One

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01. Dezember

"Advent.. Advent.. Ein Lichtlein brennt.. Erst eins.. Dann zwei.. Dann drei.. Dann vier.." Ertönt es leise in den kalten Räumen, die nur von einer einzigen weißen Kerze erhellt werden.
"Dann steht.. Das Christkind vor der Tür.."

"Das Christkind kommt dieses Jahr nicht." Kommt es kalt von einer weiteren Stimme, wessen Träger versucht die kleine Lampe über dem Esstisch zu reparieren, welche so oft schon ausgefallen ist.

"Appa sag sowas nicht.. Sie ist noch so klein und versucht nur ein normales Weihnachten zu feiern." Setzt nun eine dritte Person sich in das Gespräch ein.
Diese Person ist nicht irgendwer. Es ist Park Jimin. Er ist selbst erst 16 Jahre alt und gemeinsam mit seinem Appa und seiner kleinen Schwester Jihyo lebt er in einer viel zu winzigen Wohnung.

Eine Mutter gibt es schon lange nicht mehr. Sie hat ihre Familie damals verlassen, als ihr alles zu viel wurde. Schulden, zwei Kinder, Beziehungsprobleme zum Ehemann.. Hätte sie bloß geahnt, was mit ihren Kindern passieren würde, wäre sie wahrscheinlich besser nicht gegangen.

"Ist doch aber so. Ich habe kein Geld für Geschenke, also soll sie sich gar nicht erst Hoffnungen machen." Sagt der Appa, wessen Name Park Donghae ist, kalt und im nächsten Moment springt das Licht wieder an.

In den kalten und dunklen Dezembertagen fällt öfters mal der Strom aus und dann funktioniert weder die Heizung, noch das Licht oder warmes Wasser.
Gerade dann ist es furchtbar kalt und viele Decken gibt es in diesem Haushalt auch nicht.
Sowieso reicht das Geld nur knapp und extra Dinge besorgen kommt gar nicht erst in Frage.

"Mag ja sein, aber für eine Kleinigkeit würde es reichen, wenn du endlich mal aufhören würdest zu rauchen und zu trinken. Wenigstens für Jihyo.." Nuschelt Jimin vorwurfsvoll zu seinem Appa, welcher ihn darum nur böse ansieht und von der Zigarette zieht.
"Kannst du nicht wenigstens aufhören hier drinnen zu rauchen? Das ist nicht gut für Jihyo. Wir haben einen Balkon."

"Sie ist das gewöhnt." Kommt es knapp von Donghae, weswegen der Sohn nur enttäuscht den Kopf schütteln kann.
W

as soll er auch sonst noch sagen? Er kann eben nichts gegen seinen Vater ausrichten.

"Komm Jihyo, wir gehen ein bisschen zu Oma." Sagt er daraufhin, pustet die Kerze aus und hebt seine kleine Schwester, welche gerade einmal sieben Jahre alt ist, hoch.

"Jaa zu Oma!" Stimmt sie erfreut zu und schlingt ihre kleinen Arme um den Nacken des Schwarzhaarigen.

"Ja, Verpisst euch einfach.." Nuschelt Donghae noch, was Jimin jedoch gekonnt ignoriert und einfach geht, nachdem er sich und seine Schwester angezogen hat.

"Hallo meine Lieben Kinder. Wie geht es euch und eurem Appa?" Fragt die Oma, nachdem die beiden bei ihr angekommen sind und sich nun in ihrem schön warmen Haus aufwärmen.

Durch den Schnee draussen, wird es nur noch viel kälter und für dicke Winterjacken ist auch kein Geld übrig.
Jimin hatte noch dafür gesagt, dass Jihyo einen Schal, eine Mütze und auch Handschuhe hat, aber für ihn selbst war eben nicht genug da. Für seine Schwester verzichtet er aber gerne auf solche Sachen.

"Ganz gut und dir?" Fragt der Schwarzhaarige und Jihyo hüpft auf das Sofa, wo sie sich mit ihrer Lieblingskuscheldecke zudeckt und dem Kamin zusieht, wie das Feuer herum tobt.

Miracle||JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt