sie spitz. Jeanne ging auf dieses Gestichel nicht ein, sondern packte nach den Handgelenken und zog sie hinter sich her. Cas versuchte sich gar nicht erst zu befreien. Den ihm war klar, dass er keine Chongs haben würde.

Seine ältere Schwester hatte noch nie einen Wiederspruch akzeptiert. Was vermutlich auch an ihren Entscheidungen zu Grunde gingen. Jeanne war die älteste von den drei Königskindern. Aber da sie eine Frau war, wurde ihr der Tron verwehrt. Also hatte sie sich dazu entschlossen, der Palastwache beizutreten. Obwohl sie auch bei dieser Entscheidung mit Gegenwind umgehen musste. Dieser kam besonders von den Adeligen Familien. Diese waren dagegen, dass eine Frau, vor allem eine Prinzessin das Kämpfen lernte. Wen es nach ihnen gegangen wäre, hätte Jeanne direkt nach ihrer Volljährigkeit einen ihrer Söhne geheiratet und hätte brav in der Ecke gesessen und mit ihren Freundinnen den neusten Klatsch ausgetauscht.

Aber das war Jeanne nicht. Sie wollte etwas machen, etwas erleben und nicht einfach nur in irgendeinen Sessel sitzen und für ihren Ehemann Kinder gebären. Eine Tatsache denen weder dem Adelstand noch ihrem Vater bewusst waren. Erst mit einem lauten Streit und Drohungen hatte der König erlaubt das seine Tochter sich zur Kriegerin ausbilden ließ.

Heute trug Jeanne zur Abwechslung ein langes königblaues Kleid, ein seltsamer Anblick. Den Cassander kannte sie nur in ihrer Rüstung. "Hast du heute mal frei?", fragte er also neugierig. Kurz sah sie ihm über ihrer Schulter an. "Ja, ich werde erst nach den Festtagen wieder im Dienst erwartet. Der Käpten will mich vorher auch nicht wieder in Dienst sehen", erwiderte sie missmutig. Cas nickte nur langsam.

Der Käpten der Schlosswache wurde vermutlich von dem König angestachelt gewesen Jeanne für die Zeit des Festes frei zu gegen. Damit sie zumindesens in dieser Zeit ihre Pflichten als Prinzessin nach gegen konnte. Vermutlich mit dem Hintergedanken, dass sie endlich einen Ehemann fand und mit diesen Soldaten Schwachsin aufhörte. Aber da kannte er Jeanne schlecht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 11, 2023 ⏰

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Trouble - Die Chroniken von RoumpíniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt